Regionalliga Südwest In Hessen brennt es lichterloh im Abstiegskampf
Fünf Clubs, zwei Welten: Während der KSV Hessen Kassel, der FC Gießen und die U21 von Eintracht Frankfurt tief im Regionallia-Schlamassel stecken, träumt ein Duo von mehr: Der FSV Frankfurt und der OFC klopfen oben an.
Von den sieben hessischen Clubs in der Regionalliga Südwest stecken drei mittendrin im Abstiegskampf. Die U21 von Eintracht Frankfurt, der FC Gießen und der KSV Hessen Kassel stehen punktgleich auf den Tabellenplätzen 15, 16 und 17. Alle drei Teams haben etwas gemeinsam: Wäre die Saison jetzt zu Ende, müssten sie alle absteigen. Es brennt also lichterloh.
René Klingbeil, der im vergangenen November den Trainerjob bei den Nordhessen übernahm, hat am vergangenen Wochenende beim 2:1-Sieg gegen Homburg nun immerhin seinen zweiten Sieg mit Hessen Kassel geholt. Ein echter Lichtblick im Abstiegskampf: "Dass wir nach der langen sechswöchigen Vorbereitung gleich mit einem Sieg aus der Winterpause kommen, war unglaublich wichtig", sagte Klingbeil dem hr-sport.
Für Kassel geht es in den kommenden Wochen um alles oder nichts. Klingbeil: "Wir haben keine Zeit, um Anlauf zu nehmen, wir haben jetzt noch 13 Endspiele." Vor allem die kommenden vier Spiele haben es in sich, denn viermal geht es gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Start ist am Samstag auswärts beim Tabellenletzten Villingen (14 Uhr). Der Weg ist hart. Fast 500 Kilometer Busfahrt, am Ende soll auf dem Platz ein Sieg her.
Die 3. Liga macht Kassel, Gießen und Eintracht Sorgen
Die drei hessischen Tabellen-Keller-Kinder aus Gießen, Kassel und Frankfurt haben auch deshalb ein Problem, weil in dieser Saison durchaus fünf Mannschaften aus der Regionalliga Südwest absteigen könnten. Nämlich dann, wenn der VfB Stuttgart II und Waldhof Mannheim ihrerseits aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest absteigen würden.
Die Gefahr ist real, denn aktuell stehen sowohl Stuttgart als auch Mannheim auf einem Abstiegsplatz. Kassel-Trainer Klingbeil macht sich da nichts vor: "Du musst einfach von fünf Absteigern aus der Regionalliga ausgehen. Da wird es keine Geschenke geben."
Kickers Offenbach und FSV schielen nach oben
Während drei hessische Clubs gegen den Abstieg spielen, haben der FSV Frankfurt und Kickers Offenbach weiterhin Aufstiegschancen. Der Tabellen-Dritte aus Offenbach will nach zwölf Jahren in der Regionalliga nun endlich wieder hoch in die 3. Liga. Am vergangenen Wochenende wahrten die Kickers durch den Last-Minute-Ausgleich im Topspiel bei Tabellenführer Hoffenheim II ihre Aufstiegschancen.
Der FSV Frankfurt ist als Tabellen-Zweiter noch näher dran an Platz eins und damit dem direkten Aufstiegsplatz. "Wir sind allerdings weit davon entfernt, dass wir sagen, wir müssen aufsteigen, dass wäre auch vermessen. Aber jeder schaut natürlich auf die Tabelle und es wäre gelogen, wenn uns das egal wäre", wählt FSV-Trainer Tim Görner seine Worte im Interview mit dem hr-sport ganz genau.
FSV kann an Tabellenführer Hoffenheim ranrücken
Die Tabelle spricht allerdings eine klare Sprache: Der FSV hat nur vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Hoffenheim und kann diesen Rückstand am Samstag daheim im Spitzenspiel gegen eben diese Hoffenheimer (14 Uhr) immens verkürzen. Görner: "Wir gehen da aber nicht mit einem Riesen-Druck rein, sondern vor allem mit viel Freude und auch Stolz." Der FSV werde sich nicht verstecken, auch wenn Hoffenheim II eine sehr spielstarke Mannschaft sei, die unbedingt aufsteigen wolle.
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Das möchte auch Kickers Offenbach. Der OFC will am Sonntag im Heimspiel gegen den Bahlinger SC (14 Uhr) nachziehen, will einen möglichen Ausrutscher an der Tabellenspitze ausnutzen. Ein Sieg der Kickers würde auch die drei hessischen Abstiegs-Kandidaten Eintracht, Gießen und Kassel freuen, denn Bahlingen ist auch eines der Teams aus der großen Abstiegszone der Regionalliga Südwest.