Frankfurts EM-Bilanz: Eintracht-Fans kennen das

Die Stars zu Gast in Frankfurt - ob nun royale oder fußballspielende. Die EM im Waldstadion ist seit Montagabend beendet, hat aber ihre Spuren hinterlassen (nicht nur am Rasen). Ein nicht ganz ernst gemeinter Rückblick.

Zum Verzweifeln: Portugals Cristiano Ronaldo.
Zum Verzweifeln: Portugals Cristiano Ronaldo. Bild © Imago Images
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Großes Aufräumen nach letztem EM-Spiel in Frankfurt

hessenschau vom 02.07.2024
Bild © hr
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Das Frankfurter Waldstadion, seines Zeichen Spielort der Fußball-Europameisterschaft, hat in den vergangenen 15 Tagen so einiges gesehen: Könige, Prinzen, sogar Ronaldos. Nur richtig guten Fußball bekam der Stadtwald eher nicht geboten. Stattdessen: Wahlweise Kicker, die sich Wühlmaus-artig durchs Grün werkelten. Oder es sich einfach gleich auf dem Hosenboden einrichteten.

Doch von vorne: Frankfurt wurde als einer von zehn EM-Standorten ausgewählt, sicher zu Recht beim Blick auf die hiesige Fußball-Fan-Kultur. Die Partys in der City, am Mainufer, am Römer, die Sausen in Alt-Sachs, die Massenwanderungen stadtauswärts entlang der Kennedyallee – stets tolle Dinger, bestens besucht, friedlich, freudvoll. Auch im weiten Rund, das ansonsten von einer der lautesten Fangemeinde Deutschlands beschallt wird, ließ sich das prächtig an. Alle feierten sie gemeinsam, mal leiser (England/dazu später mehr), mal lauter (Rumänien) oder einfach zu den Klängen von Major Tom. Erste Sahne, könnte man meinen.

hr-Starfotograf Mark W. im Einsatz

Das haben selbst der König und der Prinz so gesehen, jene Stargäste des zweiten Spiels im Hessischen, Frederik aus Dänemark und William aus England. Sie klatschten ab, smalltalkten, jubelten mit geballten Fäusten – und hatten ihre ganz eigene Mannschaft an Sicherheitsleuten im Schlepptau. Dem einen oder anderen, man munkelt es vom geschätzten hr-Reporter Mark W., soll dennoch ein fotografischer Schnappschuss aus nächster Nähe geglückt sein. Glück oder Können? Sei mal dahingestellt. Das Bild zeigt die royale Platte von hinten. Einerlei.

Prinz William
Am Smartphone eine Koryphäe: Reporter Mark W. knipst Prinz William - von hinten. Bild © Mark W.

Sicherer als die Majestäten durfte sich in Deutschlands Zombiewelt nur einer fühlen, der wahre König des Spektakels, Cristiano Ronaldo. Das Hotel in der Stadt? Stets belagert von schreienden Enthusiasten, noch am Dienstagmorgen waren's 500 an der Zahl, rein aber kamen sie nie. Spaziergänge hielten der Superstar und seine portugiesischen Zuarbeiter aber doch lieber in der freigeräumten Lobby ab. "Cristiano, Cristiano, Cristiano!" Heldenverehrung.

Der schlechteste Titelfavorit jemals

Auch am Abend zuvor: Jede Kamera suchte ihn, den Zweitbesten der letzten Jahrzehnte (Autor ist Messi-Anhänger), und fand einen mit sich hadernden Mann im Vorruhestand. Sieben Abschlüsse aus dem Spiel heraus im Achtelfinale gegen die Slowenen, kein Tor, nicht mal richtige Torgefahr. Offensichtlich, was die Saudi Pro League mit einem macht – stinkreich und superverzweifelt. Irgendwann schossen ihm die Tränen in die Augen. Mitleid? Fällt schwer. Trost spendet immerhin das Viertelfinale.

Was war denn nun das sportliche Frankfurt-Highlight? Womöglich Deutschlands 1:1 gegen die Schweiz, diese Emotions-Eruption in der Nachspielzeit, als Fülle-Füllkrug, der mit der Lücke in den Zähnen, den Ball in die Maschen schädelte. Außerdem begegneten sich zwei spätere und verdiente Viertelfinallisten an diesem Abend. Ansonsten? Magerkost! Schließlich waren die Engländer zu Gast. Die haben zwar Jude, den Bellingham, aber eben auch Gareth, den Southgate. Ergibt summa summarum den schlechtesten Titelfavoriten jemals. Doch man weiß es: Würde am Ende auch zählen. Schade wär's trotzdem.

Die EM der Influencer

Schade war ebenfalls, dass die insgesamt rund 235.000 Stadion-Besucherinnen und -Besucher der Frankfurter EM-Halle (Ja, das Dach darf zum Fußball tatsächlich geschlossen werden), darunter neuerdings diese viel zu präsente Spezies an Influencern, lediglich sieben Tore zu sehen bekamen. Einerseits. Andererseits: Wen soll das alles noch überraschen? Laute Fans, rutschiger Rasen, schlechter Fußball, wenig Tore. Alles nicht neu. Einfach mal Eintracht-Fans fragen.

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Youtuber "IShowSpeed" mischt Frankfurter Fanmeile auf

"IShowSpeed" in Menschenmenge am Mainufer
Der Youtuber "IShowSpeed" während des Livestreams am Mainufer Bild © Screenshot, youtube.com/@IShowSpeed
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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 02.07.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de