Mit Heimpleite in die Winterpause Pech und Torwart-Patzer: Eintracht mit denkwürdiger Niederlage gegen Mainz
Die von Erfolgen in dieser Saison so verwöhnte Eintracht geht mit einem Misserfolg in die Winterpause. Im Rhein-Main-Duell gegen Mainz machte nicht nur Ersatz-Keeper Santos eine unglückliche Figur. Die Folge: eine bittere Heimpleite trotz langer Überzahl.
Eintracht Frankfurt hat sich mit einer weiteren Niederlage in die Winterpause verabschiedet. Die Hessen unterlagen am Samstag in einem denkwürdig verkorksten Heimspiel dem 1. FSV Mainz 05 trotz langer Überzahl mit 1:3 (0:2) und verpassten es, ihren Fans mit einem Sieg im prestigeträchtigen Rhein-Main-Duell ein Weihnachtsgeschenk zu machen.
In einer wilden Partie unterlief Eintracht-Torhüter Kaua Santos ein kurioses Eigentor zum 0:1 (16.). Das zweite Tor für Mainz machte Paul Nebel mit einem abgefälschten Distanzschuss (27.). Der Treffer fiel bereits in Unterzahl. Denn Nadiem Amiri hatte die Rote Karte wegen groben Foulspiels (21.) gesehen.
Treffer von Kristensen reichte nicht
Nebel traf nach der Pause zum 3:0 für Mainz - nach einem erneuten Fehler von Santos. Kristensen gelang der Ehrentreffer zum 1:3 (75.).
Die Eintracht kassierte damit die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge und wartet weiter auf ein Ende ihrer Negativ-Serie. Das Team ist nun wettbewerbsübergreifend seit fünf Spielen in Folge ohne Sieg. Mainz erwies sich nach Siegen gegen den BVB und Bayern München auch gegen Frankfurt als Favoritenschreck.
Höjlund mit Startelf-Debüt
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 zuletzt in Leipzig auf fünf Positionen. Für den erkrankten Stammtorwart Kevin Trapp rückte eben jener Santos in den Kasten. Fares Chaibi bekam im Mittelfeld etwa den Vorzug vor dem zuletzt starken Can Uzun. Und Oscar Höjlund feierte sein Startelf-Debüt neben Ellyes Skhiri im defensiven Mittelfeld.
Skhiri sorgte dann auch für das erste Raunen der Heimfans. Sein Distanzschuss strich gleich in der ersten Minute nur knapp über die Latte.
Schweigeminute und Trauerflor
Es war ein quirliger Auftakt, nachdem es vor dem Anpfiff erst einmal ganz still geworden war. Denn nach der tödlichen Attacke am Freitagabend auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hielten beide Teams eine Schweigeminute ab und spielten mit Trauerflor.
In der Anfangsphase spielte dann vor allem die leicht favorisierte Eintracht nach vorne. Sie machte Druck, vermochte sich gegen die kompakte Abwehr der Gäste allerdings zunächst nicht durchzusetzen. Völlig überraschend geriet die Eintracht dann in Rückstand. Es war eine Szene für jeden Jahresrückblick zum Thema "Pleiten, Pech und Pannen".
Santos mit Slapstick-Einlage
Im Spielaufbau passte Torhüter Santos den Ball auf Skhiri, der jedoch rasch unter Druck geriet. Skhiri grätschte dem Ball entgegen und der segelte in Richtung Tor. Santos brachte es nicht fertig, im Zurücklaufen den Ball noch über die Latte zu lenken. Dabei schien das machbar. Der desorientierte Brasilianer machte eine unglückliche Figur und legte sich den Ball bei der Slapstick-Einlage im Zusammenspiel mit Arm und Latte selbst ins Tor (16.).
Nur sechs Minuten später hatten die Heimfans Grund zum Jubeln. Denn die Mainzer dezimierten sich selbst. Kapitän Nadiem Amiri sah nach einer Grätsche und grobem Foulspiel an Skhiri die Rote Karte (21.).
Koch fälschte Schuss zum 0:2 ab
Dann hatten in dem wild hin und her wiegenden Spiel die Mainzer wieder Grund zum Jubeln. Nebel zog aus rund 20 Metern einfach mal ab und hatte Glück, dass sein Schuss von Robin Koch abgefälscht wurde. So wurde Santos auf dem falschen Fuß erwischt und der Ball landete im Tor (27.).
Mit freundlicher Mithilfe der Eintracht waren die Mainzer auch ohne ihren Goalgetter Jonathan Burkardt torgefährlich. Der Jung-Nationalspieler fehlte verletzt. Für ihn stürmte Armindo Sieb. Die Eintracht stürmte danach weiter in Richtung Mainzer Tor. Doch Zählbares sprang trotz 12:2 Torschüssen und 65 Prozent Ballbesitz im ersten Abschnitt nicht heraus.
Pechvogel Uzun verpasste den Anschluss
Nach der Pause startete die Eintracht den erwarteten Sturmlauf. Und bereits nach drei Minuten hätte der eingewechselte Uzun eigentlich den Anschlusstreffer erzielen müssen. Doch das junge Eintracht-Juwel traf den Ball aus sechs Metern nicht richtig und der Mainzer Keeper parierte - die nächste Szene, in der die Eintracht unglücklich agierte.
Es hätte das frühe Signal für eine Aufholjagd werden können. Stattdessen folgte wenig später der nächste Rückschlag. Und wieder war Aushilfskeeper Santos beteiligt. Dem Brasilianer misslang im Spielaufbau ein Pass nach außen, dadurch geriet die Abwehr gleich in Verlegenheit. Den ersten Schuss von Jae-Sung Lee konnte Santos noch abwehren. Den Nachschuss verwandelte dann Nebel (58.).
Der Eintracht schien in der Offensive wenig zu gelingen - ehe Kristensen das Gegenteil bewies und noch einmal zarte Hoffnung aufkeimen ließ. Nach einer Ecke traf der Däne per Kopf zum 1:3 (75.) - sein erstes Bundesligator. Doch mehr Zählbares brachte die SGE nicht mehr zustande.
Erste Heimniederlage und Ende einer Serie
Durch die Heimpleite büßte die SGE den Nimbus einer Heimmacht ein: Denn es war die erste Niederlage in dieser Saison vor eigenem Publikum. Und die erste Niederlage gegen den Rivalen aus Mainz nach zuvor acht ungeschlagenen Spielen.
In der Tabelle belegt Frankfurt weiter Rang drei. Für die Eintracht geht es am 11. Januar in der Bundesliga weiter. Dann muss das Team beim Aufsteiger FC St. Pauli antreten.