Stürmer vor offener Zukunft SVWW droht Verlust von Topscorer Hollerbach
Benedict Hollerbach ist mit 14 Saisontoren der Erfolgsgarant des SV Wehen Wiesbaden und gleichzeitig einer der begehrtesten Stürmer Deutschlands. Da sein Vertrag ausläuft, hat er alle Trümpfe in der Hand. Ob er beim SVWW bleibt? Aktuell unsicher.
In der Starnberger Lokal-Ausgabe des Münchner Merkur strahlte in dieser Woche ein sehr junger Benedict Hollerbach vom Titelblatt. Unter der Überschrift "Ein Tutzinger auf dem Weg in die Bundesliga" sieht man den heutigen Stürmer des SV Wehen Wiesbaden nach einem Turniergewinn in der F-Jugend mit gleich zwei Pokalen in den Händen. Einen für den ersten Platz, einen für die Auszeichnung des besten Torschützen. Früh übt sich.
Hollerbach bestätigt mehrere Angebote
"Bene konnte beidfüßig schießen und den Gegner überdribbeln, und er hat von Anfang an sehr viele Tore geschossen", berichtet sein damaliger Trainer Dieter Hummel im weiteren Verlauf des Artikels. Der Kontakt sei inzwischen zwar abgerissen. Über Hollerbachs Hattrick gegen Bayreuth habe sich Hummel aber dennoch sehr gefreut.
Was das alles mit der aktuellen Situation Hollerbachs beim SVWW zu tun hat? Neben Hummel kommt in dem Beitrag auch sein damaliger Schützling Hollerbach zu Wort. "Ich will mal Champions League spielen und A-Nationalspieler werden", betont dieser selbstbewusst und legt nach: "Ich bin sehr, sehr froh, dass jetzt alles so gut läuft, und es gibt schon einige Angebote aus höheren Ligen." Worte, die man beim SV Wehen Wiesbaden wohl nicht allzu gerne hören wird.
Hollerbach lässt Zukunft offen
Richtig heiß sind diese Angebote - ein Interessent soll Fortuna Düsseldorf sein - dem Vernehmen nach aktuell zwar noch nicht. Klar ist aber, dass Hollerbach alle Trümpfe in der Hand hält und auf Zeit spielen kann. Da sein Vertrag beim SVWW im Sommer ausläuft, könnte er ablösefrei wechseln und sich seinen neuen Verein quasi aussuchen. Einen jungen deutschen Stürmer, der verlässlich Tore schießt und mit 14 Saisontreffern auf Platz zwei der Drittliga-Torschützenliste steht, gibt es nicht alle Tage. Der 21-Jährige ist heiß begehrt.
Hollerbach selbst, der am Ufer des Starnberger Sees geboren wurde und über die Jugendabteilungen von 1860 München, dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart im Sommer 2020 in der hessischen Landeshauptstadt landete, ließ seine Zukunft im Gespräch mit dem hr-sport vor rund drei Wochen deshalb bewusst offen. "Die Gespräche wird es nach der Saison geben", sagte er. "Man muss sehen, ob wir dann wirklich aufgestiegen sind."
Eine weitere Saison in der 3. Liga will sich Hollerbach nach hr-sport-Informationen eher nicht antun. Vielmehr würde er sich schon jetzt den Sprung in die Bundesliga zutrauen.
SV Wehen Wiesbaden muss sich strecken
Nach seiner ersten wirklich überzeugenden Spielzeit im Profifußball ein durchaus ambitioniertes Vorhaben. Dass Hollerbach, der in der vergangenen Saison lediglich einen Treffer erzielt hatte, inzwischen deutlich an Qualität zugelegt hat, ist aber offensichtlich. Hollerbach will hoch hinaus. "Im letzten Jahr hat er noch viel verstolpert, er hat sich aber toll entwickelt", lobte auch SVWW-Coach Markus Kauczinski. Was heißt das also für den SVWW?
Die Wiesbadener, die derzeit auf dem Relegationsplatz liegen, werden sich ordentlich strecken müssen, um ihren Topscorer halten zu können. Der Aufstieg ist ohnehin Pflicht, auch danach werden sie sich aber wohl gegen namhafte Konkurrenz behaupten müssen. "Ich glaube, es rufen genug an", betonte Hollerbach auch gegenüber dem Kicker. "Ich würde es nicht ausschließen, dass ich nächstes Jahr mit Wiesbaden in der 2. Liga spielen werde." Ein Bekenntnis zu seinem aktuellen Club klingt definitiv anders.