Starker Aufsteiger aus Heidenheim kommt Druck auf dem Eintracht-Kessel

Nach der Niederlage in Thessaloniki bekommt es Eintracht Frankfurt mit dem 1. FC Heidenheim zu tun. Die Hessen warten sehnsüchtig auf ihren zweiten Bundesliga-Sieg. Die Stimmung im Umfeld ist nervös.

Die Stimmung ist durchaus gereizt bei den Spielern von Eintracht Frankfurt.
Die Stimmung ist durchaus gereizt bei den Spielern von Eintracht Frankfurt. Bild © Imago Images
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Die komplette Eintracht-PK vor dem Spiel gegen Heidenheim

Toppmöller still
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Ob er Druck verspüre, wurde Dino Toppmöller am Freitagnachmittag auf der virtuellen Pressekonferenz vor dem Duell gegen den 1. FC Heidenheim (Sonntag/19.30 Uhr) gefragt. "Auf keinen Fall", entgegnete der Trainer von Eintracht Frankfurt im Brustton der Überzeugung. Und das, obwohl sein Team zuletzt zwei Pflichtspielniederlagen in Folge kassierte und der Last-Minute-Gegentreffer von PAOK weiterhin in den Klamotten hängt.

Toppmöller sieht steinigen Weg

Es läuft noch nicht rund in der Saison 2023/24 bei den Frankfurtern. In der Bundesliga glückten dem Toppmöller-Team bei sieben Zählern erst vier Tore, in der Conference League belegt der Favorit nach zwei Partien nur Rang zwei. "Es sind ein paar Herausforderungen dabei. So steinig habe ich das nicht erwartet", gab der ehemalige Profi dann aber doch zu.

Die Eintracht investiert sehr viel, Toppmöller probiert einiges aus. Gegen PAOK bekam Jens Petter Hauge eine Chance, das System wurde von Dreier- auf Viererkette umgestellt. Doch auch diese Maßnahmen verpufften. Toppmöller mahnte dennoch zur Geduld und nahm sich dabei selbst in die Pflicht: "Wenn ein Spieler länger nicht gespielt hat, dann ist es ein Wunschszenario, dass er sofort performt und zwei Tore erzielt. Davon muss ich mich frei machen."

Heidenheim reist mit viel Selbstvertrauen an

Aber genau eine solche Initialzündung benötigen die Hessen. Das Heimspiel gegen den starken Aufsteiger aus Heidenheim ist ein weiterer Härtetest für das Team. Die junge Eintracht-Mannschaft trifft auf einen homogenen, über Jahre zusammengewachsenen Kontrahenten. Bei den Baden-Württembergern hat Trainer Frank Schmidt seit über 16 Jahren das Zepter in der Hand, an der Brenz greift ein Rädchen ins andere.

"Der Aufstieg war harte Arbeit, die belohnt wurde. Sie sind in der Bundesliga angekommen", drückte Toppmöller seinen Respekt aus. Die Ergebnisse untermauern diesen Satz: Punktgewinn bei Borussia Dortmund, Siege gegen Werder Bremen und Champions-League-Teilnehmer Union Berlin. Wenn Jan-Niklas Beste zum Freistoß antritt, zittern die Abwehrreihen. Stürmer Tim Kleindienst traf auch schon im Oberhaus zweimal. Unterschätzen verboten!

Bei einer Niederlage droht die Stimmung zu kippen

Trotz dieses positiven Trends bei den Gästen ist die Favoritenlage klar. Die Eintracht steht in der Pflicht. Denn entgegen der Toppmöller-Aussage ist nach fünf Ligaspielen ohne Sieg ordentlich Druck auf dem Kessel. Der Anhang geht den Weg mit vielen Talenten bislang mit, Pfiffe gab es noch keine. Die Nervosität im Umfeld ist dennoch spür- und greifbar, gegen die Kellerkinder Köln, Bochum und Mainz wurden zu viele Punkte liegengelassen. Bei einer Niederlage gegen Heidenheim droht die Stimmung daher zu kippen - auch mit Blick auf die nach der Länderspielpause folgenden schweren Partien gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. Es könnte dann einen ungemütlichen Herbst in der Mainmetropole geben.

Verzichten muss Toppmöller bei dieser kniffligen Aufgabe gegen den Tabellennachbarn auf Spielmacher Mario Götze (Sperre) und Kapitän Sebastian Rode (Wadenverletzung). Lucas Alario könnte aber in den Kader zurückkehren. Der Argentinier hat zuletzt keinen gesundheitlichen Rückschlag mehr erlitten. Möglicherweise ist es Alario, der seiner bislang so enttäuschenden Zeit in Frankfurt eine Wende gibt - und etwas Dampf aus dem Kessel lässt.

Die mögliche Startelf der SGE gegen Heidenheim
So könnte die Eintracht gegen Heidenheim spielen. Bild © hessenschau.de

Quelle: hessenschau.de/Christopher Michel