Nachfolger von Kolo Muani gesucht Neuer Eintracht-Stürmer? Das sind die Kandidaten
Eintracht Frankfurt will den im Sommer abgewanderten Randal Kolo Muani im neuen Jahr ersetzen. Die Gerüchteküche brodelt gewaltig, die Liste der möglichen Kandidaten ist lang. Ein Überblick.
Omar Marmoush hat Eintracht Frankfurt mit seinen sechs Bundesligatoren überrascht. Dennoch kann der Ägypter nicht die alleinige Veranwortung im Sturm schultern. Und daher stellt sich weiterhin die Frage: Wer wird der Ersatz für den Sommer-Last-Minute-Verkauf Randal Kolo Muani?
Neben einem Sturmtank, einem sogenannten "Wandspieler", soll - wenn es passt - ein weiterer Stürmer kommen. Sportdirektor Timmo Hardung kündigte zuletzt an: "Man darf davon ausgehen, dass einer kommt." In der Gerüchteküche der vergangenen Wochen sind viele Namen aufgetaucht. Der hr-sport gibt einen Überblick.
Rafiu Durosinmi (Viktoria Pilsen): Der nigerianische Stürmer soll weit oben auf der Liste von Sportvorstand Markus Krösche stehen. Aktuell fehlt er allerdings wegen einer Knieverletzung. Wie lange, ist aber unklar. Der 20-Jährige bringt mit 1,92 Metern die von der Eintracht gesuchte Statur mit. Durosinmi zeichnet eine gute Ballkontrolle, Kopfballstärke und ein starker Abschluss aus, für seine Größe hat er zudem eine gute Technik. Durosinmi kommt in 34 Pflichtspielen für Pilsen auf 13 Tore und sechs Vorlagen.
Einschätzung: Durosinmi zählt zu den Top-Kandidaten auf der Eintracht-Liste. Der Angreifer bringt die gesuchten Eigenschaften mit, zudem wäre er im bezahlbaren Bereich - mittlere einstellige Millionensumme - anzusiedeln.
Gift Orban (KAA Gent): Der Nigerianer rennt der Form seiner starken 20-Tore-Saison etwas hinterher. Zuletzt traf der 21-Jährige aber dreimal in der Conference League. Mit 1,78 Metern ist er eher der wendigere, dribbelstarke Spieler. Orban kann beidfüßig abschließen und hat einen Torriecher..
Einschätzung: Gent soll bereits ein erstes Angebot der Eintracht abgelehnt haben. Ob die Hessen über 20 Millionen Euro ausgeben? Schwer vorstellbar. Zudem stockte die Entwicklung etwas.
Vangelis Pavlidis (AZ Alkmaar): Der Grieche spielt eine herausragende Saison in den Niederlanden. 13 Tore und eine Vorlage stehen nach elf Ligaspielen auf dem Konto von Pavlidis. Der 1,86 Meter große Stürmer ging früher bereits für den VfL Bochum und Borussia Dortmund II auf Torejagd. Pavlidis ist beidfüßig, torgefährlich, weiß seinen Körper gut einzusetzen und kann sich in engen Duellen behaupten.
Einschätzung: Pavlidis wäre aufgrund einer Vertragslaufzeit bis 2025 wohl bezahlbar. Er wird allerdings im November 25 Jahre alt, ist aus dem Talent-Status raus. Steht zumindest (noch) nicht ganz oben auf der Eintracht-Liste.
Sheraldo Becker (Union Berlin): Der 28-Jährige ist den Eintracht-Fans aus Duellen gegen die Köpenicker schon bestens bekannt. Becker bringt viel Tempo mit, er weicht auch auf die Flügel aus, ist eine passende Option für Umschaltmomente. Nach einem herausragenden Jahr mit zwölf Toren und zehn Vorlagen in 48 Pflichtspielen steht in der Bundesliga bislang aber noch die Null. In der Champions League gelang Becker ein Doppelpack, der nicht zum Sieg reichte. Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus, Union hat letztmals die Chance auf eine Ablöse.
Einschätzung: Krösche hat mit Mario Götze, Ellyes Skhiri oder Robin Koch schon etwas größere, erfahrene Namen an den Main gelockt. Gelingt ihm das erneut? Da Union im Abstiegskampf steckt, werden sie ungern einen Leistungsträger wie Becker abgeben wollen.
Roko Simic (Salzburg): Laut Bild-Zeitung soll die Eintracht die Fühler nach dem kroatischen U21-Nationalspieler ausgestreckt haben. Mit seinen 1,90 Metern ist Simic eine Art Sturmtank. Der 20-Jährige führte Salzburg mit einem Tor und einer Vorlage zum bislang einzigen Sieg in der Champions-League-Gruppenphase bei Benfica Lissabon. Die Fans des österreichischen Spitzenklubs wählten Simic zum besten Spieler des Oktobers.
Einschätzung: Simic wäre ein typischer Eintracht-Transfer. Talentiert, noch nicht ausgereift, entwicklungsfähig. Warum also nicht? Viele heutige Top-Spieler sind ihre ersten Schritte in Salzburg gegangen.
Karim Konaté (Salzburg): Der Ivorer ist fester Bestandteil der Österreicher. Der 19-Jährige jubelte insgesamt schon über 13 Tore und sieben Vorlagen für Salzburg. Konaté ist handlungsschnell, zudem hat er einen guten Antritt und Torriecher. Allerdings stand er zuletzt im Kader der Elfenbeinküste, weshalb er wohl am Afrika-Cup teilnehmen wird.
Einschätzung: Konaté ist natürlich ein spannender Spieler - aber der Afrika-Cup ist ein gewichtiges Gegenargument. Ein Sommer-Transfer klingt realistischer. Toppmöller benötigt Stürmer, die ihm sofort helfen können.
Weitere Kandidaten, die in den Medien genannt wurden, sollen Jorgen Strand Larsen (Celta Vigo), Sekou Koita (Salzburg), Fotis Ioannidis (Panathinaikos Athen) oder Santiago Gimenez (Feyenoord Rotterdam), dessen Marktwert aber nach herausragenden Partien auf der Bühne Champions League in die für die Eintracht wohl unbezahlbare Höhe geschnellt ist, sein. Krösche will die Suche in den kommenden Wochen abschließen. Im Optimalfall ist der neue Stürmer zum Vorbereitungsbeginn im Januar da.