Aufstiegsrennen der Regionalliga Südwest FSV und OFC sind auf der Jagd

Der FSV Frankfurt besiegt den Tabellenführer aus Hoffenheim und macht das Aufstiegsrennen in der Regionalliga spannend. In Offenbach nehmen sie das wohlwollend zur Kenntnis - und stellen sich eine entscheidende Frage.

Kann es kaum glauben: der Frankfurter Doppelpacker Tim Weißmann (rechts).
Kann es kaum glauben: der Frankfurter Doppelpacker Tim Weißmann (rechts). Bild © Imago Images
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Das Füßchen zitterte Tim Weißmann dann doch ein bisschen in dieser 35. Minute. Er, der Innenverteidiger, stand da plötzlich frei vor des Gegners Kasten, der Torwart fern, das Tor nah. Nur noch rüberdrücken musste er den Ball über die Linie. "Wenn ich den nicht gemacht hätte, dann wäre was los gewesen", sagte Weißmann später. Er lachte.

Und er hatte wirklich viel zu lachen am Samstag, dieser Tim Weißmann. Seine Mannschaft, der FSV Frankfurt, setzte sich schließlich im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Südwest gegen die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim durch. Der Tabellenzweite bezwang im eigenen Stadion den Führenden mit 2:1 (1:1). Dank Matchwinner Weißmann.

Weißmann ist überrascht von sich selbst

Denn der Frankfurter Kapitän, eigentlich als kompromissloser Abwehrmann bekannt, steuerte nach dem zwischenzeitlichen Hoffenheimer Ausgleich tatsächlich noch per Kopf den Siegtreffer bei und war deshalb völlig aus dem Häuschen. "Unfassbar", sagte er, "im Seniorenbereich habe ich noch nie zwei Tore gemacht." Überhaupt kommen nur 13 Treffer in 223 Pflichtspielen für den 27-Jährigen zusammen. Für den FSV waren es die Treffer vier und fünf, seit 2022 spielt Weißmann für die Hessen.

Der überraschende Doppelpack machte indes auch das Aufstiegsrennen wieder spannend, was in der Gesamtbetrachtung die noch wichtigere Nachricht des Viertliga-Wochenendes bedeutete. Nur noch einen Zähler beträgt der Vorsprung der Kraichgauer auf die Bornheimer. Auf Platz drei folgt weitere zwei Punkte dahinter Kickers Offenbach, das sich am Sonntag locker-leicht mit 3:0 gegen den Abstiegskandidaten Bahlinger SC durchsetzte. Zwei Hessen auf Hoffenheim-Jagd.

FSV-Trainer Görner: "Wir genießen den Moment"

FSV-Trainer Tim Görner äußerte sich gegenüber dem hr-sport dennoch zurückhaltend: "Wir genießen den Moment. Wir gehen schon die ganze Saison realistisch mit den Erfolgen um. Der Aufstieg ist nicht die Zielsetzung." Stattdessen sei stets ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt worden, zudem sollte attraktiver Fußball gespielt werden. "Und das gelingt uns bisher sehr gut, diesen Weg werden wir weitergehen." Understatement at its best.

Denn natürlich zählen die Frankfurter nicht erst seit dem vergangenen Wochenende zu den Anwärtern auf den Aufstieg, wenngleich der Bundesliga-Nachwuchs aus Hoffenheim fußballerisch stärker einzuschätzen ist. Kämpferisch aber ist dem FSV quasi nie etwas vorzuwerfen. Hinter dem OFC als Dritter lauern mit etwas Abstand lediglich noch die Stuttgarter Kickers, ebenfalls ein Schwergewicht der Liga, sowie der SGV Freiberg als Außenseiter. "Jetzt sind wir da", sagte Weißmann nicht umsonst.

OFC "zurück in der Verlosung"

Beim OFC hatte man die Hoffenheimer Niederlage am Bornheimer Hang natürlich wohlwollend vernommen – und tags drauf selbst geliefert. Das war in dieser Saison zuvor nicht immer der Fall gewesen. "Wenn ich mir die Tabelle jetzt so angucke, ist alles wieder schön eng zusammen und wir sind zurück in der Verlosung", sagte OFC-Trainer Christian Neidhart der Offenbach-Post.

Die Kickers wittern insbesondere deshalb ihre Chance, haben sie an den verbleibenden zwölf Spieltagen von den Top drei doch das vermeintlich leichteste Programm. Trainer Neidhart zuversichtlich: "Es ist März und der OFC ist im Aufstiegsrennen: Wann hat es das zum letzten Mal gegeben?"

Redaktion: Daniel Schmitt

Sendung: hr1,

Quelle: hessenschau.de