Monika Staab war kurzzeitig Trainerin WM in Katar: Schwierige Suche nach einem Frauen-Nationalteam

Die sehr erfolgreiche Trainerin Monika Staab hat einst mitgeholfen, den Frauenfußball in Katar zu fördern. Doch die Bilanz ist insgesamt sehr ernüchternd.

Monika Staab mit Fußballerinnen in Katar
Monika Staab mit Fußballerinnen in Katar Bild © picture-alliance/dpa
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Bei der Weltmeisterschaft in Katar, die am kommenden Wochenende beginnt, liegt der volle Fokus auf dem Männerfußball. Als Gastgeber ist natürlich auch das katarische Team dabei. Im Gegensatz dazu hat der WM-Gastgeber die Förderung seiner Fußballspielerinnen zuletzt kaum mehr vorangetrieben.

"Er ist da, aber trotzdem für mich nicht organisiert und strukturiert", sagt Monika Staab gegenüber der ARD-Radio-Recherche Sport über den Fußball der Frauen in Katar. Und sie muss es wissen: Die ehemalige Trainerin des 1. FFC Frankfurt hatte einst versucht, den Frauenfußball in Katar mit aufzubauen. Unter ihrer Regie ab 2013 gab es eine U14, eine U16 und erste offizielle Länderspiele, die das Land kurzfristig sogar in die FIFA-Weltrangliste brachten. Da ist es inzwischen aber nicht mehr zu finden.

Katar: Wirklich an Fußballerinnen interessiert?

In der Bewerbung um die WM 2022 hatte Katar explizit damit geworben, Frauenfußball zu fördern. Offiziell gibt es auch jetzt noch eine Nationalmannschaft. Aber der Verdacht liegt nah, dass man nur ein gutes Bild für die Bewerbung zur Männer-WM abgeben wollte und nicht wirklich am Frauenfußball interessiert ist.

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Zur Person

Monika Staab stammt gebürtig aus Dietzenbach (Kreis Offenbach) und war als aktive Spielerin für diverse hessische Vereine sowie im Ausland aktiv. Als Trainerin führte sie später den 1. FFC Frankfurt zwischen 1999 und 2004 zu vier Meistertiteln, fünf Pokalsiegen und 2002 zum Erfolg im Europapokal.

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"Es wird dann so ein bisschen nach außen mehr oder weniger der Schein gewahrt, um zu sagen: Ja, wir haben spielende Frauen", so Staab, die bereits 2014 wieder gehen musste, weil der Verband lieber einen Mann in ihrem Amt sehen wollte. Bislang gibt es nicht mal eine eigene Liga für Frauen in Katar, die Nationalmannschaft ist von der Bildfläche verschwunden.

Staab: "Das ist ja Humbug"

"Die Argumente vom Verband sind ja: Wir haben nicht genügend Frauen zum Spielen. Das ist ja Humbug", analysiert Staab, die im Anschluss auch an Projekten und Teams beispielsweise in Nordkorea, China und Saudi-Arabien mitwirkte: "Es liegt daran, wie ich den Frauenfußball seriös fördere. Und wie ich bereit bin, was zu tun für den Frauenfußball." Der katarische Verband hat Nachfragen, wie es um die Förderung der Frauen sowie die Nationalmannschaft steht, zuletzt konsequent ignoriert. Auch die FIFA äußert sich nicht.

"Es gab da vor einigen Monaten ein Freundschaftsspiel. Doch ein regelmäßiges Training findet nicht statt. Und es gibt auch keine Wettbewerbe. Davor hatten wir welche, aber jetzt, glaube ich, gibt es keine mehr", berichtet Nour Loubani, die unter Staab in der Nationalmannschaft gespielt hatte.

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ARD-Dokus zur WM in Katar

In der ARD-Mediathek finden Sie zwei Dokus, die sich kritisch mit der Fußball-WM in Katar auseinandersetzen. Ex-Profi Thomas Hitzlsperger fragt sich "Katar, warum nur?" und ein weiterer Film trägt den Titel "WM der Lügen - wie die FIFA Katar schönredet". Die Dokus laufen am Montagabend zudem ab 20.15 Uhr im Ersten, zwischendurch befasst sich auch "Hart aber fair" mit der Frage: "Ab in die Wüste - we freut sich auf die WM in Katar?".

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau sport, 15.11.2022, 17.55 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Sonja Riegel, Sarah-Lisa Angress