3. Liga Wehen Wiesbaden erkämpft in Unterzahl Remis in Elversberg
Wehen Wiesbaden muss im Aufstiegsrennen weiter zittern. Bei Spitzenreiter Elversberg gelang zwar ein spätes Unentschieden, aber Konkurrenten können den SVWW in der Tabelle noch überholen.
Der Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga wird für den SV Wehen Wiesbaden zur Zitterpartie. Am vorletzten Drittliga-Spieltag rettete der SVWW am Samstag bei Spitzenreiter SV Elversberg noch ein 1:1 (0:0), doch mit dem erhofften Sieg wurde es nichts. Gegen die ab der 41. Minute wegen einer Roten Karte in Unterzahl spielenden Hessen traf Marcel Correia (52. Minute). John Iredale gelang der überraschende Ausgleich (81.).
Der SVWW bleibt zwar vorerst Tabellenvierter und damit auf Relegationskurs. Doch er verpasste es, sich vor dem Showdown am nächsten Samstag zu Hause gegen Halle eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen.
Mitkonkurrent 1. FC Saarbrücken konnte durch sein 2:2-Unentschieden am Sonntag gegen Duisburg nicht am SVWW vorbeiziehen. Dresden dagegen (am Montag in Meppen) hat noch die Möglichkeit dazu. Osnabrück ist nun neuer Dritter durch einen Sieg in Köln. Elversberg ist der Aufstieg und damit der Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga nicht mehr zu nehmen.
Kauczinski: "Mega-Moral bewiesen"
SVWW-Trainer Markus Kauczinski bescheinigte seiner Mannschaft eine "Mega-Moral", dass sie gegen solch einen spielstarken Gegner in Unterzahl noch einen Punkt geholt habe. "Der kann am Ende noch sehr wichtig sein." Unzufrieden zeigte sich der Coach, dass seine Mannschaft in der Offensive zu schnell den Ball verlor und nicht ihr Spiel aufziehen konnte.
Hoffnungsvoll stimmen durfte die einige hundert mitgereisten SVWW-Fans vor dem Anpfiff, dass Torjäger Benedict Hollerbach nach einer Gelbsperre wieder zur Verfügung stand. Doch Kauczinski setzte den Stürmer zunächst auf die Bank, für ihn spielte wieder Kianz Froese. Brooklyn Ezeh konnte wegen einer Schulterverletzung nicht auflaufen. Für ihn rückte Dennis Kempe ins linke Mittelfeld.
Lebhaftes Topspiel
Im Spitzenspiel der beiden offensivstärksten Teams der Liga aus Elversberg (77 Tore) und aus Hessen (69 Tore) entwickelte sich gleich eine lebhafte Partie, in der sich keine der Mannschaften versteckte. Beide hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder Punktverluste im Aufstiegsrennen geleistet und versuchten Sicherheit mit gelungenen Aktionen zu gewinnen.
Den Gastgebern aus dem Saarland gelang das besser. Sie hatten deutlich mehr Spielanteile und tauchten viel öfter vor dem Strafraum der Gäste auf. Hochkarätige Torchancen blieben aber Mangelware für die Mannschaft von Horst Steffen. Torjäger Luca Schnellbacher zeigte zwar mehrfach Präsenz, verpasste aber wie auch seine Mitspieler mehrere Hereingaben vor dem SVWW-Tor.
Reinthalers verhängnisvoller Trikot-Zupfer
Bitter dann vor der Pause: Max Reinthaler schwächte sein Team, indem er die Rote Karte sah. Zuvor hatte er den aufs Tor zulaufenden Schnellbacher am Trikot gezogen - Notbremse!
Mit der Hypothek der Unterzahl geriet der SVWW nach der Pause weiter unter Druck. Nach 52 Minuten brachte Correia die Gastgeber in Führung. Der Abwehr-Chef köpfte einen Eckball mit Wucht in die Maschen. Kauczinski reagierte mit Personal-Wechsel und brachte unter anderem Torjäger Hollerbach. Der führte sich auch gleich gut ein. Doch seine Flanke köpfte Sturm-Kollege Ivan Prtajin knapp am Tor vorbei (64.).
Jannik Rochelt vergab mit einem Lattenschuss die Entscheidung. Im Gegenzug gelang Iredale nach Hollerbach-Vorarbeit noch der umjubelte Ausgleich (81.) .