Ajax, Union, Ajax, Bochum - wohin geht die Reise? Richtungswochen für Eintracht Frankfurt

Hype oder Knacks? Die Eintracht steht vor entscheidenden Spielen. In Europa gibt's gegen Ajax Amsterdam die ersten Alles-oder-Nichts-Duelle, die auch für die Bundesliga den verlorenen Schwung zurückbringen sollen.

Mehr Feuer braucht die Eintracht-Welt: Rasmus Kristensen zeigt, wie es geht.
Mehr Feuer braucht die Eintracht-Welt: Rasmus Kristensen zeigt, wie es geht. Bild © Imago Images
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hs 03.03.2025
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Rasmus Kristensen kann für seine Mitspieler anstrengend sein. Dieses Schreien, das ständige Antreiben, manchmal auch das Anmeckern - es mag dem einen oder anderen Teamkollegen bei Eintracht Frankfurt mitunter aus den Ohren herausquellen. Gerade dann, wenn Fußballspiele wie zuletzt gegen den FC Bayern oder Leverkusen vor sich hindümpeln, sie längst entschieden sind zu Ungunsten der eigenen Mannschaft. Da kann ein wildgewordener Wikinger in den eigenen Reihen auch mal unangenehm für die Kollegen sein. Und doch ist es genau das, was ein Team braucht: Anführer, Leader, Leute eben, die nie aufgeben und andere mitzureißen versuchen.

Das ist keine neue Feststellung, auch eine, die im Grunde für das ganze Jahr und für jeden Sportverein dieser Welt gilt. Die insbesondere aber dann an Bedeutung gewinnt, wenn es richtig ernst wird, wenn sich eine wichtige Saisonphase ankündigt. So wie jetzt.

50:50-Duell gegen Ajax Amsterdam

Die nächsten vier Pflichtspiele bis zur Bundesliga-Pause Mitte März werden zwar noch nichts entscheiden, aber doch deutliche Hinweise darauf liefern, wohin die Reise der Eintracht in dieser Saison gehen kann. Ajax Amsterdam, Union Berlin, erneut Ajax und der VfL Bochum kommen auf die Hessen zu. Ein straffes Programm, doch keines, das nicht erfolgreich bestritten werden könnte. Es sind Gegner auf Augenhöhe, oder sogar darunter.

Da wäre am Donnerstag (21 Uhr/live im hr-Audiostream) Ajax, die Nummer eins der Niederlande, riesige Historie, unfassbare Erfolge, zig Meisterschaften, Champions-League- und Weltpokalsieger. Dazu mit einer Vergangenheit geprägt von ikonischen Spielerpersönlichkeiten, Cruyff, van Basten, Bergkampf, Kluivert, Seedorf. Und so weiter und so fort. Doch im Hier und Jetzt ist es gleichzeitig ein Gegner, den die Eintracht nicht übermäßig fürchten braucht. Zwar spielt Ajax eine gute Saison, die große Vergangenheit ist aber eben genau das: Vergangenheit. Früher vereinte der Kader Weltstars, heute höchstens noch Sternchen. Alles in allem ist es wohl eines dieser oft zitierten 50:50-Duelle.

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Für die Eintracht geht die Europa-Reise jetzt richtig los

Trainer Toppmöller, rechts sowohl die Trophäe als auch das Logo von Ajax, unten rechts im Bild ein Protraitbild von Ansgar Brinkmann.
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Hervorragende Ausgangslage für die Eintracht

Im Ajax-Sandwich geht es für die Eintracht zudem gegen den FC Union aus der Hauptstadt, den 14. der Bundesliga. Anschließend sind die Frankfurter beim 16. aus Bochum zu Gast. In beide Partien wird die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller als klarer Favorit gehen.

Spielen wir daher an dieser Stelle mal den Erfolgsfall durch: Die Eintracht setzt sich also gegen Ajax durch und punktet in der Liga ausgiebig, bestenfalls sechsfach. Sie stünde damit im Viertelfinale des Europapokals und weiterhin auf Rang drei der Bundesliga-Tabelle, sehr wahrscheinlich mit einem angenehmeren Punktepolster als zurzeit.

Die ernüchternden Topspiel-Wochen gegen Bayern und Bayer wären keiner Rede mehr wert, das Feuer neu entfacht, die ohnehin bis hierhin starke Saison aufs Neue angezündet. Zumal es der Spielplan in der Bundesliga auch danach recht gut meint mit den Hessen. Die Verfolger jedenfalls, ob nun Mainz oder Freiburg oder Dortmund, bekommen es rein tabellarisch mit besseren Kontrahenten zu tun als die Eintracht. Viele haben sogar noch das Topduo aus München und Leverkusen vor der Brust.

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In der Rückrunde ruckelt es mal wieder

Nun kann es aber auch einfach weitergehen wie zuletzt - mit Enttäuschungen: Die Eintracht scheidet, rein hypothetisch, aus gegen Ajax und lädt sich ein weiteres Frusterlebnis auf. Das sowieso nicht gerade fluffig verlaufende Jahr 2025 erhält den nächsten Dämpfer. Zur Erinnerung: In der Rückrundentabelle sind die Hessen nur Zehnter (neun Punkte aus sieben Spielen), es ruckelt mal wieder. Die Furcht vor dem fast schon traditionellen Absturz in der zweiten Saisonhälfte besteht.

Einerseits. Andererseits legten die Hessen auch in der Hinrunde zu diesem Zeitpunkt erst so richtig los, verloren wochenlang gar nicht mehr, ersiegten sich ihre hervorragende Ausgangsposition, in der sie sich noch immer befinden.

Was all diese Gedankenspiele letztlich zeigen: Die Eintracht steht vor Richtungswochen. Hype oder Knacks? Wohin geht die Reise? Verbissene Antreiber wie Rasmus Kristensen, einst selbst für Ajax Amsterdam am Ball, haben sicherlich eine klare Vorstellung davon.

Sendung: hessenschau Sport,

Quelle: hessenschau.de