Nur Jens Grahl zeigt sich im Test Ganz schwache Eintracht unterliegt bei Chemie Leipzig
Beim Freundschaftsspiel am Freitag feierten Fans von Chemie Leipzig und Eintracht Frankfurt zusammen. Grund zum Jubel hatte aber nur der Regionalligist. Die Frankfurter "Reservisten" enttäuschten erneut.
Eintracht Frankfurt hat in einem sehr schwachen Auftritt im Testspiel beim Regionalligisten Chemie Leipzig mit 1:2 (0:0) verloren. Die Tore für die Gastgeber erzielten Florian Kirstein (47.) und Timo Mauer (52.), Noel Futkeu verkürzte in der 84. Minute. Die Frankfurter B-Elf enttäuschte dabei auf ganzer Linie.
So ein ganz normales Testspiel war es nicht, das zeigte sich schon am Ambiente. Beide Fanlager feierten ihre Freundschaft laut- und rauchstark. Über eine Tribüne prangte ein großes Banner mit der Aufschrift: "Die Macht vom Main, der Kult aus dem Osten". Die Gastgeber spielten mit dem Aufdruck "BSGE" auf der Brust.
Grahl kann sich auszeichnen, Max in neuer Rolle
Bei der Eintracht bekam Lucas Alario eine Chance von Beginn an, er stürmte an der Seite von Jessic Ngankam. Trainer Dino Toppmöller probierte zudem den etatmäßigen Linksverteidiger Philipp Max im defensiven Mittelfeld neben Junior Dina Ebimbe aus. Die Dreierkette bildeten Timothy Chandler, Makoto Hasebe und Hrvoje Smolcic. Neben den zehn Nationalspielern fehlte auch Mario Götze wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes.
Der Test sollte also den zuletzt weniger Berücksichtigten als Gelegenheit zur Eigenwerbung dienen. Im ersten Durchgang gelang dies aber nur Keeper Jens Grahl, der den gesperrten Kevin Trapp wohl im Europapokal vertreten wird. Nach einem Schnitzer von Hasebe in der dritten Minute musste er zum ersten Mal zupacken, in der 26. Minute kratzte er einen Distanzschuss aus dem Eck. Der gegen Heidenheim aussortierte Ebimbe zeigte sich immerhin laufbereit und agil, nachdem der Trainer ihm zuletzt die nötige Bereitschaft abgesprochen hatte. Sein Partner im Zentrum Max verfehlte mit einem Distanzschuss das Tor nur knapp (12.) und nahm zumindest die neue Rolle an.
Fehler von Nkounkou und Chandler
Keine Pluspunkte sammelte Alario, der in der 24. Minute freistehend aus zehn Metern vergab und ansonsten zu oft das Nachsehen hatte. Nach einer Flanke von Chandler trat er dann bezeichnenderweise am Ball vorbei. Er wurde nach einer Stunde dann ausgewechselt. Jens Petter Hauge tankte sich mal gut durch und kam zu einem Abschluss, spielte sich aber wieder zu häufig fest.
Als noch das (Pausen-) Feuerwerk im Stadion abbrannte, zündete auf dem Rasen die BSG Chemie: Kirstein traf in der 47. Minute zum 1:0, nachdem ihn Niels Nkounkou laufen gelassen und Smolcic in der Rückwärtsbewegung schlecht ausgesehen hatte. Fünf Minuten später hatte Chandler im Duell gegen Leipzigs Mauer das Nachsehen, der nach einem langen Pass erst an Grahl scheiterte, dann aber den Ball mit voller Überzeugung über die Linie drückte - 2:0 (52.).
Nur Gefahr durch Gebuhr
Der eingewechselte Dario Gebuhr köpfte noch einmal gefährlich aufs Tor, Nkounkou probierte es aus der Distanz. Weite Teile der zweiten Halbzeit wurden durch den Rauch der vielen Pyrotechnik verhüllt, aber auch ansonsten war gerade offensiv von der Eintracht nicht viel zu sehen. Allein die Youngster Nacho Ferri und Noel Futkeu warfen sich engagiert in die Partie und sorgten mit ihrem Zusammenspiel für das 1:2.
Abstimmungsprobleme in der Defensive, keine Ideen im Spiel nach vorne, wenig Intensivität in den Zweikämpfen - der Auftritt von Frankfurt war eigentlich ein reines Gastgeschenk an die Leipziger Freunde. So war der einzige richtige Gewinner der Eintracht an diesem Abend Ansgar Knauff. Er siegte mit der U21 in der EM-Qualifikation und bereitete ein Tor vor.