Stürmersorgen? Abwehrsorgen? Eintracht betont das Positive

Eintracht Frankfurt kommt beim SC Freiburg trotz dreimaliger Führung nicht über ein Remis hinaus. Zu allem Überfluss verletzt sich auch noch der einzig fitte Stoßstürmer. Die Hessen versuchen dennoch, das Positive in den Vordergrund zu rücken.

Die Eintracht-Spieler bedanken sich kollektiv bei der Kurve.
Die Eintracht hat in Freiburg ein gutes Spiel gemacht, aber nur einen Punkt geholt. Bild © picture-alliance/dpa
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Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo vom SC Freiburg und rechts das Logo der Eintracht Frankfurt
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Eintracht Frankfurt muss am Sonntag in Freiburg das verletzungsbedingte Aus von Stürmer Sasa Kalajdzic verkraften (9. Minute) und geht durch Tore von Omar Marmoush (27.) und Ansgar Knauff (35./72.) gleich dreimal in Führung. Am Ende stehen die Hessen aber doch nur mit einem Punkt da. Beim 3:3 (2:2) gleichen Ritsu Doan (30.), Vincenzo Grifo (45.+5) und Michael Gregoritsch (90.) dreimal für die Breisgauer aus. Das Spiel zusammengefasst in fünf Punkten.

1. Sorgen um Kalajdzic

Es war die Szene im Spiel, die vielleicht am längsten nachwirkt. Sasa Kalajdzic verletzte sich in Freiburg in der 9. Minute ohne gegnerische Einwirkung und musste verletzt raus. Der Österreicher griff sich immer wieder ans Knie, was Schlimmes befürchten lässt. Zwei Kreuzbandrisse (links) hat der 26-Jährige schon hinter sich. Die Sorge ist groß, dass in Freiburg Nummer drei (rechts) hinzugekommen ist und seine Saison (und vielleicht sogar mehr als das) vorzeitig beendet ist.

"Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus, ein MRT machen. Es sieht nicht so gut aus, aber es ist noch nicht seriös, da jetzt was rauszuhauen", sagte Trainer Dino Toppmöller unmittelbar nach der Partie. Sollten sich die Sorgen allerdings bestätigen, stünde die Eintracht – so lange Hugo Ekitiké seinen Fitness-Rückstand nicht aufgeholt hat – wieder ohne zentralen Stürmer da, der 90 Minuten durchspielen kann. Und das obwohl die SGE erst im Winter zwei frische Angreifer verpflichtet hat.

2. Zum Glück gibt’s Marmoush

Der Hoffnungsträger in vorderster Front heißt derzeit wieder Omar Marmoush. Seitdem der Ägypter vom Afrika-Cup zurück ist, bringt er wieder frischen Wind in die Frankfurter Offensivabteilung. Nach seinem Tor gegen Bochum schaltete er in Freiburg noch einen Gang hoch, schoss selbst zum 1:0 ein und bereitete die beiden Treffen von Knauff mustergültig vor.

Der Ägypter ist der Mann, der die Offensive am Laufen hält bei der SGE. Marmoush traut sich ins Eins-gegen-Eins, hat einen guten Blick für den Nebenmann, rackert und macht, offensiv wie defensiv. Trotz all den großen Namen, die die Eintracht zuletzt an den Main geholt hat, ist der ablösefreie Marmoush vielleicht die Top-Verpflichtung der Saison.

3. Hinten drückt der Schuh

Als wären die Sorgen im Sturm nicht groß genug, hat die Eintracht in Freiburg einmal mehr auch defensiv zu kämpfen gehabt. "Hinten haben wir den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht", sagte Toppmöller diplomatisch. Deutlicher wurde Keeper Kevin Trapp, der selbst beim ersten Gegentor nicht gut aussah: "Unser Problem ist gerade, dass wir uns die Tore selbst reinschießen."

Trapp ließ vor dem 1:1 einen nicht allzu guten Schuss nur klatschen, Makoto Hasebe verursachte nach schlechtem Pass von Tuta im eigenen Strafraum einen Elfmeter – 2:2. Dass der Japaner in seinem 300. Spiel für die Hessen dann auch noch den Kopfball von Gregoritsch unglücklich zum 3:3 abfälschte, kann man ihm sicher nicht vorwerfen, es passte aber ins Bild.

4. Flugzeuge im Stadion

Apropos Bild: Zum Bild eines Bundesliga-Spiels gehört dieser Tage in den meisten Stadien auch der Protest der Fans gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga. In Freiburg flogen mehrfach Kamelle aufs Spielfeld und zum ersten Mal auch zwei ferngesteuerte Flugzeuge. Einige Beobachter machten sich da Sorgen um die Gesundheit der Spieler, immerhin könnten die von den Fliegern am Kopf getroffen werden, verletzt wurde dann aber doch niemand. Ein Glück!

Ein Mini-Flugzeug beim Spiel Eintracht-Freiburg
Bild © Imago Images

Nachdem die Partie bereits in Halbzeit eins zweimal kurz unterbrochen wurde, pausierte das Spiel wegen des Flieger-Alarms nach dem Seitenwechsel rund 13 Minuten. Es wird nicht die letzte Unterbrechung eines Bundesliga-Spiels gewesen sein. Die Proteste, sie werden so schnell nicht verschwinden.

5. Eintracht bleibt positiv

Es steht zu befürchten, dass das auch für die Probleme der Eintracht gilt. In Darmstadt (2:2) und bei Union Saint-Gilloise (2:2) verspielten die Hessen jeweils eine 2:0-Führung, in Freiburg mündete auch eine dreimalige Führung nicht in einen Sieg. Das Spiel im Breisgau sieht Toppmöller trotzdem nicht in einer Linie mit den beiden zuvor genannten.

"Wir haben nie das Gefühl gehabt, dass uns das Spiel aus den Händen gleitet wie bei Saint-Gilloise. Auf die Leistung können wir aufbauen. Wir können viel Positives mitnehmen", ist der SGE-Coach überzeugt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Eintracht im Februar noch kein Spiel gewonnen hat. Gegen Saint-Gilloise (Donnerstag) und gegen Wolfsburg (Sonntag) haben die Hessen noch zwei Chancen, das zu ändern.

Quelle: hessenschau.de/Gerald Schäfer