Unentschieden bei Union St. Gilloise Eintracht enttäuscht nach starkem Beginn

Eintracht Frankfurt hat bei Union St. Gilloise nur Unentschieden gespielt. Die Hessen boten eine starke Anfangsphase, ließen sich das Spiel dann aber ohne Not aus der Hand nehmen.

Cameron Puertas Castro und Niels Nkounkou im Kampf um den Ball
Niels Nkounkou im Kampf um den Ball Bild © Imago Images
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Dino Toppmöller
Dino Toppmöller auf der PK nach dem Spiel gegen St. Gilloise Bild © hr
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Eintracht Frankfurt hat im Hinspiel in der K.o.-Runde der Conference League bei Union St. Gilloise am Donnerstagabend 2:2-Unentschieden gespielt. Die Tore für die Hessen erzielten Fares Chaibi (3.) und Sasa Kalajdzic (10.), für Union trafen Mathias Rasmussen (31.) und Gustaf Nilsson (68.).

Eintracht-Coach Dino Toppmöller schickte sein Team offensiv in die Partie, Omar Marmoush, Kalajdzic und Chaibi bildeten die Offensive. Weniger Klassik, mehr Heavy Metal hatte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche zu Beginn der Woche gefordert, und die Mannschaft lieferte.

Chaibis Blitzstart

Schon nach drei Minuten setzte sich Niels Nkounkou auf links bis zur Grundlinie durch und legte zurück, Kalajdzics Schuss aus kurzer Distanz wurde noch abgeblockt, gegen Chaibis Abstauber war die Union-Defensive aber machtlos – 1:0 für die Gäste.

Der belgische Tabellenführer, international noch ungeschlagen, wusste in der Anfangsphase gar nicht, wie ihm geschah. Die Eintracht präsentierte sich spielfreudig und aggressiv. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte spitzelte Götze den Ball zu Marmoush, dessen wunderschöner Pass Chaibi in halbrechter Position erlief. Chaibis wohlüberlegte Hereingabe vollendete Kalajdzic zum 2:0, ein Konter aus dem Bilderbuch (10.).

Skhiri schludrig

Von Union kam wenig bis gar nichts, der sehr auffällige Chaibi per Fernschuss hätte beinahe das 3:0 besorgt, auch der wunderschöne Schnittstellenpass von Nkounkou nach Ballgewinn auf Chaibi hätte ein Tor verdient gehabt. Doch auch ohne dritten Treffer hatten die Hessen in Belgien klar den Hut auf.

Dachte man. Dann aber schluderte Ellyes Skhiri bei der Ballannahme im eigenen Sechzehner, Mohammed Amoura erlief den Ball und legte quer, aus kurzer Distanz war Kevin Trapp gegen Mathias Rasmussen machtlos (31.). Ein unnötiger Gegentreffer, der sich nicht ansatzweise angedeutet hatte.

Eintracht verliert die Kontrolle

In der Folge wirkte die Eintracht weniger souverän, hier und da machte sich ein wenig Nervosität breit, wenngleich Union auch aus der Hektik heraus keine hundertprozentigen Torchancen erspielen konnte. Auf der anderen Seite rutschte Union-Abwehrchef Christian Burgess eine Halbfeldflanke von Aurelio Buta durch, Marmoush scheiterte aus kurzer Distanz und spitzem Winkel per Kopf aber an Ex-Eintracht-Keeper Heinz Lindner (42.)

So spekakulär die Hessen in die Partie gekommen waren, so gegenteilig stellte sich die Situation in der zweiten Halbzeit dar. Die Belgier kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine, zwangen die Eintracht mit aggressivem, intensivem Spiel zu Fehlern und schnürten die Hessen in der eigenen Hälfte ein.

Nilsson gleicht aus

Gustaf Nilsson hätte per Kopf frei vor Trapp zwingend auf 2:2 stelen müssen, der Ex-Wiesbadener köpfte aber weit drüber (58.). Wenig später machte es Nilsson dann besser, als er eine Kombination Unions durch den Eintracht-Strafraum vollendete. Trapp hätte in dieser Situation entschlossener rauskommen müssen (65.).

Die Eintracht wirkte in der zweiten Hälfte extrem fahrig, leistete sich viele Abspielfehler und hielt den Ball meist viel zu kurz in den eigenen Reihen. Über weite Teile des zweiten Durchgangs wurden die Hessen von Union dominiert, mit einem Kopfballversuch des eingewechselten Hugo Ekitike gab es auch nur noch eine nennenswerte Chance für die Eintracht.

Enttäuschende zweite Halbzeit

Daran änderte auch die Ampelkarte für Unions Charles Vanhoutte in der Schlussphase nichts mehr. Ein insgesamt eher enttäuschender Auftritt der Eintracht, die sich nach starkem Beginn und einem Flüchtigkeitsfehler den Schneid einfach abkaufen ließen.

Weitere Informationen

Saint-Gilloise – Eintracht Frankfurt 2:2 (1:2)

Saint-Gilloise: Lindner, Mac Allister (87. Teklab), Burgess, Machida - Rasmussen, Vanhoutte, Puertas, Castro-Montes, Lapoussin - Amoura (87. Sykes), Nilsson (81. Ayensa)
Frankfurt: Trapp - Tuta (46. Knauff), Koch, Pacho - Buta, Skhiri, Götze (65. Rode), Nkounkou (90. Max) - Marmoush (78. Ebimbe), Chaibi - Kalajdzic (65. Ekitike)

Tore: 0:1 Chaibi (3.), 0:2 Kalajdzic (10.), 1:2 Rasmussen (31.), 2:2 Nilsson (68.)
Gelbe Karten: Burgess / Chaibi, Tuta, Buta
Gelb/Rote Karten: Vanhoutte / -

Schiedsrichter: Pawson (England)
Zuschauer: 16.000

Ende der weiteren Informationen

Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich