SV Wehen Wiesbaden in der Relegation Im Duell mit Bielefeld ist ordentlich Pfeffer drin
Arminia Bielefeld ist vor den Relegationsspielen gegen den SV Wehen Wiesbaden deutlich angeschlagen. Trainer Uwe Koschinat will sein Team wieder aufrichten - und hat eine Vorgeschichte mit dem SVWW und seinem Kollegen Markus Kauczinski.
Während sich der SV Wehen Wiesbaden nach Abpfiff des letzten Ligaspiels am vergangenen Samstag schon aufgestiegen wähnte, sah es bei Arminia Bielefeld am Tag darauf genau andersrum aus: Die Spieler schlichen vom Platz, als wäre der Abstieg in die 3. Liga schon beschlossene Sache. "Ich bin gerade total leer", sagte Kapitän Fabian Klos nach der 0:4-Klatsche in Magdeburg. "Das ist fußballerisch einer der bittersten Tage meiner Karriere, das muss ich erstmal verdauen." Vor dem Relegationshinspiel am Freitag (20.45 Uhr) in Wiesbaden ist die Stimmung in Bielefeld jedenfalls deutlich getrübt.
Koschinat schon der dritte Trainer der laufenden Saison
"Die Niederlage ist für uns desaströs", beschrieb es Arminia-Trainer Uwe Koschinat. Mit einem Sieg hätte man sich gerettet, so droht der Verein, von der 1. in die 3. Liga durchgereicht zu werden. "Wir haben noch zwei Spiele Zeit, das Schlimmste von der Arminia abzuwenden." Koschinat ist dabei der dritte Coach, der sich in dieser Saison an der Seitenlinie der Ostwestfalen versucht. Uli Forte, der eigentlich den Wiederaufstieg ins Oberhaus anpeilen wollte, wurde schon im August entlassen. Daniel Scherning eiste man seinerzeit vom VfL Osnabrück los, nur um auch ihn im Frühjahr 2023 wieder vor die Tür zu setzen.
Nun soll es Koschinat richten, der bei Drittligist 1. FC Saarbrücken in die Saison gestartet war. Dass er mit dem FCS im September 2022 gegen den SV Wehen Wiesbaden gespielt hat, sieht er durchaus als Vorteil, da er den Gegner schon einmal genau analysiert hat. "Ich weiß, wie schwer diese Mannschaft zu bespielen ist", sagte er vor dem Relegationsduell.
Übrigens haben auch Koschinat und SVWW-Trainer Markus Kauczinski eine gemeinsame Vorgeschichte. Bei besagtem Spiel Anfang der Saison gerieten die beiden nämlich lautstark aneinander. Nachdem Koschinat den Wiesbadener Max Reinthaler nach einer Grätsche angeschrien hatte, spurtete Kauczinski in die gegnerische Coaching Zone und baute sich wütend vor seinem Kollegen auf. Den Streit räumten beide damals schnell aus, Potenzial für den nächsten hitzigen Schlagabtausch ist aber auf jeden Fall gegeben.
Arminia spendiert Fans die Tickets
Vor allem, wenn Koschinat sagt: "Wir haben den Vorteil, im Rückspiel auf der Alm zu spielen, da ist mit Sicherheit noch mal eine ganz andere Atmosphäre." Um das Publikum bestmöglich mitzunehmen, hat die Arminia ihren Fans gleich mehrere Geschenke gemacht: So zahlt die Mannschaft die Gästekarten für das Hinspiel in Wiesbaden, beim Rückspiel haben dann dem Verein zufolge alle Fans mit Dauerkarten freien Eintritt.
"Wir müssen die Energie wieder reinkriegen, abgestiegen sind wir noch nicht", so Klos. Die verkorkste Saison irgendwie retten, nur darum geht es in Bielefeld. Wo man mit der Zweitliga-Relegation übrigens schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, die auch in Hessen noch bestens bekannt sind: 2014 gab es eine bittere Niederlage in der Verlängerung gegen Darmstadt 98. Eine erneute Relegationspleite würde die Ostwestfalen, die vor nicht mal anderthalb Jahren noch in der Bundesliga Siege gegen Eintracht Frankfurt und Union Berlin gefeiert haben, in eine tiefe Krise stürzen.