Topspiel in Dritter Liga Wehen Wiesbaden verliert Verfolger-Duell in Dresden
Wehen Wiesbaden verliert an Boden im Aufstiegsrennen zur 2. Liga. Durch eine enttäuschende und verdiente Niederlage in Dresden musste der SVWW die Sachsen an sich vorbei auf einen direkten Aufstiegsplatz ziehen lassen. Drei Spieltage vor Schluss steigt die Spannung.
Im Endspurt um den Aufstieg in die 2. Liga hat der SV Wehen Wiesbaden einen weiteren Rückschlag erlitten. Die Hessen unterlagen am Samstag nach schwacher Leistung im Verfolger-Duell bei Dynamo Dresden mit 1:3 (1:1) und mussten die Sachsen in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen. Dresden ist nun Dritter, Wehen Wiesbaden ist punktgleich Vierter mit der schlechteren Tordifferenz und steht auf dem Relegationsplatz. Das Team wartet seit nunmehr drei Ligaspielen auf einen Sieg.
Ahmet Arslan brachte die Gastgeber in Führung (11. Minute), ehe Ivan Prtajin per Foulelfmeter für den SVWW ausglich (14.). Nach der Pause machten Niklas Hauptmann (70.) und Jakob Lemmer (80.) den Sieg der leidenschaftlich spielenden Sachsen perfekt.
Coach Kauczinski bemängelt fehlende Cleverness
Trainer Markus Kauczinski sprach im hr-Fernsehen nach der zweiten Pleite in Folge von einer "verdienten Niederlage" und fehlender Cleverness: "Bei uns muss alles passen, wenn man in solch einem Spiel hier bestehen will." Doch es habe nicht alles gepasst. Die Mannschaft habe sich leichte Ballverluste und individuelle Fehler geleistet.
Mit Blick auf die Tabelle und den anvisierten Aufstieg sagte er: "Es bleibt eng. Wir müssen da sein, wenn die anderen stolpern. Und vor allem müssen wir erstmal besser spielen und die Fehler, die wir in den letzten Spielen gemacht haben, unterlassen. Ansonsten hat man keine Chance."
Zwei Wechsel in der Startelf
In der Startelf nahm Kauczinski, der auch schon mal Dresden-Coach war, zwei personelle Änderungen vor im Vergleich zur Vorwoche. Der zuvor gelb-gesperrte Brooklyn Ezeh rückte ins Team ebenso wie Robin Heußer. Dafür setzten sich Emanuel Taffertshofer und Gino Fechner auf die Bank.
Die Gastgeber, die die beste Rückrunden-Mannschaft stellen, bewiesen auch gleich ihre Top-Form. Vor rund 30.000 Zuschauer und einer stimmungsvollen Kulisse im Rudolf-Harbig-Stadion hatten sie in der ersten Hälfte mehr Spielanteile und trafen zur Führung. Arslans Kopfball prallte vom Innenpfosten ins Tor. Es war der 22. Saisontreffer des besten Liga-Torjägers.
Torjäger Prtajin behielt die Nerven
Den Gästen gelang nur drei Minuten später der Ausgleich durch Prtajin. Der Kroate verwandelte einen Foulelfmeter souverän und erzielte sein 14. Saisontor. Zuvor hatte Claudio Kammerknecht ein Foul an Ezeh begangen. Torchancen für die defensiv eingestellten Gäste blieben Mangelware. Sie hatten auch Glück, dass Dresden seine Möglichkeiten nicht besser nutzte.
In der zweiten Hälfte blieben die Sachsen spielbestimmend. Nach rund einer Stunde hatten die Gäste dann wieder Glück, als ein Kopfball von Tim Knipping knapp am Tor vorbeiflog.
Mrowca und Gürleyen mit fatalen Fehlern
Wenige Minuten später landete der Ball aber doch im Tor. Und Sebastian Mrowca machte dabei eine unglückliche Figur: Erst beförderte er eine Hereingabe der Dresdner in den Strafraum nicht aus der Gefahrenzone und trat dann am Ball vorbei, als er die Kugel vor der Torlinie wegschlagen wollte.
Den nächsten Lapsus leistete sich Ahmet Gürleyen. Durch einen kapitalen Fehlpass im Spielaufbau lud er die Dresdner zum Toreschießen ein. Der eingewechselte Lemmer vollendete eine schnelle Ball-Kombination zum 3:1 (80.). In der Schlussphase hätte die zehnte Saison-Niederlage noch höher ausfallen können.
Noch drei Rückrundenspiele auf dem Programm
Am kommenden Samstag empfängt Wehen Wiesbaden im Heimspiel den SC Verl. Dabei muss der SVWW auf Torjäger Benedict Hollerbach verzichten, der sich in Dresden eine Gelbsperre einhandelte. Danach steigt das Spitzenspiel bei Tabellenführer Elversberg (20. Mai), ehe die Rot-Schwarzen die Rückrunde mit einem Heimspiel am 27. Mai gegen Halle beenden.
Sendung: hr-Fernsehen, 06.05.2023, 14.00 Uhr
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