Sportler-Wahl Wie Vettel bei seiner Eintracht-Laudatio ins Schlingern kam
Eintracht Frankfurt ist die Mannschaft des Jahres 2022. Das bringt sogar einen mehrmaligen Formel-1-Weltmeister in Verlegenheit - aber aus einem guten Grund, wie Eintracht-Präsident Peter Fischer findet.
Seine Text-Aussetzer bei der frei vorgetragenen Laudatio für seinen als "Mannschaft des Jahres" ausgezeichneten Herzensverein Eintracht Frankfurt nahm Sebastian Vettel mit Humor. "Entschuldigung", sagte der mehrmalige Formel-1-Weltmeister aus Heppenheim am Sonntagabend bei der Gala in Baden-Baden und stellte kurz darauf unter dem Beifall der Gäste fest: "Jetzt hänge ich schon wieder. Das gibt es doch gar nicht. Aber man kann das ja herausschneiden. Normalerweise bin ich nicht so nervös, aber das ist ein besonderer Moment."
Nach einer kurzen Phase der Besinnung ging es weiter, doch bis zum Schluss kam Vettel erneut nicht. Wieder hatte er seine Worte vergessen und kramte in der Hosentasche nach seinem Handy, auf dem der Text gespeichert war. Dieses Mal überbrückte Moderator Rudi Cerne die unfreiwillige Kunstpause. "Sie haben sich da eine Menge vorgenommen. Sehr mutig", lobte er den Rennfahrer, der seine Karriere vor wenigen Wochen beendet hatte.
Lobende Worte von Peter Fischer
Auch Eintracht-Präsident Peter Fischer, der den Preis für die Hessen in Empfang nahm, sprach Vettel im Anschluss seinen Respekt aus: "Die ganze Laudatio hat sich an Eintracht-Liedern orientiert. Das heißt, er hat sich Mühe gemacht und ist nicht nur hierhergekommen, um ein Bier zu trinken und etwas zu sagen."
Über die Eintracht-Reise bis nach Sevilla hatte Vettel, seines Zeichens Ehrenmitglied bei den Frankfurtern, vor der Verleihung gesagt: "Ich habe extrem mitgefiebert. Das ist wie ein Traum, der wahr geworden ist. Ich bin super stolz." Alle Eintracht-Fans hätten sich unglaublich gefreut, so der Heppenheimer. "In diesem Jahr ist etwas ganz, ganz Besonderes passiert."
Fischer muss Bilder mit Vettel verschicken
"Das ist eine ganz große Ehre heute", sagte Fischer nach der Verleihung. "Dass Sebastian diese Laudatio in einer so charmanten Art und Weise macht, ist ganz großes Kino für den Verein." Der Eintracht-Präsident war sich zudem sicher, dass er nun eine weitere Aufgabe hat: "Die Spieler wollen sicher bald Bilder von mir und Sebastian haben. Da sind sie hundertprozentig ein bisschen neidisch. Das sind natürlich alles Formel-1-Freaks."
Vettel sei als Eintracht-Fan natürlich besonders verfolgt worden von der Mannschaft. "Da werden sie ein wenig traurig sein", so Fischer, der noch einen Scherz hinzufügte. "Aber da sind sie natürlich selbst schuld. Hätten sie mal Urlaub im Odenwald gemacht, dann wären sie heute Abend auch hier."