Zäher Start in Conference League Robin Koch köpft Eintracht Frankfurt zum Sieg über Aberdeen
Im Dauerregen von Frankfurt wendet die Eintracht einen Ausrutscher gegen Aberdeen ab. Lange fehlten die Ideen und das Tempo - erst ein Tor von Robin Koch und die Dynamik eines Jokers brachten den Sieg.
Eintracht Frankfurt ist mit einem Sieg am Donnerstagabend in die Conference League gestartet. Die SGE-Elf gewann mit 2:1 (1:1) gegen Aberdeen. Für die Eintracht trafen Omar Marmoush per Strafstoß (11.) und Robin Koch per Kopf (61.), Dante Polvara glich für Aberdeen aus (22.).
Trainer Dino Toppmöller hatte vier Änderungen im Vergleich zum Samstagabendspiel beim VfL Bochum vorgenommen: Hrvoje Smolcic startete anstelle von Tuta in der Abwehr, spielte aber zentral in der Kette. Junior Dina Ebimbe war rechts zu finden anstatt Aurelio Buta, während Ebimbes Platz in der Offensive Paxten Aaaronson übernahm. Ganz vorne erhielt Marmoush den Vortritt vor Jessic Ngankam. Im Mittelfeld agierte die Eintracht mit einer Raute (Ellyes Skhiri als einziger Sechser), die Außen schoben weit vor.
Marmoush trifft, Rode wieder verletzt
Bereits nach neun Minuten machte sich die Aufstellung von Kapitän Rode bezahlt, der geschickt Dina Ebimbe in den Strafraum schickte. Der Torschütze vom Bochum-Spiel wurde dann tölpelhaft von Aberdeens Jack MacKenzie zu Fall gebracht. Marmoush verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt zum 1:0 (11.). Nach einem schnellen Antritt zwei Minuten später hätte der Neuzugang kurz vor dem Tor beinahe erhöhen können, verhaspelte sich aber. Von Aberdeen kam wenig, bis die Eintracht den Gegner zum Tor einlud: Skhiri unterlief ein Fehler hinter der Mittellinie, der die Schotten kontern ließ. Sowohl Smolcic als auch Niels Nkounkou agierten zu zögerlich, so fand eine Hereingabe im Sechzehner Polvara, der den Ball unter die Latte drosch (22.).
Einige Minuten später flog aus dem schottischen Gästeblock eine Pyrofackel auf die Gegengerade, was das komplette Stadion aufbrachte. Die Polizei teilte nach dem Spiel mit: "Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Wir haben die Tat auf Video und den Tatverdächtigen festgenommen." Auf dem Rasen geriet die Partie ins Stocken, weil sich Aberdeen wieder weit zurückzog und Frankfurt zu viele Bälle im vorderen Drittel missrieten. Gerade Aaronson konnte bis auf eine Chance vor der Pause keine Eigenwerbung betreiben. Ein anderer Youngster kam nach 37 Minuten: Hugo Larsson betrat für den wieder an der Wade verletzten Rode das Feld. Im starken Dauerregen ging es mit dem Unentschieden in die Pause, auch weil die Eintracht trotz 83 Prozent Ballbesitz mit zu wenig Tempo nach vorne spielte.
Götze zur Pause raus, Chaibi belebt den Angriff
Ändern sollten dies Fares Chaibi und Ngankam, die nach dem Seitenwechsel für Mario Götze und Aaronson eingewechselt wurden. Dennoch fanden die Frankfurter weiterhin kein Mittel gegen das Bollwerk der Gäste. Bezeichnende Szenen waren zwei Bälle, die weit auf die Tribüne gedroschen wurden: erst aus Frust von Dina Ebimbe, dann bei einer gescheiterten Flanke von Marmoush. Letzterer setzte wenig später aber sehenswert Chaibi in Szene, dessen Kopfball gerade noch geklärt werden konnte (60.). Bei der folgenden Ecke konnten die Gäste allerdings nichts mehr retten, Chaibis Hereingabe setzte Koch per Kopf platziert ins Tor (61.).
Generell entpuppte sich Chaibis Einwechslung als guter Schachzug, weil er Schnelligkeit in die Angriffe und die Ecken von beiden Seiten gefährlich hereinbrachte. Toppmöller wechselte weiter durch: Der zuletzt aus dem Kader gestrichene Knauff kam für Nkounkou auf die linke Bahn und versuchte sich zumindest einmal mit einem Torschuss (76.). Bei durchgehend schottischem Wetter blieb es trotz der Führung bei viel "kick and rush", die Eintracht konnte viel zu selten ihre technische Überlegenheit ausspielen. Auch Chaibi passte sich mehr und mehr dem mäßigen Niveau an. Aberdeens Ester Sokler hätte beinahe in der Nachspielzeit noch den Ausgleich geschossen, verzog aber aus vielversprechender Position (90.+2.). Der Erfolg der Frankfurter war am Ende verdient, bot aber gerade im Hinblick auf die Offensive wenig Anlass zu Jubelstürmen.