Protest aus Solidarität Darum schwiegen die Fans beim Eintracht-Spektakel in Stuttgart
Eintracht Frankfurt musste beim Auswärtsspiel in Stuttgart ohne den Support von weiten Teilen der organisierten Fanszene auskommen. Die Ultras entschieden sich für einen Boykott des Spiels. Ursächlich war offenbar ein Vorfall bei der Anreise.
Es war ein durchaus animierendes Spiel, das die Zuschauer beim 3:2-Sieg der Eintracht in Stuttgart am frühen Sonntagabend zu sehen bekamen. Umso mehr überraschte die vergleichsweise gedämpfte Stimmung im Gästeblock. Es kamen keine Schwenkfahnen zum Einsatz und auch der organisierte Support der aktiven Fanszene fiel aus. Offenbar eine Protestaktion gegen eine Polizeikontrolle, bei der die Stuttgarter Polizei einen Fanbus geschlossen wieder nach Hause schickte.
Nach Angaben der Polizei sollen zunächst auf der Raststätte Wunnenstein an der A81 südlich von Heilbronn mehrere Eintracht-Anhänger Beamte der Bundespolizei bedroht und gegen ihr Auto getreten haben. Aufgrund dieses Vorfalls habe die Polizei anschließend den mit 43 Mitgliedern der aktiven Fanszene besetzten Bus kontrolliert.
Polizei schickt Fanbus auf die Heimreise
Zwei Personen konnten dabei als Tatverdächtige identifiziert werden. Sie wurden vorläufig festgenommen. Gegen die restlichen Insassen wurde ein Platzverweis ausgesprochen, der Bus musste also noch vor Ankunft am Stadion wieder die Heimreise antreten.
Aus Solidarität zogen sich danach offenbar weite Teile der aktiven Fanszene aus dem Stuttgarter Gästeblock zurück und verzichteten auf Unterstützung ihrer Mannschaft, wie unter anderem "Faszination Fankurve" berichtet. Ein Fanvertreter war für den hr-Sport am Montag nicht zu erreichen.
Die Polizei hatte die Begegnung vorab als Risikospiel eingestuft. Bereits beim SGE-Duell mit dem VfB im November 2023 kam es in Frankfurt zu Zusammenstößen zwischen Eintracht-Fans und der Polizei.