Schwaches Startelfdebüt von Eintracht-Stürmer Wahi Die Wucht ist weg

Hugo Ekitiké gibt gegen Leverkusen den Alleinunterhalter im Eintracht-Angriff, weil unter anderem das Startelfdebüt von Elye Wahi misslingt. Trainer Dino Toppmöller aber bleibt überzeugt von seiner Offensive.

Eintracht-Stürmer Elye Wahi erwischte gegen Leverkusen einen gebrauchten Tag.
Eintracht-Stürmer Elye Wahi erwischte gegen Leverkusen einen gebrauchten Tag. Bild © Imago Images
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Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von Eintracht Frankfurt und rechts das Logo von Bayer 04 Leverkusen
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Die nackten Zahlen zu Beginn: 72 Einsatzminuten, 19 Ballaktionen, 8,26 gelaufene Kilometer, ein Torschuss, ein gewonnener Zweikampf. Das Startelfdebüt von Elye Wahi für Eintracht Frankfurt kann wahrlich nicht als gelungen bezeichnet werden. Der Franzose fiel bei der 1:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen in einer auch ansonsten dürftig kickenden Heim-Mannschaft sogar noch ein wenig ab.

Im Grunde hatte der im Winter für mehr als 20 Millionen Euro aus Marseille verpflichtete Angreifer nur eine gute Aktion. Kurz nach der Pause ließ er einen Ball für Hugo Ekitiké gekonnt abtropfen, der Stürmer verzog knapp. Ohnehin stand Wahi zuvor aber im Abseits. Und sonst so? Legte Wahi den schnellsten Eintracht-Sprint des Abends hin (34,9 km/h), auch rangelte er einmal mit der Leverkusener Abwehrkante Jonathan Tah – und verließ rund 20 Minuten vor dem Schlusspfiff ausgepumpt das Feld.

Toppmöller zeigt Nachsicht mit Wahi

Dino Toppmöller war dennoch im Anschluss um eine Einordnung der Leistung bemüht, schließlich sei solch ein Topduell wie gegen Leverkusen stets unangenehm für Stürmer. "Da weißt du, dass du oft dem Ball hinterherlaufen musst", erklärte der Eintracht-Trainer. Wichtig sei der Startelfeinsatz für Wahi dennoch gewesen, sagte Toppmöller, soll der Hoffnungsträger doch schnellstmöglich in einen besseren Rhythmus kommen.

Denn körperlich, auch das zeigte die Partie gegen Leverkusen, hat er weiterhin Nachholbedarf. "Das war mit Sicherheit nicht der Elye Wahi, den wir alle erwarten können", beschloss Toppmöller seine Ausführung zum Neuen, "aber es war auch nicht schlecht. Es wäre unfair, ihn an diesem Spiel zu messen."

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Ekitiké als Alleinunterhalter

In der Tat sind wohl beide Betrachtungsweisen zulässig: Zum einen jene, dass Wahi schlicht ein schlechtes Spiel gemacht hat. Zum anderen die, dass er deshalb nun wirklich nicht ausgezählt werden sollte. Fast mantraartig wiederholen die Frankfurter Verantwortlichen seit Wochen, dass der 22-Jährige schlicht Zeit zum Ankommen und zur Entwicklung benötige. Die Erfahrung der vergangenen Jahre lehrt, siehe Ekitiké, dass diese Herangehensweise erfolgreich sein kann. Sie muss es jedoch auch nicht.

Der aktuellen Form der Frankfurter Mannschaft gereicht dies natürlich nachteilig. Gegen Bayer sorgte einzig und allein Ekitiké für so etwas wie Torgefahr, und das obwohl der 22-Jährige selbst eine miese halbe Stunde zu Spielbeginn erwischte. Nach seinem Tor zum 1:3 jedoch, 37. Spielminute, als er einen Leverkusener Abspielfehler konsequent nutzte, blühte Ekitiké auf, machte Druck, nahm auch die Fans im Stadion mit. Er steht nun bei 13 Saisontreffern.

Das Gesamtniveau hat gelitten

Michy Batshuayi dagegen, der für die ereignislose Schlussphase ins Spiel kam, schwamm lediglich mit. Can Uzun verbrachte diesmal sogar 90 Minuten auf der Bank. Letzterer freilich dürfte am Donnerstag im Europa-League-Spiel bei Ajax Amsterdam wieder ein Thema für die Anfangself werden.

Offensichtlich wie logisch ist jedoch, dass die Eintracht den Omar-Marmoush-Abgang bisher nicht hat auffangen können. Seit dem Wechsel ihres einstigen Knipsers ist den Frankfurtern die ganz große Offensivwucht abhanden gekommen. Für ein Tor sind sie zwar immer noch gut, längst aber können sie ihre Gegner nicht mehr derart locker überrennen wie noch vor dem Jahreswechsel. Die Spielweise hat sich geändert, die Offensivbemühungen sind berechenbarer geworden, das Gesamtniveau hat (zumindest vorerst) gelitten.

Die nächsten Wochen werden entscheidend

Einzig gegen im Januar noch äußerst angeschlagene Dortmunder zeigte das Team ohne Marmoush eine wirklich überzeugende Leistung. Die Auftritte in Gladbach sowie daheim gegen Wolfsburg und Kiel gerieten mehr oder weniger ordentlich, jene gegen München, Leverkusen, Hoffenheim, Budapest und Rom dagegen dürftig.

Trainer Toppmöller hakte die Leverkusen-Pleite nun zügig ab: "Wir müssen uns auf die Dinge fokussieren, die vor uns liegen." Es gehe darum, eng zusammenzustehen. Denn, so der Coach vor den anstehenden Spielen gegen Amsterdam, Union Berlin, Bochum, Stuttgart, Bremen und Heidenheim: "Jetzt kommen die Aufgaben, an denen wir uns tatsächlich messen lassen müssen." Das gilt auch für Elye Wahi.

Quelle: hessenschau.de