Heftiges Restprogramm in der Regionalliga Hessen Kassel wird zum Rückrunden-Überflieger
Kaum zu glauben: Der KSV Hessen Kassel avanciert in der Fußball-Regionalliga Südwest zum Rückrunden-Top-Team. Trotzdem stecken die Nordhessen weiter dick drin im Abstiegskampf. Und das Restprogramm ist heftig.
Wenn sie beim KSV Hessen Kassel im Abstiegskampf in der Regionalliga- Südwest mal ein wenig den Mut verlieren, dann schauen sie sich die Erfolge der vergangenen Wochen an. Die Nordhessen spielen nämlich eine Monster-Rückrunde, sind in der Rückrunden-Tabelle auf dem vierten Platz - beeindruckend. Zuletzt gab es drei starke Siege in Folge, allesamt gegen Teams aus Hessen: mit 3:1 in Steinbach, 4:1 gegen Kickers Offenbach und nun am Sonntag 4:1 beim FSV Frankfurt.
Die Euphorie ist riesig. Zum Heimspiel gegen den OFC kamen zuletzt knapp 7.500 ins Aue-Stadion. Doch trotz der Erfolge unter René Klingbeil, der den Trainer-Job in Kassel im vergangenen November übernahm, stecken die Nordhessen weiterhin dick drin im Abstiegskampf.
"Noch haben wir nichts erreicht. Das Hochgefühl kommt erst, wenn wir das mit dem Klassenerhalt gepackt haben. Vorher nicht", sagte Klingbeil am Montag dem hr-sport. Durchpusten ist erlaubt, Klingbeil gab seinen Siegern für diesen Montag frei.
Monster-Abstiegszone macht Sorgen
Kassel steht nach dem 4:1-Sieg beim FSV Frankfurt aktuell auf dem ersten sicheren Nicht-Abstiegsplatz, also Rang 13, mit drei Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone. Und die ist riesengroß. Wäre jetzt die Saison zu Ende, würden sage und schreibe fünf Mannschaften aus der Regionalliga Südwest absteigen, denn mit dem VfB Stuttgart II und dem SV Sandhausen stehen zwei Teams auf einem Abstiegsplatz in der 3.Liga, die dann in der Regionalliga Südwest landen würden.
"Wir können uns auf niemanden außer uns verlassen. Wir gehen aktuell von fünf Absteigern aus", schätzt Klingbeil die Lage ein. Auch wenn er den Südwest-Vertretern in der 3. Liga, zu denen auch noch das abstiegsbedrohte Waldhof Mannheim zählt, natürlich die Daumen drücke.
Heftiges Saison-Restprogramm für Hessen Kassel
Hessen Kassel hat sich in der Regionalliga Südwest stabilisiert. Der Satz von Trainer Klingbeil im hr-Interview vom Februar, nachdem der KSV bis zum Saisonende nur noch Endspiele habe, ist aber weiter aktuell. Vor allem, wenn man sich das heftige Restprogramm der Nordhessen anschaut, speziell die kommenden Wochen.
Denn am Samstag kommt mit dem SGV (Sport- und Gesangsverein (!) - die Red.) Freiberg das beste Team der Rückrunde nach Kassel (14 Uhr), das Wochenende drauf müssen die Nordhessen zu Tabellenführer TSG Hoffenheim II. "Trainer Klingbeil macht das nicht nervös: "Ich spiele eigentlich gerne gegen die Topteams. Die spielen Fußball und stehen nicht mit dem Betonmischer vor dem Sechzehner. Das hast Du manchmal mehr Räume."
Mit dem "Wir-Gefühl" und viel Spaß zum Klassenerhalt
Klingbeil spürt aktuell ein großes "Wir-Gefühl" in seinem Team. Jeder packe an für das große Ziel, es passe auch personell. Ein Beispiel: Mittelfeldmann Lukas Rupp fehlte zuletzt zwei Spiele wegen Oberschenkelproblemen, am Sonntag beim 4:1-Sieg beim FSV Frankfurt kehrte Rupp in die Startelf zurück und schoss postwendend zwei Tore. So läuft es in Kassel auch auf anderen Positionen: fällt einer aus, wird er von anderen ohne Probleme ersetzt.
Klingbeil will, dass seine Spieler im Abstiegskampf nicht nur fokussiert sind, sondern auch den Spaß am Spiel nicht verlieren. Es dürfe nicht immer nur "wir müssen" heißen. "Wir wollen auch einfach befreit aufspielen, die Jungs sollen sich freuen." Auch und gerade gegen die Topteams der Liga, wie am Samstag im eigenen Stadion gegen Freiberg.