Viele Tore beim ersten Test Eintrachts zweite Reihe kämpft um Toppmöller-Gunst
Der Kader von Eintracht Frankfurt ist zu groß. Doch kampflos wollen sich die Reserve- oder Abgangskandidaten nicht ergeben. Trainer Dino Toppmöller freut es.
Natürlich hat ein Kantersieg gegen einen Gruppenligisten für Eintracht Frankfurt nur wenig sportlichen Wert, die Liste der Erkenntnisse ist nicht sonderlich lang. Trainer Dino Toppmöller sah am Samstagnachmittag auf dem Sportplatz in Wetzlar zu Beginn der Tour "Eintracht in er Region" gegen den FSV Braunfels aber eine spielfreudige Mannschaft, bei der sich die zweite Reihe zeigen wollte und konnte.
Toppmöller lobt Eintracht-Profis
Der neue Coach sagte nach Abpfiff bei Sky: "Die Spieler konnten Akzente setzen und zeigen, dass sie da sind, auch wenn in der kommenden Woche die Nationalspieler zurückkehren."
Für Igor Matanovic oder Ragnar Ache wird es nach einem Doppelpack dennoch weiterhin schwer. Die individuelle Qualität im Angriff ist hoch, Neuzugang Jessic Ngankam schürt den Konkurrenzkampf weiter, zuvor kam schon Omar Marmoush (hatte noch Sonderurlaub).
Aaronson schnürt einen Viererpack
Bei Viererpacker Paxten Aaronson sieht die Angelegenheit hingegen anders aus. Der US-Amerikaner kam im Januar zur Eintracht und hat schon unter Ex-Coach Oliver Glasner schneller als gedacht erste Bundesliga-Minuten (mitsamt eines Assist) erhalten. Der 19-Jährige kam im zweiten Durchgang in die Partie und zeigte das, was er bereits bei der öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch präsentierte: Einen lebhaften, hochengagierten, fitten und mutigen Auftritt.
Toppmöller sprach bei Bild von einem "super Spieler". Der Coach nahm sich vor, "ihn den nächsten Schritt nach vorne bringen" zu wollen. Aaronson zählt zu den Kandidaten, die jede sich bietende Möglichkeit nutzen und mehr Spielzeit sammeln wollen.
Rekordeinkauf Hauge zeigt sich
Ebenfalls im Fokus steht Jens Petter Hauge. Der Norweger, für den die Eintracht 2021 insgesamt rund zehn Millionen Euro an den AC Mailand überwiesen hat, konnte die Summe bislang nicht rechtfertigen. Sein Leihjahr in Belgien verlief ebenfalls enttäuschend und ohne nennenswerten Entwicklungssprung - zumindest auf dem Platz.
Der 23-Jährige steckte allerdings nicht den Kopf in den Sand, sondern arbeitete neben dem Feld individuell an seiner Fitness. Hauge wirkt drahtiger und dadurch beweglicher. Gegen Braunfels standen am Ende zwei Tore auf der Habenseite, er hätte zwei bis drei Treffer mehr erzielen können.
Toppmöller lobt Hauge-Auftritt: "Hat sich gut präsentiert"
"Er hat sich gut bewegt, gut präsentiert", lobte Toppmöller. Hauge scheint gewillt, seine letzte Möglichkeit in Frankfurt zu nutzen. Gelingt dem früheren Wunschspieler von Sportvorstand Markus Krösche doch noch der Turnaround in der Mainmetropole?
Toppmöller bremste etwas: "Die Jungs haben das insgesamt sehr ordentlich gemacht. Aber man sollte den Test nicht überbewerten." Der neue Trainer wird es jedoch genauestens registrieren, wenn Profis auch solche Duelle zur Eigenwerbung nutzen.