FSV und Steinbach in Abstiegsnot Hessen drücken Waldhof Mannheim die Daumen
"Wichtig ist auf dem Platz" ist eine der zentralen Weisheiten im Fußball. Wenn man sich die bedrohliche Lage des FSV Frankfurt und des TSV Steinbach in der Regionalliga so anschaut, ist aber noch etwas anderes wichtig: wie Waldhof Mannheim eine Liga höher spielt. Verrückt, ist aber so.
Über die Niederlage vom Sonntag gegen die U21 von Eintracht Frankfurt kann sich FSV Frankfurt-Sportdirektor Thomas Brendel immer noch aufregen. Besonders über den Eintracht-Siegtreffer zum 1:0 in der Nachspielzeit: "Das Tor war ganz klar Abseits, das ist in den TV-Aufnahmen gut zu erkennen", sagte Brendel dem hr-sport. Doch der Pfiff blieb aus und so steckt der FSV nun noch tiefer drin im Abstiegs-Schlamassel.
Dem TSV Steinbach Haiger geht es ähnlich, trotz Punktgewinn in Freiberg. Grund für die Verschärfung der Abstiegssorgen war der überraschende Sieg des Abstiegs-Konkurrenten Walldorf gegen Tabellenführer Stuttgarter Kickers. Und dann gab es am Sonntag noch eine weitere Nachspielzeit, die die Miene der abstiegsbedrohten Hessen verdunkeln ließ.
Fast wäre nämlich Waldhof Mannheim dem Klassenerhalt in der 3. Liga durch einen Sieg in Ingolstadt ein großes Stück nähergekommen. Doch die Mannheimer kassierten in der fünften Minute der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich. Und das eine hat tatsächlich mit dem anderen direkt zu tun - auch wenn es hier um zwei verschiedene Ligen geht.
Hessen beobachtet Mannheim auf Schritt und Tritt
Sollten die Mannheimer, die derzeit zwei Punkte Vorsprung auf den Halleschen FC und den ersten Abstiegsplatz haben, nämlich den Klassenerhalt in der 3. Liga schaffen, würden aus der Regionalliga Südwest nur vier Mannschaften absteigen. In diesem Fall wären sowohl der FSV Frankfurt als auch der TSV Steinbach schon jetzt gerettet, egal wie die beiden ausstehenden Saisonspiele laufen.
Steigt Mannheim als Vertreter des Südwest-Verbandes am Ende jedoch aus der 3. Liga ab, gehen aus der Regionalliga Südwest fünf Teams runter. Dann befänden sich der FSV und Steinbach in größter Not. Steinbach hat aktuell nur einen Punkt Vorsprung vor dem fünfletzten Platz, auf dem sich Walldorf befindet, der FSV nur zwei.
Genau deshalb verfolgt FSV-Sportdirektor Brendel derzeit jedes Spiel von Waldhof Mannheim auf seinem Handy: "Wir gucken nach Mannheim, das ist doch klar." Schon am kommenden Wochenende könnten sich der FSV und Steinbach so ohne eigenes Zutun retten. Wenn der SV Waldhof mitspielt. Doch die eigenen Spiele stehen natürlich immer noch im Vordergrund.
FSV und Steinbach: wer kann sich retten?
Beim TSV Steinbach ist die Zuversicht da, den Klassenerhalt auch aus eigener Kraft zu schaffen, die Siege zuletzt gegen Hoffenheim und Walldorf haben Mut gemacht. Das mit dem Klassenerhalt könnte schon jetzt am Samstag gelingen, durch einen Sieg im Heimspiel gegen den FC Homburg. "Wir schauen da ganz auf uns. Das wird schwierig, aber wenn wir unser Spiel gewinnen, dann müssen wir gar nicht nach links und rechts schauen", sagte der neue Steinbach-Manager Guiseppe Lepore dem hr-sport.
Der FSV Frankfurt hat es am kommenden Wochenende schwerer. Die Bornheimer spielen bei der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim, die sich Chancen ausrechnet, in die 3. Liga aufzusteigen. "Da geht es dann um alles, für uns und für Hoffenheim. Das wird eine Mammutaufgabe. Aber die letzten Spiele haben auch gezeigt, dass Hoffenheim verwundbar ist und wenn wir drinbleiben wollen, müssen wir auch da punkten", so Brendel.
Brendel glaubt an Klassenerhalt am Wochenende
Der FSV-Sportdirektor ist auch deswegen zuversichtlich, da bei den Frankfurtern die Leistungen in den vergangenen Wochen gestimmt haben: "Wir haben neun Punkte aus den vergangenen vier Spielen geholt. Ich bin überzeugt, dass wir am Samstag in Hoffenheim den Klassenerhalt feiern können." Und wenn es mit dem eigenen Sieg nicht gelingt, müssen sie beim FSV und in Steinbach halt wieder Richtung Mannheim schauen.