Pascal Groß tendiert wohl zu Dortmund Die schwierige Eintracht-Suche nach Mister X

Nationalspieler Pascal Groß tendiert offenbar zu einem Wechsel nach Dortmund - und nicht nach Frankfurt. Für Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche, der sich den 33-Jährigen als Fixpunkt der Mannschaft erhofft hatte, läuft daher längst die Arbeit an Plan B.

Pascal Groß und Robin Koch (rechts).
Wohl nur beim DFB in einem Team: Pascal Groß (links) und Eintracht-Verteidiger Robin Koch. Bild © Imago Images
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Dass Pascal Groß kommende Runde mutmaßlich nur einmal im Frankfurter Waldstadion auflaufen wird, dann nämlich wenn sein künftiger Arbeitgeber Borussia Dortmund bei der Eintracht in der Fußball-Bundesliga zu Gast ist, hat vordringlich mit zwei Aspekten zu tun. Zum einen damit, dass Edin Terzic seinen Trainerposten beim BVB freiwillig geräumt und für Nuri Sahin Platz gemacht hat, der ein ausgewiesener Fan des Nationalspielers sein soll. Zum anderen deshalb, weil Dortmund einfach Dortmund ist.

Während die Eintracht dem 33 Jahre alten Mittelfeldmann für den letzten Vertrag seiner Karriere neben dem hiesigen Ligaalltag noch die Europa League und etwa drei Millionen Euro Jahresverdienst bieten kann, schickt der BVB die Champions League und rund sechs Millionen Euro pro Spielzeit ins Rennen – und gewann jenes, wenn den übereinstimmenden Medienberichten vom Wochenende zu glauben ist. Die Eintracht ihrerseits hat indes noch keine Absage von Groß oder dessen Berater vorliegen, wie die Frankfurter Rundschau zuerst berichtet. Das deckt sich mit hr-sport-Informationen.

Auch Ellyes Skhiri war nur die zweite Wahl

Noch ist die Sachlage daher nicht eindeutig, die Eintracht aber wird längst an ihrem Plan B arbeiten. Wie dieser genau aussieht, ist nicht bekannt, weitere Namen sind keine im Umlauf, am Profil des Gesuchten aber ändert sich nichts: Ein Leader auf und neben dem Platz soll es sein, in gesetztem Fußballer-Alter, der über die Fähigkeit verfügt, ein Spiel in Tempo und Ausrichtung zu lenken. Verknappt gesagt: Die Eintracht sucht einen Top-Mann.

Dass so einer schwer zu finden, zu bezahlen und zu bekommen ist, liegt auf der Hand. Es ist etwas, mit dem sich Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche tagtäglich auseinandersetzen muss. Seine Lösungen müssen immer ein Stück weit kreativer sein als jene der finanzstärkeren Konkurrenz, oder besser vorbereitet, oder beides. Schon vergangene Spielzeit klappte die 1A-Lösung auf der Königsposition im zentralen Mittelfeld nicht, entschied sich der Franzose Houssem Aouar trotz langer Anwerbungsversuche Krösches letztlich für die AS Rom, bei der er dann keine absolute Stammkraft war.

Hektik verspürt die Eintracht nicht

Stattdessen verpflichtete die Eintracht den Kölner Ellyes Skhiri. Ein Deal, für den Krösche anfangs viel Lob einheimste, schließlich galt Skhiri als einer der besten Sechser der Liga und kam obendrein ablösefrei. Doch es war auch ein Deal, der ein Jahr später höchstens als mittelmäßig erfolgreich betitelt werden kann. Skhiri spielte zwar immer, aber eben nicht immer gut. Die Sportführung hat sich mehr erhofft, gerade in Sachen Führungsqualitäten.

Wie dem auch sei: Manager Krösche wird weitersuchen nach dem zentralen Baustein der Mannschaft. Bestenfalls wird er Mister X zeitnah finden, auch Geduld kann aber nötig sein. Der Schuss soll auf jeden Fall sitzen – ob nun früher oder später, fast egal. Hauptsache es wird ein Volltreffer. Zum Vorteil geriert dem Sportchef, dass die sonstigen Baustellen im Kader eher kleine sind.

Nichts Konkretes für Marmoush und Pacho

Im Tor (Trapp), der Innenabwehr (Koch, Pacho), dem Sturm (Marmoush, Ekitiké) sind die tragenden Säulen schon da, im zentralen Mittelfeld ja auch immerhin Leute mit internationaler Erfahrung angestellt (Götze, Skhiri, Larsson). Und auf den Außen ist ohnehin genügend Personal versammelt.

So halten sich die Transferaktivitäten bisher, wie angekündigt, im überschaubaren Maße. Ein Rechtsverteidiger wird noch gesucht, zumal künftig dauerhaft mit einer Viererkette verteidigt werden soll. Auch könnte noch ein Ersatz für den am Montag nach Linz verliehenen Ersatz-Verteidiger Hrvoje Smolcic her. Oberste Priorität haben diese Positionen nicht.

Ansonsten wird nicht allzu viel passieren - mal abgesehen von stets möglichen Nachverpflichtungen bei Abgänge von Leuten wie Pacho oder Marmoush. Stand jetzt ist in diesen beiden Fällen aber weiterhin nichts Konkretes in Aussicht.

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Quelle: hessenschau.de