Zehn Spieler verliehen So plant Eintracht Frankfurt mit den Leihspielern

Zehn Spieler sind aktuell von Eintracht Frankfurt verliehen. Darunter sind Durchstarter, Pechvögel und Sonderfälle. Einige Spieler könnten für die Eintracht noch wichtig werden, andere werden ihr Glück woanders suchen.

Igor Matanovic
Igor Matanovic will sich bei Eintracht Frankfurt durchsetzen Bild © Imago Images
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Ein Torwart fehlt noch, dann hätte Eintracht Frankfurt eine komplette Fußballmannschaft verliehen. Zehn Spieler, die bei den Hessen unter Vertrag stehen, suchten ihr Glück in der vergangenen Saison temporär woanders. Die Leihgeschäfte verliefen dabei höchst unterschiedlich.

Den größten Schritt aller Leihspieler machte Stürmer Igor Matanovic. Der in Deutschland geborene kroatische U21-Nationalspieler verbrachte die Saison beim Karlsruher SC. Für Matanovic bereits der zweite Leihclub. Die Eintracht hatte den Stürmer 2021 nämlich von Stammverein St. Pauli gekauft, wo er leihweise noch für zwei Saisons weiterspielte. Doch erst beim KSC kam die Karriere so richtig in Fahrt.

"Man sieht bei ihm, wie gut Spielzeit tut"

Bei den Badenern avancierte Matanovic zum Stammspieler, bestritt 32 Partien und glänzte mit 14 Toren und sieben Vorlagen so sehr, dass die Eintracht erst im März den Vertrag des Kroaten bis 2029 verlängerte. Da es zudem sein Profil selten gibt, Matanovic ist mit 1,94 Metern Körpergröße Typ Sturmkante, freut man sich bei der Eintracht auf Matanovics Rückkehr im Sommer. "Igor kommt zurück", stellte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche auf der Saisonabschluss-Pressekonferenz am Montag klar. "Man sieht bei ihm, wie gut es tut, wenn man regelmäßig Spielzeit über 90 Minuten bekommt."

Durchwachsen lief es derweil für Mittelfeldspieler Paxten Aaronson, der in der vergangenen Rückrunde für Vitesse Arnheim auflief. Durchwachsen deshalb, weil der US-Amerikaner zwar regelmäßig Spielpraxis sammelte und in 14 Spielen immerhin viermal traf, mit Arnheim aber auch wegen eines saftigen Punktabzugs sang- und klanglos aus der Eredivisie abstieg. "Bei Paxten werden wir eine Lösung finden, bei der wir ihn wahrscheinlich noch einmal verleihen", kündigte Krösche an, der ebenso betonte, die Nachwuchstalente Simon Simoni, Elias Baum und Nacho Ferri an andere Clubs verleihen zu wollen. Sie seien der zweiten Mannschaft in Liga vier entwachsen, müssten auf höherem Niveau spielen.

Interessenten für Alidou

Den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste Faride Alidou mit dem 1. FC Köln. Der deutsche U21-Nationalspieler schoss für die Kölner zwar vier Tore in der vergangenen Saison, komplett überzeugen konnte er aber auch nicht. Die Kölner nahmen nun Abstand von einer Verpflichtung, vor allem aus finanziellen Gründen. Für Alidou soll aber Interesse aus der Bundesliga bestehen, die Eintracht wäre für Kauf und Leihe offen. "Bei Alidou kann es sein, dass eine Veränderung vollzogen wird. Das steht noch nicht fest", so Krösche. Wahrscheinlich aber ist es.

Selbiges gilt für Jessic Ngankam, den die Eintracht vor der vergangenen Saison aus Berlin holte, der aber nach einer Hinserie zum Vergessen nach Mainz weiterzog. Und dort eine Rückserie zum Vergessen erlebte. Tendenz: Ngankam wird bei der Eintracht keine große Rolle mehr spielen. "Bei Jessic geht es darum, dass er Spielzeit bekommt, dass er mal 30 Spiele am Stück bekommt", so Krösche. Bei der Eintracht wird das wohl nicht sein.

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Markus Krösche sitzt bei der Pressekonferenz.
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche Bild © hessenschau.de
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Jerome Onguene floppt auch in der Schweiz

Das dürfte auch bei Jeromé Onguene der Fall sein. Der Verteidiger kam 2022 zu Eintracht Frankfurt, absolvierte erstaunlicherweise aber kein einziges Pflichtspiel für die Hessen. Für Servette Genf in der Schweiz kam der Kameruner in der abgelaufenen Saison auch nur auf schmale drei Partien. Bei der Eintracht werden wohl keine weiteren mehr dazukommen.

Auch Antonio Foti wird es schwer haben, nach zwei Jahren Leihgeschäft bei Hannover 96 würde der bis 2025 in Frankfurt gebundene Mittelfeldspieler nach Hessen zurückkehren. Sonderlich viel Sinn macht das nicht, Foti kam in zwei Jahren bei 96 auf 19 Spiele und drei Scorerpunkte, als 20-Jähriger wäre er gut beraten, andernorts Spielpraxis zu sammeln.

Pechvogel Marcel Wenig, Sonderfall Jens Petter Hauge

Gut möglich, dass das auch für Pechvogel Marcel Wenig gilt, der sich direkt zu Beginn seiner Leihe zum 1. FC Nürnberg das Kreuzband riss und keine einzige Partie für die Clubberer bestritt. Fest vom Club verpflichtet ist derweil Nathaniel Brown, der die Rückrunde noch leihweise in Nürnberg verbrachte und dort Stammspieler war. Ihn wollen sich die Verantwortlichen der Eintracht ansehen, "Brown wird bei uns dabei sein", so Krösche. Fest eingeplant ist der Schweizer Aurele Amenda, bei dem die Eintracht genauso verfuhr wie bei Brown und den Transfer im Winter eintütete, den Spieler aber noch eine Rückserie an Stammverein YB Bern auslieh.

Ein Sonderfall ist derweil Jens Petter Hauge. Der Offensivspieler ist an seinen Heimatverein Bodo/Glimt nach Norwegen ausgeliehen, wo er Stammspieler ist und auf fünf Scorerpunkte in zehn Spielen kommt. Weil in Norwegen die Saison aber mit dem Kalenderjahr gespielt wird, geht seine Leihe entsprechend bis Ende des Jahres. Wie es mit Hauge danach weitergeht, ist offen. Klarheit gibt es indes seit Kurzem bei Kristijan Jakic: Der Frankfurter Europa-League-Held bleibt beim FC Augsburg, die Fuggerstädter haben eine Kaufoption von kolportierten fünf Millionen Euro gezogen.

Quelle: hessenschau.de