Vor dem Europa-League-Auftakt Neuer Rasen-Ärger bei der Eintracht

Der Rasen im Frankfurter Waldstadion ist und bleibt ein Dauer-Thema. Vor dem Auftakt in der Europa League am Donnerstag gegen Viktoria Pilsen sorgt das Geläuf der Eintracht schon wieder für Ärger.

Zweikampf Eintracht gegen Gladbach und ramponierter Rasen
Eintrachts Marmoush und Gladbach Itakura beim Rasen-Test Bild © Imago Images
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Bei Eintracht Frankfurt sind alle Mitarbeiter im Laufe der Jahre irgendwie auch zu Rasen-Experten geworden. Auch Sportdirektor Timmo Hardung, der eigentlich auf Spielerprofile, Fußball-Taktiken und Profi-Verträge spezialisiert ist, hat sich mittlerweile einiges Fachwissen zu diesem Thema angeeignet. Denn die Spielfläche im Waldstadion zickt vor dem Europa-League-Auftakt am Donnerstag gegen Viktoria Pilsen (21 Uhr) mal wieder rum.

Ja, auch er habe gesehen, dass der Rasen im vergangenen Bundesliga-Spiel gegen Mönchengladbach an einigen Stellen schon wieder ramponiert aussah, erklärte Hardung am Dienstag: "Bei Zweikämpfen wurden dann schon auch größere Stück rausgerissen." Auch Eintracht-Coach Dino Toppmöller waren die neuerlichen Rasenprobleme am Wochenende negativ aufgefallen.

Laut Hardungs Meinung habe das Spiel nicht darunter gelitten. Haupt-Problem war laut rasenkundigem Sportdirektor, dass der neu verlegte Untergrund nicht genügend Zeit hatte, vor dem Gladbach-Spiel ordentlich anzuwachsen. Klar ist: Dieses Rasen-Rein-Raus-Spiel geht allen Beteiligten seit Monaten und Jahren gehörig auf die Nerven.

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Der frühe Hype um Eintracht Frankfurt

Jubelnder Eintracht Frankfurt-Spieler. Text: Heimspiel - Das macht Bock auf mehr!
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Einfache Rasen-Lösung ist nicht in Sicht

Damit sich das Stadion für die Eintracht rentiert, wird die Arena während des Jahres oft auch von externen Veranstaltern gebucht. Depeche Mode oder Rammstein geben im Waldstadion ihre Konzerte, der World Club Dome lockte zuletzt zehntausende Fans an, genauso wie die Spiele der NFL im vergangenen Jahr. Das ist alles sehr schön und lukrativ, macht aber jedes Mal den Rasen kaputt.

Ein Beispiel für das Frankfurter Dilemma: Nach der Fußball-EM spielten im Waldstadion im Juli nacheinander Rammstein, Peter Maffay, Roland Kaiser und Travis Scott. Danach war der Rasen dahin, vor dem Saison-Auftakt gegen Hoffenheim wurde deshalb im August ein neues Grün verlegt. Dieses hatte genug Zeit, um anzuwachsen.

Doch Anfang September - in der Länderspielpause - war der World Club Dome zu Gast im Waldstadion, noch am 14. September fand mit "The Grand Jam" eine weitere Großveranstaltung statt. Danach wurde abgebaut und wieder ein neuer Rasen verlegt. Doch der hatte nicht einmal eine Woche Zeit zum Anwachsen bis zum Gladbach-Heimspiel. Das war zu kurz.

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Die nächsten Großereignisse und der nächste Rasen kommen

Nach den vielen Regenfällen der vergangenen Tage ist nun nicht damit zu rechnen, dass sich der Rasen beim Europa-League-Heimspiel gegen Pilsen nennenswert besser präsentiert. Und sowieso wird auch der neue Rasen nicht sonderlich lange überleben. Denn nach dem Bayern-Spiel Anfang Oktober findet in der nächsten Länderspielpause im Stadion ein MMA-Fight statt.

Anfang Januar wird dann im Waldstadion beim sogenannten Winter Game Eishockey gespielt, die Löwen Frankfurt treffen dabei auf die Adler Mannheim. Eine Eisfläche auf dem Rasen wird dem Grün wieder den Rest geben. Abermals muss dann ein neues Geläuf her. Doch die Lage ist sowohl nach dem MMA-Fight als auch dem Eishockey-Spiel günstiger, weil dann wesentlich mehr Zeit für das Anwachsen des Rasens zur Verfügung steht als jetzt.

Arbeitsgruppe Rasen sucht nach Lösungen

Da der Untergrund so oft ausgetauscht wird, lässt die Eintracht immer günstigeren Natur-Rasen verlegen, der bei Spielern und Trainer sehr beliebte Hybrid-Rasen ist schlicht zu teuer. "Das ist eine Kosten- und Planungsfrage. Wir versuchen da im Moment auch neue Lösungen zu finden. Wir haben da Ideen, die wir derzeit diskutieren", betonte Hardung.

Eine echte Lösung für das Frankfurter Rasenproblem gibt es aktuell noch nicht. Und so darf man am Donnerstag gegen Pilsen nicht nur gespannt auf das Fußballspiel sein, sondern auch auf die Beschaffenheit der grünen Spielfläche.

Quelle: hessenschau.de/Carsten Schellhorn