3. Fußball-Liga SVWW im Aufstiegsrennen: Richtig cool und demütig
Mit dem Sieg gegen Elversberg untermauert der SV Wehen Wiesbaden seine Ambitionen in Sachen Aufstieg. Traumtor-Schütze Thijmen Goppel ist schon bereit für mehr, aber Trainer Markus Kauczinski kennt auch den umfangreichen Spielplan.
1:0 gegen die SV Elversberg, ein dickes Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen der 3. Liga, dazu der Sprung auf Tabellenrang zwei – für den SV Wehen Wiesbaden hätte der Auftakt des Fußball-Jahres 2023 wesentlich schlechter laufen können. Oder um es mit den Worten von Trainer Markus Kauczinski zu sagen: "Wir haben das richtig cool gemacht."
Richtig cool war für den SVWW-Coach wie mutmaßlich für die meisten der 7.526 Zuschauer in der Wiesbadener Arena am Samstagnachmittag die Art und Weise, mit der die Landeshauptstädter dem Tabellenführer ein Schnippchen schlugen. Sein Team habe ihm "nicht nur offensiv" gefallen, sagte Kauczinski nach dem Abpfiff am hr-Mikro: "Auch defensiv haben wir diese Kompaktheit, die uns ausmacht, komplett an den Tag gelegt."
Goppel lupft SVWW gegen Elversberg zum Sieg
Richtig cool, das gilt allerdings auch für das Tor-Highlight dieses 18. Spieltags: Matchwinner Thijmen Goppel hatte bereits in der elften Spielminute den einzigen Treffer der Partie erzielt, indem er den herauseilenden SVE-Keeper Nicolas Kristof mit einem Lupfer ins lange Eck überrumpelte. Ein Traumtor, das ganz und gar aus dem Moment heraus entstand.
"Nicht nachdenken und einfach schießen", antwortete Goppel auf die Frage nach der Entstehung seines Siegtreffers. Der 25 Jahre alte Flügelspieler wusste nach der Partie sofort über die anderen Drittliga-Ergebnisse Bescheid – und auch darüber, dass der SVWW durch die 2:3-Niederlage des 1. FC Saarbrücken gegen Duisburg auf einen direkten Aufstiegsplatz geklettert ist. "Wenn du oben mitspielen willst, musst du gegen die Mannschaften von oben gewinnen", sagte er: "Wenn wir so weitermachen, haben wir gute Chancen."
Eine Sichtweise, der Kauczinski nicht gänzlich widerspricht. "Wir haben gezeigt, dass man mit uns rechnen muss. Das ist auch gut fürs Gefühl, dass die Jungs jetzt merken: Die harte Arbeit, die wir investiert haben, lohnt sich", sagte der Trainer, der den Coup gegen Spitzenreiter Elversberg im Drittliga-Aufstiegsrennen aber auch nicht überbewerten möchte.
"Das heißt zu diesem Zeitpunkt noch nichts, das sind Momentaufnahmen. Es wird noch ein ganz langer, harter Weg", so der 52-Jährige: "Wir haben noch eine Reihe an weiteren Spielen, die Hinrunde ist noch gar nicht vorbei. Jetzt über andere Dinge zu reden, ist noch viel zu früh." Der SV Wehen Wiesbaden – er ist im neuen Jahr offenbar nicht nur richtig cool, sondern bleibt auch richtig demütig.