Schon wieder ein Gegentor nach Standard Eintracht kann Bochum nicht knacken
Eintracht Frankfurt kommt gegen den VfL Bochum nicht über ein Remis hinaus. Weil die Hessen altbekannte Probleme nicht in den Griff bekommen.
Eintracht Frankfurt hat im Spiel gegen den VfL Bochum am Freitagabend nur 1:1-Unentschieden gespielt. Takuma Asano brachte die Gäste früh in Führung (14.), Eintrachts Top-Scorer Randal Kolo Muani glich per Foulelfmeter aus (22.).
Eintracht-Coach Oliver Glasner schickte mit Kolo Muani und Rafael Borré zwei Stürmer aufs Feld, Daichi Kamada nahm zunächst auf der Bank Platz. Die Dreierkette stellte sich in Ermangelung von Alternativen quasi von selbst auf, zentral verteidigte Makoto Hasebe, neben ihm Evan N’Dicka und Kristijan Jakic.
Bochum schockt die Eintracht
Die Hessen kamen gut in die Partie und hätten nach acht Minuten durch Borré in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Eine schöne Flanke von Philipp Max verpasste Kolo Muani knapp, der überraschte Borré konnte den Ball aus kurzer Distanz nicht mehr kontrolliert aufs Tor bringen.
Die Eintracht kam zu weiteren Chancen durch Jakic und erneut Borré, in Führung gingen aber die Gäste aus Bochum. Einen weiten Einwurf verlängerte Ivan Ordets in Richtung Elfmeterpunkt. Den Schuss aus der Drehung von Anthony Losilla konnte Trapp noch parieren, war beim Nachschuss des völlig freistehenden Asano aber machtlos (14.).
Glasner beschwert sich
Ein bitteres Gegentor für die Eintracht, und das gleich in doppelter Hinsicht: Einerseits war die viel zu leichte Entstehung nach einem Standard exakt das, was Glasner zuletzt angeprangert hatte. Andererseits hatte sich Glasner bei der Ausführung zurecht noch beschwert, dass die Bochumer den Einwurf einige Meter nach vorne verlegten. Vergebens.
Die Hessen schüttelten sich kurz, blieben die spielbestimmende Mannschaft und belohnten sich. Max schickte Kolo Muani auf die Reise, der erst Ivan Ordets stehen ließ, dann mit einem Wackler am Fünfmeterraum an Erhan Mašović vorbeizog, um einschussbereit von Ordets zu Fall gebracht zu werden. Den berechtigten Strafstoß verwandelte der Franzose souverän selbst – bereits sein zwölftes Saisontor.
Eintracht zu ungenau
Zehnmal schossen die Hessen in der ersten Halbzeit aufs Tor, in der zweiten Hälfte kamen derer acht dazu. Ohne Erfolg. Schon kurz nach Wiederanpfiff hätte Kolo Muani auf 2:1 stellen können, sein Kopfball nach Götze-Flanke geriet aber zu zentral (46.). Max‘ Freistoß kratzte Manuel Riemann aus dem kurzen Eck (62.). Und einen Kopfball von Borré nach einer Ecke klärte Konstantinos Stafylidis auf der Linie (66.).
Die Hessen waren über die gesamte Spieldauer die bessere und aktivere Mannschaft, insbesondere Borré und Djibril Sow verdienten sich Fleißkärtchen. Bochum verlegt sich fast ausschließlich aufs Verteidigen, fuhr nur noch sporadisch den ein oder anderen Konter und wurde noch zweimal gefährlich, als Kevin Stöger einen Freistoß an die Latte setzte (72.) und wenig später Keven Schlotterbeck nach Freistoß übers Tor köpfte (82.).
Zu wenig für die Spitzenplätze
Der Eintracht hingegen fehlte bei aller Bemühung die letzte Konsequenz im Abschluss, hinzu kam Pech, als Schiedsrichter Harm Osmers bei einer 50/50-Entscheidung nicht auf Handelfmeter für die Hessen entschied. Und so steht am Ende ein Unentschieden, mit dem die Hessen keinesfalls zufrieden sein können. Weil es das fünfte Ligaspipel in Folge ohne Sieg war. Und weil es aus Problemen resultiert, die sich bei der Eintracht durch die gesamte Rückrunde ziehen: der schwachen Verteidigung von Standards und einer ungenügenden Chancenverwertung. Für die Spitzengruppe der Liga ist das zu wenig.