Regionalliga-Reform im Gespräch Kickers Offenbach bald gegen Chemnitz, Erfurt und Berlin?
Der Aufstiegsmodus der Regionalligen sorgt weiter für Frust. Nun will eine Initiative eine neue Reform. Kurios: Ein Vorschlag der Gruppe sieht vor, dass die hessischen Vereine in einer neu geschaffenen Regionalliga Ost antreten.
Es ist mal wieder so weit: In Teilen der Regionalligen regt sich einmal mehr Unmut über das Ligensystem, es soll sich etwas tun. Nach diversen Reformvorschlägen in den vergangenen Jahren ist es nun die Initiative "Aufstiegsreform 2025", die eine Änderung des aktuellen Aufstiegsmodus verlangt. In der Initiative haben sich 16 von 18 Nordosten-Regionalligisten zusammengeschlossen und werden dabei vom Nordostdeutschen Fußball-Verband unterstützt. Das Motto: Meister müssen aufsteigen.
Es ist ein Dauerthema: Der Aufstiegsmodus der fünf Regionalligen in Deutschland sorgt seit Jahren für Ärger. Denn auf fünf Meister kommen nur vier Aufstiegsplätze in die Dritte Liga. Während die Meister der Regionalligen Südwest und West mittlerweile direkt aufsteigen dürfen, steigen die Sieger im Norden, Nordosten und Bayern nur alle drei Jahre direkt auf, die beiden übrigen Meister dieser Staffeln spielen ansonsten eine Relegation. Die Begründung des DFB für diese Unwucht ist, dass Südwest und West die Hälfte aller Amateurfußballer versammeln. Dennoch muss man kein Gerechtigkeitsfanatiker sein, um dieses System für mindestens unausgegoren, eher als unfair zu empfinden.
Hock: "Eine wahnwitzige Idee"
Kurios dabei: Einer der Vorschläge der Initiative beinhaltet einen neuen Zuschnitt der Ligen, damit aus fünf nur noch vier Regionalligen würden. Hessen soll dabei aus der Südwest-Staffel in eine neue Regionalliga Ost wechseln. Dafür würde Mecklenburg-Vorpommern von Nordost in den Norden abgegeben werden und im Süden Bayern und Baden-Württemberg zusammengehen, der Rest fände in der Regionalliga West zusammen. So entstünden vier Staffeln mit jeweils 20 Mannschaften. Vier statt fünf Ligen wären wahrscheinlich konsensfähig, die Aufteilung aber ist diskussionswürdig.
Reist Kickers Offenbach also demnächst nach Erfurt, Chemnitz und Babelsberg? Muss der FSV Frankfurt bei Lok Leipzig, Hertha II und Meuselwitz ran? Steinbach Haiger gegen Altglienicke? "Es ist für mich eine wahnwitzige Idee, den Landesverband Hessen in den Nordosten zu integrieren", sagt OFC-Geschäftsführer Christian Hock. "Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, dass ein hessischer Verein vier bis fünfmal in der Saison nach Berlin fährt, um da Spiele auszutragen."
"Eine zweigleisige vierte Liga einführen!"
Zwar sieht auch Hock die Notwendigkeit einer Reform, er bevorzugt aber eine andere Option. "Ich glaube, dass man eine große Lösung finden muss. Die kann meiner Meinung nach nur so aussehen, eine zweigleisige vierte Liga einzuführen." Zwei große Regionalligen also anstatt vier neu zusammengewürfelter oder der aktuellen fünf mit nur vier Aufsteigern.
Dass sich etwas tut, scheint aber nicht mehr ausgeschlossen: DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Ligenreform wohl zur Chefsache erklärt, zum DFB-Bundestag im September muss ein Vorschlag stehen.