Trotz Doppelbelastung von Trainer Görner Wie der FSV Frankfurt die ganze Regionalliga überrascht

Was für ein Arbeits-Pensum! FSV-Trainer Tim Görner besucht derzeit den Lehrgang zum Fußball-Lehrer. Gleichzeitig führt er die Frankfurter in der Regionalliga Südwest von Erfolg zu Erfolg. Nun geht es zum Spitzenspiel zu den Stuttgarter Kickers.

Trotz schwieriger Sommerpause: Der FSV hat derzeit viel Grund zum Jubeln
Trotz schwieriger Sommerpause: Der FSV hat derzeit viel Grund zum Jubeln Bild © Imago Images
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Es ist gar nicht so einfach, Tim Görner, den Trainer des Regionalligisten FSV Frankfurt, derzeit zu erwischen. Als er ans Telefon geht, wirkt der 28-Jährige etwas gehetzt. Und im Hintergrund herrscht ein Lärmpegel wie auf dem Hof einer Grundschule. Görner, der mit seinem FSV Frankfurt in der Regionalliga derzeit auf einem sehr guten vierten Tabellenplatz steht, hat gerade eine kurze Lehrgangspause, denn er macht parallel zu seinem Trainerjob auch noch den Schein zum Fußball-Lehrer – als Jüngster des Kurses.

Seit Januar besucht er ungefähr alle drei Wochen von Montag bis Mittwoch den Pro-Lizenz-Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Doch Görner stöhnt nicht über die Doppelbelastung. Im Gegenteil: "Der Lehrgang zum Fußball-Lehrer macht doch Spaß. Und wenn das Spaß macht, geht alles ganz einfach", findet er. Am Samstag will Görner auch Spaß haben. Dann geht es mit dem FSV zum Spitzenspiel beim Tabellen-Zweiten Stuttgarter Kickers (14 Uhr).

FSV schüttelt sich und eilt von Erfolg zu Erfolg

Dass es für die Hessen so gut läuft, ist nicht selbstverständlich. Wie in jedem Sommer kehrten dem Club aus dem Frankfurter Stadtteil Bornheim zahlreiche Leistungsträger den Rücken, unter anderem Torjäger Onur Ünlücifci, der zu Kickers Offenbach wechselte. Zudem verließ mit einigem Gepolter der langjährige Kaderplaner Thomas Brendel den Verein in Richtung Dresden. Was machte der FSV? Der schüttelte sich einmal und ging die Aufgabe an.

"Was Neuzugänge anbetrifft, hatten wir schon frühzeitig klare Anforderungs-Profile", so Görner. Das hat geklappt. Mit Ben-Luca Fisher (Eintracht Frankfurt U21), Lukas Gottwalt (Würzburg), Birkan Celik (TSV Mainz) und Tim Latteier (Bayreuth) standen am Wochenende beim furiosen 3:1-Sieg gegen Trier gleich vier Neue in der Startelf.

Zudem ist der neue Torjäger Lucas Hermes praktisch auch ein Neuzugang. In der vergangenen Saison fehlte er lange Zeit wegen Muskelverletzungen. Nun hat er schon vier Saisontore erzielt, gegen Trier traf er sogar doppelt. "Es ist so wichtig, dass er jetzt mal über längere Zeit fit ist", freut sich Görner. Der FSV eilt von Erfolg zu Erfolg, ist seit sechs Liga-Spielen ohne Niederlage und die Konkurrenz wundert sich.

Nun das Spitzenspiel bei den Stuttgart Kickers

Der FSV-Trainer findet indes noch mehr Gründe, warum es derzeit so gut läuft: "Wir haben in der Mannschaft eine klare Hierarchie. Es hat sich schon sehr früh ein Team gebildet, trotz all der Fluktuation." Ein Team, welches in der Regionalliga weiter für Überraschungen sorgen will.

Am Freitag saß Görner natürlich beim Spiel der Offenbacher Kickers gegen den jetzigen FSV-Gegner Stuttgarter Kickers im Stadion auf dem Bieberer Berg. Görner sah eine "sehr gute Stuttgarter Mannschaft", er notierte sich viel und formt jetzt so langsam die Marschroute für das Spitzenspiel am Samstag. Vielleicht kann er sich beim Fußball-Lehrer-Seminar ja von den Kollegen noch den einen oder anderen Tipp abholen. Mit dabei ist unter anderem Jan Fießer, seit dem Sommer Co-Trainer von Eintracht Frankfurt.

Quelle: hessenschau.de