Omar Marmoush und Hugo Ekitike zaubern Eintracht fegt mit Offensivwucht über Hoffenheim hinweg
Eintracht Frankfurt feiert mit einer begeisternden Vorstellung die Heimspielpremiere. Ein taktischer Kniff des Trainers und das Traumduo "Hugomar" sorgen für einen souveränen Erfolg. Der Auftritt gibt auch der sportlichen Führung recht.
Eintracht Frankfurt hat das erste Heimspiel der Saison mit einem 3:1 (2:0)-Sieg über die TSG Hoffenheim abgeschlossen. Hugo Ekitike (24.) und Hugo Larsson (33.) schossen die Pausenführung heraus. Andrej Kramaric verkürzte dann für die TSG (54.), doch Omar Marmoush antwortete postwendend zum 3:1-Endstand (56.).
Gutes Wetter, Heimspielstart und der Lieblingsgegner der vergangenen Saison zu Gast - alles war schon vor Anpfiff bereitet für ein Fußball-Fest im Waldstadion. Hinzu kam noch die gute Nachricht vom Verbleib des Angreifers Marmoush. Der Ägypter bedankte sich für die Liebesbekundungen der Zuschauer gleich mit einer Sahne-Vorstellung vom Anpfiff weg. Ebenfalls stark: Der in die Startelf gerückte Niels Nkounkou, der gegen die TSG auf der linken Seite wirbelte. Trainer Dino Toppmöller ließ gegen den Ball mit Fünfer-, in Ballbesitz mit einer Dreierkette agieren. Arthur Theate gab dabei den inneren linken Verteidiger neben Robin Koch und Tuta.
Nkounkou ein wichtiger Faktor
Gerade die linke Seite mit Nkounkou und Marmoush wurde zum Brandherd. Letzterer verpasste in der siebten Minute die Führung, Ekitike traf acht Minuten später das Außennetz. Von Beginn an waren die Hessen voll da. Die Gäste kamen nicht wirklich nach vorne, aber gerade als sie in der 24. Minute im Frankfurter Strafraum auftauchten, befreite sich die Eintracht grandios zur Führung. Über Nkounkou ging es wieder zu Marmoush, der mit einem Traumpass Ekitike in Szene setzte. Der Franzose umkurvte Hoffenheims Keeper Oliver Baumann und schob zur Führung ein.
Ein famoser Gegenangriff - doch die Eintracht toppte sich sieben Minuten später selbst. Wieder spielte Marmoush Ekitike an, der mit einem Pass genau den Lauf von Larsson fand. Der Schweden lupfte den Ball überlegt leicht an, sodass er über Baumann neben den Pfosten ins Tor fiel (33.). Wiederum Marmoush hätte nach einem doppelten Übersteiger beinahe noch für das 3:0 gesorgt (45.+1.). Ebenfalls bemerkenswert: Bei beiden Treffern hatte Theate für den Aufbau gesorgt. Toppmöllers taktische Schachzüge waren also voll aufgegangen.
Marmoush krönt seine Leistung
Auch nach dem Seitenwechsel rannten Marmoush und Ekitike wie die aufgezogenen Duracell-Hasen drauflos, Marmoush verzog in der 52. Minute wiederum knapp. Es hätte die Entscheidung sein können, doch so wurde es auf der anderen Seite aus dem Nichts gefährlich. Frankfurt verteidigte links zu passiv, im Zentrum passte die Abstimmung nicht und Hoffenheims Andrej Kramaric drückte eine Hereingabe zum Anschluss über die Linie (54.). Dieser Schlag aus dem Nichts wäre an anderen Tagen zu einem Wirkungstreffer für die Eintracht geworden, doch diesmal schüttelte sie sich nur kurz und antwortete unbeeindruckt.
Nach einem langen Ball blockte Ekitike den herbeiflitzenden Larsson frei, den folgenden Abpraller nutzte Mario Götze mit einer sehenswerten Verlagerung auf Marmoush. Und der konnte nun endlich frei vor dem Tor seine geniale Leistung mit einem Treffer veredeln - 3:1 (56.). Sein Kompagnon im Angriff Ekitike wurde nach etwas über einer Stunde für Igor Matanovic ausgetauscht, die Zuschauer erhoben sich vollkommen zu Recht zu Standing Ovations. Matanovic hätte beinahe gleich mit einem Kopfball getroffen (68.), bekam den Ball aber nicht gedrückt.
Nach vorne wie aus einem Guss
Toppmöller nutzte die klare Angelegenheit, um drei Mal zu wechseln. Er brachte Can Uzun, Ansgar Knauff und Fares Chaibi. Viel tat sich nun aber nicht mehr. Der Sieg ging am Ende vollkommen in Ordnung, bis auf eine unkonzentrierte Phase rund um das Gegentor agierte die Eintracht souverän und spielte nach vorne wie aus einem Guss.
Der Sieg gibt Anlass zur Vorfreude auf diese noch junge Saison, wenn er auch gegen ein komplett zahnloses Hoffenheim zustande kam. Auch die Verantwortlichen konnten diese Vorstellung als ihren Erfolg verbuchen, weil sie bei Ekitike lange Geduld bewiesen und die Anfragen für Marmoush abblockten. Der Heimspielauftakt hatte also viele Gewinner.