Routinier glaubt an "extreme Qualität" Robin Koch – ein Bademeister im Talentebecken
Robin Koch geht in sein zweites Jahr bei der Eintracht. Seine Aufwärmphase ist jetzt beendet. Der Nationalspieler weiß, dass Ergebnisse zählen und wie er helfen kann, dass neue Spieler schnell ihr Potenzial entfalten.
Konstant ist im Profifußball nur der Wandel. Das gilt im Grundsatz immer, aber in den vergangenen Jahren bei der Eintracht noch ein bisschen mehr. Als Durchlauferhitzer für internationale Top-Talente hat sich der Standort Frankfurt einen guten Ruf erarbeitet. Das trägt als Geschäftsmodell, hat aber Nebenwirkungen.
So ist Robin Koch zwar auch erst in der vergangenen Saison zur SGE gestoßen. Da er aber nicht nur ins zweite Vertragsjahr geht, sondern mit 28 Jahren zu den Ältesten im Kader gehört, wurde er schon als Kandidat für das Kapitänsamt gehandelt. Die Binde bekam zwar Kevin Trapp, Koch bleibt die Rolle als Stellvertreter und einer der ersten Freiwilligen, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen.
Vom Neuen zum Anführer
"Das Wichtigste ist, dass man auf dem Platz seine Leistung zeigt, vorangeht und man möglichst viele Kollegen mitnimmt. Das habe ich letztes Jahr gemacht und jetzt noch mehr. Die Jungs mitzunehmen, da Anweisungen zu geben, genauso im Training", sagt Koch im Interview mit dem hr-sport. Eckpfeiler sind essenziell, wenn es darum geht, neue Spieler zu integrieren. Koch, selbst ja noch gar nicht allzu lange da, will einer sein, an dem sich andere aufrichten.
Der verlässliche Nebenmann der vergangenen Saison steht ihm dabei nicht mehr zur Seite: Willian Pacho hat eine Lücke in der Defensive hinterlassen, Neuzugang Arthur Theate soll sie füllen. Das zieht aber zwangsläufig neue Verschiebungen im Team nach sich. Doch Koch bleibt entspannt: "Willian ist ein super Spieler, er hat eine super Saison gespielt und jetzt den nächsten Schritt gemacht, was ganz normal ist. Wir haben letztes Jahr Kolo Muani verloren, der hatte auch eine tolle Saison. Man hat jedes Jahr Abgänge und Zugänge, das ist ganz normal."
Konstanz ist die größte Herausforderung
Unabhängig davon, wer noch durch das bis Ende August geöffnete Transferfenster schlüpft, Koch attestiert der Frankfurter Mannschaft so oder so "extreme Qualität". Die wichtigste Aufgabe sei es, die Klasse erkennbar werden zu lassen. "Wir haben natürlich viele junge Spieler und werden bestmöglich versuchen, konstant die Leistung auf den Platz bekommen. Das wird die größte Herausforderung für uns, weil in meinen Augen haben wir genug Qualität im Kader auf allen Positionen. Das Wichtigste ist, dass wir die PS auf die Straße bekommen und konstant performen", sagt Koch.
Auch Trainer Dino Toppmöller scheint sich dafür besonders ins Zeug zu legen. Seine vergleichsweise kernige Ansage nach der verpatzten Generalprobe gegen Valencia war ein Indiz dafür. Aber auch intern pflege der Trainer eine klare Ansprache, versichert Koch. "Das ist noch wichtiger, je jünger der Kader ist. Die einen oder anderen Spieler brauchen dann noch ein bisschen mehr Unterstützung, Tipps oder Anweisungen vom Trainer – und die gibt er."
"Haben in Frankfurt ein gutes Gefühl"
Überhaupt habe der Verein verstanden, beste Bedingungen für neue Spieler zu schaffen, die etwa aus dem Ausland zum Verein stoßen. "Da haben wir hier in Frankfurt schon ein gutes Gefühl. Ob's Führungsspieler sind oder der ganze Verein, die Mitarbeiter, wie sie sich um die Spieler kümmern und auch außerhalb vom Platz helfen. Ich glaube, dass das extrem wichtig ist", betont der Nationalspieler.
Auf dem Feld will Koch diesen Part übernehmen. Denn rein sportlich hätte in Frankfurt gegen Konstanz niemand etwas einzuwenden.