SV Neuhof darf vorerst keine Spieler registrieren Fifa verhängt Transfersperre gegen hessischen Sechstligisten
Der kleine SV Neuhof aus der Verbandsliga kann vorerst keine Transfers tätigen. Der Weltverband Fifa hat den Osthessen die Registrierung von Spielern für die kommenden drei Transferperioden untersagt.
Der SV Neuhof ist von der Fifa mit einer Transfersperre belegt worden. Eine entsprechende Meldung der Fuldaer Zeitung hat der Hessische Fußballverband (HFV) bestätigt. Die Osthessen dürfen zwar weiter Spieler verpflichten, sie aber nicht für den Spielbetrieb registrieren, präzisierte die Fifa am Dienstagnachmittag im Gespräch mit dem hr-sport. Beim Hessenliga-Absteiger könnte das zu Problemen führen, fürchtet man in der Region.
"Eine arbeitsrechtliche Streitigkeit"
Verantwortlich für die de facto Transfersperre soll ein Spieler sein, der sich bei der Fifa über den Verein beschwert hat. Der Verband konnte nicht ins Detail gehen, verriet aber immerhin: Es handelt sich um "eine arbeitsrechtliche Streitigkeit".
Bereits am 14. Februar verhängte die Fifa eine Registrierungssperre gegen den SV Neuhof. Im April wurde das Strafmaß dann auf die kommenden drei Registrierungszeiträume festgelegt, also auf den Transfersommer 2023, den Transferwinter 2023 und den darauffolgenden Sommer.
Verein ist sich keiner Fehler bewusst
Die Sperre könne aber jederzeit aufgehoben werden. Der Verbandsligist müsse dafür nur seine Schulden begleichen. Um welche Summe es bei der Streitigkeit geht, konnte der Verband nicht sagen.
Beim SV Neuhof ist man sich hingegen sicher, dass man keinen Fehler begangen hat. "Die Sperre müsste bald aufgehoben werden", teilte Alexander Bär, der Trainer und sportliche Leiter der Fußballer dem hr-sport mit. Ein längeres Gespräch lehnt er ab.
Auch Hessen Kassel hatte schon Ärger mit der Fifa
Tatsächlich ist es gar nicht so ungewöhnlich, dass die Fifa unterklassige Vereine mit Strafen versieht. Das letzte Mal, dass es einen hessischen Klub traf, war vor circa zwei Jahren. Der KSV Hessen Kassel lag damals mit einem Spieler überkreuz, der einige Jahre zuvor sein Gehalt nicht ausgezahlt bekommen hatte. Die Nordhessen hatten kurz darauf allerdings Insolvenz angemeldet, der Spieler erhielt den Großteil seines ausstehenden Gehalts daraufhin vom Arbeitsamt.
Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens wollte der Berater des Spielers dann aber auch den Rest des Geldes haben, was nach deutschem Recht aber nicht vorgesehen ist. Die angerufene Fifa verhängte trotzdem eine Transfersperre bis zur Klärung des Vorfalls. Der KSV einigte sich daraufhin mit der Spielerseite außergerichtlich, um einer längerfristigen Transfersperre zu entgehen.