Elfmeterglück in der Schlussminute Wiesbaden erkämpft sich ein Remis gegen den HSV
Der SV Wehen Wiesbaden lieferte sich in der Zweiten Liga gegen den Hamburger SV eine Abwehrschlacht. Der SVWW ging selbst kurz vor Schluss in Führung, doch wäre beinahe noch als Verlierer vom Platz gegangen.
Der SV Wehen Wiesbaden und der Hamburger SV trennen sich am Samstagmittag mit einem Unentschieden. Die Zweitliga-Partie endete 1:1 (0:0). Nach einem Eckball traf Aleksandar Vukotić (81.) für den SVWW aus dem Nichts. Miro Muheim konnte kurz vor Schluss (89.) noch ausgleichen. In der Nachspielzeit vergab Laszlo Benes (90. +6) einen Elfmeter und damit den Sieg für den HSV.
Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski musste auf seinen Top-Stürmer Ivan Prtajin verzichten, da sich der Kroate in der Vorwoche einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Für ihn startete in der Sturm-Spitze sein Landmann Franko Kovačević. Lasse Günther und Nick Bätzner rotierten für Sascha Mockenhaupt und Kianz Froese in die Startelf, die zunächst auf der Bank Platz nahmen.
SVWW lauert auf Konter und hat erste Torchance
Auf dem Rasen zeigte sich früh das erwartbare Bild: Die Gäste aus Hamburg mit mehr Ballbesitz und vielen Flanken in den Sechzehner der Wiesbadener, der SVWW stand dagegen tief, lauerte auf Kontermöglichkeiten und hätte in der 12. Minute beinahe jubeln dürfen: Nach einer scharfen Hereingabe von Thijmen Goppel in Richtung Elfmeterpunkt verlängerte Hamburgs Guilherme Ramos den Ball unglücklich. HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes konnte das Eigentor mit einer starken Parade aber noch verhindern.
Auf der Gegenseite schaffte es der SVWW durch eine kompakte Abwehrarbeit die Gäste lange Zeit vom eigenen Tor fernzuhalten. So dauerte es bis zur 32. Minute, bis der HSV zu seiner ersten eigenen großen Torchance kam: Nach einer Ecke kam Benes recht unbedrängt im Sechzehner zum Schuss, der Ball wurde aber noch abgefälscht und kullert deswegen am Wiesbadener Kasten vorbei. Florian Stritzel wäre wohl machtlos gewesen.
Lattenknaller und Abseitstor von Hamburg
Nur drei Minuten später sah der SVWW-Keeper wieder einen Schuss von Benes aufs eigene Tor zufliegen. Dieses Mal nicht abgefälscht und damit deutlich satter, doch die Latte rettete für die Wiesbadener und so ging es torlos in die Pause.
Der Beginn der zweiten Hälfte ähnelte dem des ersten Spielabschnitts: Der HSV spielbestimmend, drückte die Wiesbadener weit in die eigene Hälfte und jubelte in der 59. Minute - allerdings nur kurz, denn beim Treffer von Ransford Königsdörffer gab es zuvor eine Abseitsstellung.
Auf Abwehrschlacht folgen zwei späte Treffer
In der Folge erhöhten die Gäste mehr und mehr den Druck auf das Wiesbadener, wechselten offensiv und wollten unbedingt den Führungstreffer erzielen. Doch es kam anders, denn in der 81. Minute fiel plötzlich der Treffer auf der anderen Seite: Aleksandar Vukotić nutzte einen Abklatscher des HSV-Keepers und staubte aus kurzer Distanz ab.
Ein Treffer aus dem Nichts. Doch Wiesbadens Trainer Kauczinski wäre es wahrscheinlich egal gewesen, denn sein Matchplan wäre damit fast aufgegangen. Aber eben nur fast: Denn in der 89. Minute konnte Hamburg doch noch das Wiesbadener Abwehrbollwerk knacken: Aus 22 Metern traf Muheim sehenswert ins linke halbhohe Eck für den HSV und sorgte so für den 1:1-Ausgleich.
Elfmeter in der Nachspielzeit
Weit in der Nachspielzeit hatte der HSV dann noch die große Möglichkeit, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden. Nach einem Foul an Immanuel Pherai zeigte Schiedsrichter Wolfgang Haslberger sofort auf den Punkt. Doch bei Elfmeterschützen Bénes versagten die Nerven und schoss den Ball nur an die Latte. Endstand 1:1.
Nach dieser nervenaufreibenden Partie wird die Länderspielpause dem SV Wehen Wiesbaden gerade recht kommen. Kommenden Donnerstag (14 Uhr) testet der SVWW gegen den VfB Stuttgart. Das nächste Pflichtspiel steht am 21. Oktober an. Dann geht es nach Osnabrück zum Duell der beiden Aufsteiger.