OFC gegen Kassel Feuriges Derby der Gegensätze am Bieberer Berg

Die einen wollen aufsteigen, die anderen nicht absteigen: Beim Regionalliga-Derby zwischen den Offenbacher Kickers und Hessen Kassel steht am Mittwochabend viel auf dem Spiel. Klar ist: Einen Ausrutscher dürfen sich beide nicht leisten.

Fans von Kickers Offenbach OFC
Die Fans des OFC glauben noch an das Aufstiegs-Wunder. Bild © Imago Images
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Den Spielern der Offenbacher Kickers war die Enttäuschung nach dem 1:1 im Regionalliga-Topspiel beim FC 08 Homburg am Samstag deutlich anzumerken. Der OFC hatte im Verfolgerduell zwar einen zwischenzeitlichen Rückstand aufgeholt und eine sehr ordentliche Leistung gezeigt. Die zahlreichen vergebenen Chancen führten letztlich aber dazu, dass der Vorsprung von Spitzenreiter Ulm weiter sehr komfortabel ist. "Der Punkt ist zu wenig, das ist ärgerlich", fasste Torschütze Dejan Bozic die Offenbacher Gefühlslage zusammen.

OFC träumt weiter vom Aufstieg

Der OFC, der dank des 2:1-Heimerfolgs des FSV Frankfurt gegen den TSV Steinbach Haiger auf Rang zwei der Regionalliga Südwest sprang, liegt aktuell sechs Punkte hinter Ulm und könnte den Abstand am Abend auf drei Zähler verkürzen. Da die Spatzen dann jedoch noch ein Spiel mehr zu absolvieren haben als Offenbach, braucht das Team von Trainer Ersan Parlatan im Saison-Endspurt aber schon ein kleines Wunder für den langeersehnten Aufstieg in die 3. Liga.

"Unsere Fans haben uns noch einmal einen Push gegeben und gesagt, dass wir weitermachen sollen", berichtete Bozic nach dem obligatorischen Gang in die Auswärtskurve. "Sie haben natürlich nicht Unrecht. Wir werden weitermachen." Und das schon am Mittwoch (19 Uhr) beim Hessenderby gegen den KSV Hessen Kassel. Es ist wieder einmal die allerletzte Chance.

Jetzt oder nie

"Wir müssen das am Mittwoch korrigieren", richtete deshalb auch Mike Feigenspan den Blick direkt nach Abpfiff der Partie in Homburg in Richtung der Englischen Woche. Noch kann der OFC den großen Traum vom Aufstieg wahrmachen, ein Sieg gegen die abstiegsbedrohten Löwen aus Nordhessen ist aber absolute Pflicht.

Sollte der OFC gegen Kassel erneut Punkte liegenlassen, können die Offenbacher mit den Planungen für eine weitere Spielzeit in der Viertklassigkeit beginnen. Bei einem Sieg bleibt es zumindest spannend. "Wir haben das klare Ziel, diese Liga zu verlassen", betonte OFC-Coach Parlatan noch einmal.

Auch Kassel muss unbedingt gewinnen

Zusätzliche Brisanz erhält das hessische Derby jedoch dadurch, dass auch die Gäste aus Kassel jeden Punkt benötigen und dementsprechend um jeden Meter fighten werden. Der KSV, der noch das Nachholspiel bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in der Hinterhand hat, steht aktuell auf Rang 15 und wäre damit – Stand jetzt – gerettet. Da der Tabellen-16. Wormatia Worms derzeit aber nur wegen des schlechteren Torverhältnisses unter dem Strich steht und zudem nicht 100 Prozent sicher ist, dass nur drei Teams absteigen, herrscht nach wie vor Alarmstufe Rot.

Schmeer freut sich auf feuriges Derby

Klar ist also, dass sich die Zuschauer im altehrwürdigen Stadion auf dem Bieberer Berg auf eine rasante Partie freuen können. Die einen wollen aufsteigen und sind zum Siegen verdammt. Die anderen wollen nicht absteigen und sind ebenfalls zum Siegen verdammt. "In solchen Spielen ist immer Feuer, da ist immer was los", betonte deshalb auch Kassels Legende Sebastian Schmeer im Gespräch mit der HNA.

Der 36-Jährige spielt inzwischen zwar für Kassels zweite Mannschaft in der Gruppenliga, das Derby in Offenbach lässt er sich aber nicht entgehen. "So ein Spiel in Offenbach, das hat schon was." Es ist also angerichtet.

Quelle: hessenschau.de/Mark Weidenfeller