Eintracht Frankfurt startet in die Vorbereitung Besser als England und Frankreich

Bei Eintracht Frankfurt rollt wieder der Ball. Coach Dino Toppmöller präsentiert sich zum Trainingsauftakt entspannt und zuversichtlich – und gibt augenzwinkernd ein Ziel aus.

Dino Toppmöller
Dino Toppmöller beim Trainingsauftakt Bild © Imago Images
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Dino Toppmöller still
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Wenn in der spielerisch schwierigen Rückrunde der vergangenen Saison eine schlechte Stimmung rund um Eintracht Frankfurt herrschte, ist davon nicht mehr sonderlich viel zu merken. 1.000 Fans fanden sich am Mittwoch zum Trainingsauftakt der Hessen ein, die Tickets dafür waren innerhalb von 20 Minuten vergriffen. Auf den einschlägigen Internetportalen versuchte der ein oder andere gar, ein paar Euro per Verkauf zu erzielen – klare Sache: Die Leute haben Bock auf Eintracht Frankfurt.

Bock hat indes auch der Cheftrainer. Fast acht Wochen sind seit dem letzten Spiel vergangen, eine ungewöhnlich lange Pause, die aber anscheinend auch für die notwendige Erholung gesorgt hat. "Es war ein langer Urlaub, ich hatte viel Zeit, um ein bisschen Abstand zu nehmen", sagte ein sichtlich erholter Eintracht-Coach Dino Toppmöller. "Ich habe viel Zeit mit der Familie verbracht. Ganz abschalten kann man vom Fußball aber nie."

"Attraktiver spielen als England und Frankreich"

Schon gar nicht als Bundesligatrainer. Die EM hat Toppmöller ohnehin verfolgt, man wolle "attraktiver spielen als England und Frankreich", scherzte er angesichts der beiden Fußballnationen, die sich bei der EM spielerisch unter Wert verkauften. Was gleich zweierlei offenbarte: Erstens wirkte Toppmöller bei seinem ersten Auftritt im zweiten Jahr als Cheftrainer entspannt und zugleich angriffslustig und klar. Und zweitens hat er das Hautproblem der vergangenen Saison erkannt: die zeitweise arg zähe Spielweise.

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Trainingsauftakt bei Eintracht Frankfurt

hs 10.07.2024
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Für diese Saison stehen die Zeichen indes besser, wie auch Toppmöller betonte. Musste der 43-Jährige im vergangenen Jahr nach den späten Abgängen von Jesper Lindström und besonders Randal Kolo Muani in der Offensive ordentlich rotieren, stehen ihm nun mit Omar Marmoush, Hugo Ekitiké, Can Uzun und Igor Matanovic hochklassiges Personal zur Verfügung.

"Zuversichtlich, dass wir das Offensivspiel besser hinbekommen"

"Das Gute ist, dass wir in der Offensive alle Mann an Bord haben. Wir wussten, dass das letzte Jahr eine Art Übergangsjahr sein wird aufgrund der vielen personellen Wechsel", so Toppmöller. "Wir wollen es jetzt grundsätzlich so angehen, dass wir es einen Tick komprimierter halten, klarer sind, mehr nach vorne spielen, besser ins letzte Drittel kommen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Offensivspiel besser hinbekommen werden."

Dabei mithelfen werden nicht nur die neuen Uzun und Matanovic, von denen Toppmöller offensichtlich eine hohe Meinung hat. Bei Uzun gab es Gedankenspiele, ihm die Nummer zehn zu geben, auch Matanovic lobte Toppmöller explizit. Sondern mit Xaver Zembrod und Jan Fießer auch zwei neue Co-Trainer. "Ich bin froh, dass mit Xaver Zembrod ein erfahrener Mann gekommen ist. Er wird uns unheimlich viel geben können. Jan Fießer hat ein anderes Profil, altersbedingt etwas mehr Punch. Wir haben die richtige Mischung gefunden."

"Die ersten Eindrücke waren sehr positiv"

Auf dem Trainingsplatz ließ sich das alles schon ganz gut an. Von einer lockeren Show-Einheit war im Stadtwald nichts zu spüren, es war ordentlich Zug drin, mit einem gut aufgelegten Ekitike und Rückkehrer Matanovic als erstem Torschützen. Nicht dabei waren indes Robin Koch und Willian Pacho, die nach EM bzw. Copa America noch im Urlaub weilen, und Ellyes Skhiri, der aufgrund einer Erkältung passen musste.

"Die ersten Eindrücke waren sehr positiv. Die Jungs haben einen guten Eindruck gemacht", zeigte sich Toppmöller nach der Einheit zuversichtlich. Jetzt gehe es darum, als Mannschaft zusammenzuwachsen. Übrigens noch nicht in finaler Form. Toppmöller stellte sowohl Zu- als auch Abgänge in Aussicht.

Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich