Schmerzhafter Ausfall für die Eintracht Die Leiden des Robin Koch
Die Wadenverletzung von Robin Koch trifft Eintracht Frankfurt und den Spieler hart. Der Innenverteidiger verpasst die Rückkehr in die Nationalmannschaft, die Hessen müssen wohl noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen.
Als Robin Koch im Sommer anheuerte, da titelte der hr-sport nach der Vorstellungs-Pressekonferenz am 12. Juli: "Führungsspieler mit Bauchgefühl". Der 27-Jährige kam auf Leihbasis von Leeds United in die Mainmetropole und stellte sofort mit seinem gesunden Selbstbewusstsein klar: "Ich will eine absolute Führungsrolle einnehmen. Das erwarten hier alle von mir."
Koch hat die Eintracht-Abwehr stabilisiert
Ziemlich genau vier Monate später lässt sich festhalten: Ziel erreicht. Mit Koch in der Mitte entwickelte Trainer Dino Toppmöller ein echtes Bollwerk. In den zehn Bundesligapartien mit dem Abwehrchef gab es nur neun Gegentore. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte Spieler und Klub bereits darüber informiert, Koch für die anstehenden Länderspiele gegen die Türkei und Österreich nominieren zu wollen. Die Rückkehr ins DFB-Team stand also kurz bevor. Letztmals war Koch zuvor bei einem Testspiel gegen Dänemark (1:1) vor Beginn der Europameisterschaft 2021 (ohne Einsatz) im Kreise der DFB-Elf gewesen.
Mitte der vergangenen Woche aber gab es einen herben Rückschlag für den Innenverteidiger und die Eintracht. Nach einer intensiven Einheit in der Vorbereitung auf das Conference-League-Spiel in Helsinki schmerzte die Wade. Die MRT-Untersuchung gab anschließend Aufschluss darüber, dass sich Koch etwas schwerer verletzt hatte.
Wie lange ihn die Muskelverletzung außer Gefecht setzt, ist noch völlig unklar. Es hängt auch vom Heilfleisch des gebürtigen Pfälzers ab. Koch musste Nagelsmann also absagen, die nächste Chance auf Länderspiel Nummer neun gibt es somit erst im neuen Jahr.
Koch-Verletzung trifft auch die Eintracht schmerzhaft
Die Leiden des Robin K. schmerzen allerdings nicht nur den Spieler selbst, sondern auch die Eintracht. Toppmöller hat in der Reihe vor Torhüter Kevin Trapp neben den beiden Stammspielern Willian Pacho und Tuta mit Hrvoje Smolcic, Methusalem Makoto Hasebe und Allrounder Kristijan Jakic nur wenig Alternativen. Nicht ohne Grund hält Sportvorstand Markus Krösche mit Blick auf das Winter-Transferfenster Ausschau nach einem neuen Innenverteidiger.
Zeno Debast von RSC Anderlecht wird seit Monaten in Frankfurt gehandelt. Im Sommer war sich die Eintracht bereits mit dem Spieler einig. Allerdings ist das bis 2025 gebundene Mega-Talent aus Belgien kein Schnäppchen. Debast hat mit seinen erst 20 Jahren schon 70 Pflicht- und vier Länderspiele absolviert. Sein Marktwert wird auf 13 Millionen Euro geschätzt.
Debast-Verhandlungen gestalten sich schwierig
Verhandlungen mit belgischen Vereinen gestalten sich dabei schwierig. Sie sind eine Ausbildungsliga für die Premiumklubs in Europa. Spieler aus der Jupiler Pro League wechseln auch schon für viel Geld nach England, Deutschland oder Frankreich. Sie wissen also um den Wert ihrer Spieler.
Krösche, der als knallharter Verhandler gilt, bewies zu Beginn des Jahres bei Pacho die nötige Geduld und eiste ihn von Royal Antwerpen los. Ob ihm ein ähnlicher Coup auch bei Debast glückt? Der Koch-Ausfall jedenfalls zeigt die Notwendigkeit, die Abwehrreihe noch breiter aufzustellen.
Bis dahin heißt es: Irgendwie durchbeißen. Die Eintracht hat vor dem Weihnachtsfest noch ein straffes Programm mit vier Englischen Wochen vor sich. Acht Begegnungen stehen in Bundesliga, DFB-Pokal und Conference League noch auf dem Programm. Wann Leader Koch wieder dabei ist und mit seiner Power, Kopfballstärke und Robustheit wieder helfen kann? Die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr, sie sind groß.