3. Liga Herzschlagfinale! SV Wehen Wiesbaden muss in die Relegation
Drama pur in Wiesbaden: Nach dem Abpfiff dachten die Fans minutenlang, dass sie mit dem Sieg gegen Halle direkt aufgestiegen wären. Aber weil Konkurrent Osnabrück in der Nachspielzeit noch doppelt traf, muss Wehen Wiesbaden doch in die Relegation.
Auf den großen Jubel folgte in der hessischen Landeshauptstadt die Enttäuschung. Der SV Wehen Wiesbaden setzte sich am Samstagmittag mit 1:0 (1:0) gegen den Halleschen FC durch. Bjarke Jacobsen sorgte beim letzten Spieltag der Drittliga-Saison für den einzigen Treffer des Tages (43. Minute).
Nach Abpfiff stürmten die Fans der Wiesbadener bereits jubelnd auf das Spielfeld, weil sie dachten, dass Konkurrent Osnabrück gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund gepatzt hatte - im Stadion wurde per Durchsage bereits der Aufstieg verkündet. Doch dann die bittere Nachricht: Der VfL drehte in der Nachspielzeit das Spiel und ließ damit die Wiesbadener Träume vom direkten Aufstieg platzen. Sie müssen jetzt in die Relegation.
Wehens Trainer Kauczinski musste von der Tribüne aus zusehen
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Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski, der wegen seiner Gelbsperre die Partie nur auf der Tribüne verfolgen durfte, baute seine Startelf im Vergleich zum Spiel in der Vorwoche auf drei Positionen um: Für den rot-gesperrten Max Reinthaler rückte Sebastian Mrowca in die Verteidigung. Für Dennis Kempe, der vor der Partie seine Karriereende bekannt gab, startete Jacobsen im Mittelfeld und im Sturm Benedict Hollerbach für Kianz Froese, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Genau so wie wenige Meter weiter Sreto Ristic. Der Trainer der Gäste aus Halle ist in Hessen ebenfalls ein bekannter Name. Ristic war zuletzt Coach bei Kickers Offenbach. Er setzte gegen Wiesbaden auf eine eher ungewöhnliche 4-1-2-3 Formation.
Von der großen Offensivpower war in der Anfangsphase auf beiden Seiten allerdings wenig zu sehen, weil die Abwehrketten sicher standen und kaum Aktionen in das letzte Drittel zuließen. Das erste Mal richtig gefährlich wurde es erst in der 28. Spielminute: Nach einer Wiesbadener Ecke köpfte Ahmet Gürleyen den Ball links aufs Tor, doch Abwehrspieler Lucas Halangk konnte den Rückstand der Gäste gerade noch verhindern.
Jacobsen brachte Wiesbaden in Führung
In der Folge wurde Wehen mutiger und erspielte sich mehr und mehr Tormöglichkeiten. Doch Ivan Prtajin scheiterte gleich zwei Mal (32. und 36.) in aussichtsreicher Position am guten Gäste-Torwart Felix Gebhardt.
Kurz vor der Halbzeit gab es für ihn nichts mehr zu halten: Nach einem Querpass von Prtajin auf Jacobsen nahm der Mittelfeldspieler den Ball im Sechzehner gut mit und knallte ihn hart und halbhoch ins Tor von Halle. Mit der 1:0-Führung ging es anschließend auch in die Halbzeitpause.
Der zweite Spielabschnitt begann ähnlich wie der Erste. Wenig Offensivaktionen, dafür viele kleine Fouls. In der 53. Minute durften die Gäste jubeln - allerdings nur kurz, denn Schiedsrichter Arne Aarnink gab den Ausgleichstreffer wegen eines Offensivfouls nicht.
Auf den Jubel folgte die Enttäuschung
Die Entscheidung des Spiels hatte der eingewechselte Froese auf dem Fuß (77.), doch seinen Flachschuss parierte Gebhardt stark und sorgte damit für Spannung bis zum Schluss, weil auch die Spiele der Konkurrenz (Osnabrück, Saarbrücken und Dresden) zu dem Zeitpunkt allesamt knapp waren.
Nur wenige Sekunden vor Spielende hatten dann wiederum die Gäste aus Halle eine Großchance, doch Florian Stritzel reagierte im Tor der Wiesbadener schnell und begrub den Ball unter sich. Es war das vermeintlich glückliche Ende für den SVWW, bis Osnabrück seine Partie doch noch drehte. Zu dem Zeitpunkt waren schon hunderte Wiesbadener Fans auf den Platz gestürmt, um den direkten Aufstieg ihrer Mannschaft zu feiern. Doch die Nachricht aus Osnabrück unterbrach die Feierlichkeiten hart.
Der SV Wehen Wiesbaden hat weiterhin die Chance auf den Aufstieg in die Zweite Liga, muss dafür aber die Relegationsspiele bestehen. Gegen wen es dort geht, entscheidet sich erst am Sonntag. Fest steht: Das Hinspiel wird 2. Juni in Wiesbaden stattfinden.
Sendung: hr1, 27.05.2023, 16 Uhr
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