Nach Beben bei Kickers Offenbach Kaminski: "Die Mannschaft war geschockt"
Nach der Trainerentlassung ist der OFC darum bemüht, wieder Ruhe einkehren zu lassen. Wichtiger Baustein dafür: Alfred Kaminski. Er übernimmt - wieder mal - als Interimstrainer und muss erst einmal Aufbauarbeit leisten.
Die Stimmung ist gedrückt bei Kickers Offenbach. Sechs Spieltage vor Ende der Saison erscheint das angestrebte Ziel "Aufstieg in die dritte Liga" nicht mehr in greifbarer Nähe. Die Verantwortlichen im Verein reagierten und gaben am Montag die Entlassung von Trainer Ersan Parlatan bekannt, daraufhin entschied Geschäftsführer Matthias Georg, dass auch er den Verein verlassen wird. Hinter dem OFC liegen keine einfachen Tage. Das ist in den Gesichtern der Verantwortlichen auch Tage später abzulesen.
"Das war keine Entscheidung, die wir kurzfristig getroffen haben", erklärte OFC-Vizepräsident Peter Roth am Donnerstag. Besonders die sportliche Entwicklung nach der Winterpause sei ausführlich im Präsidium und mit den Gremien analysiert worden. "Daraufhin haben wir in einem langen Gespräch mit unserem Geschäftsführer Matthias Georg das Thema erörtert und da muss ich auch mal sagen: Wir waren bei der Beurteilung der Entwicklung komplett unterschiedlicher Meinung." Die Konsequenz dieses Gesprächs ist bekannt.
Kaminski übernimmt eine geschockte Mannschaft
Matthias Georg wird bis zum Saisonende dem Verein "weiterhin zur Verfügung stehen", erklärte Roth. Georg sei nach wie vor "in vollem Umfang" für den OFC tätig. Anders sieht das auf der Trainerposition aus: Dort hat Alfred Kaminski, eigentlich der Leiter des Nachwuchsleistungszentrum, seit Montag das Sagen. Nicht das erste Mal. Kaminski hatte schon nach dem Rauswurf von Alexander Schmidt im September vergangenen Jahres die Kickers übergangsweite trainiert.
Zum Zustand der Mannschaft sagte Kaminski: "Am ersten Tag war die Mannschaft etwas geschockt von der Situation." Helfen würde jetzt, dass er das Team gut kenne. "Wir haben eine Basis, auf der wir sehr guten weiterarbeiten können." Wie schon bei seiner ersten Amtszeit als Interimstrainer beim OFC will Kaminski die Spielfreude bei der Mannschaft wieder wecken.
Das Selbstbewusstsein soll beim OFC zurückkehren
"Selbstbewusstsein und Torabschlüsse: Das sind Faktoren an denen wir momentan arbeiten", sagte der Interims-Coach mit Blick auf die ersten Trainingseinheiten. Viel Zeit bleibt ihm vor dem ersten Spiel nicht: Bereits am Freitagabend (19 Uhr) empfangen die Kickers auf dem Bieberer Berg die zweite Mannschaft des VfB Stuttgarts.
Am Dienstag (19 Uhr) kommt es dann im Halbfinale des Hessenpokal zum kleinen Main-Derby - der OFC muss bei Ligakonkurrent FSV Frankfurt ran. Eine unterschiedliche Gewichtung in der Wichtigkeit der beiden Wettbewerbe wollte Kaminski nicht vornehmen. Ihm gehe es erst einmal darum, dass die Mannschaft wieder Spaß am Spiel hat. Vom erstem Schockmoment bis hin zum Spaß am Fußball wiederfinden: Auf Kaminski wartet noch viel Arbeit.