SVWW liefert großen Pokalfight "Zu 99 Prozent war es ein geiler Abend"

Beim SV Wehen Wiesbaden schwanken Spieler und Trainer nach dem knappen Pokal-Aus gegen Mainz zwischen Enttäuschung und Stolz. Die Erkenntnisse aus der Partie gegen den Bundesligisten sollen nun Rückenwind für die Aufgaben in der 3. Liga geben.

Die Spieler des SVWW bedanken sich nach dem Pokal-Aus gegen Mainz bei ihren Fans.
Die Spieler des SVWW bedanken sich nach dem Pokal-Aus gegen Mainz bei ihren Fans. Bild © Imago Images
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Highlights: Wehen Wiesbaden - Mainz 05

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Ein starker Pokalfight, aber am Ende das Aus – das kennt man beim SV Wehen Wiesbaden schon. "Alle Jahre wieder, was?", sagte Sascha Mockenhaupt nach dem Abpfiff in der Mixed Zone. Während man im vergangenen Jahr in 90 Minuten knapp gegen RB Leipzig den Kürzeren zog, ging es gegen Mainz am Freitagabend gar in die Verlängerung. In dieser brachte sich der Favorit erst in 113. Minute auf die Siegerstraße und gewann schließlich mit 3:1.

Leidenschaft, Einsatz, Nadelstiche

Zuvor hatte der SVWW nach eher schwachem Beginn und dem glücklichen Führungstor von Tarik Gözüsirin in der 14. Minute dem Gegner von der anderen Rheinseite ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Auch nach dem Mainzer Ausgleich durch Dominik Kohr in der 59. Minute gab es auf beiden Seiten Chancen auf den Siegtreffer.

"Zu 99 Prozent war es ein geiler Abend", bilanzierte Mockenhaupt. Der SVWW habe "die Fans begeistert und selbst fast alles richtig gemacht", so der Vize-Kapitän. "Aber wenn du weiterkommen willst, muss alles laufen."

Tatsächlich war der Bundesligist zwar leicht überlegen und hatte wie erwartet auch mehr Ballbesitz, aber der SV Wehen Wiesbaden setzte Leidenschaft, Einsatz und gelegentliche Nadelstiche entgegen. Durchaus mit Erfolg – bis zu jener 113. Minute, in der eine Rettungsaktion von Florian Carstens unfreiwillig zur Vorlage für Jonathan Burkardt wurde. Nadiem Amiri machte schließlich den Deckel drauf und ließ die zahlreich vertretenen 05-Fans im Wiesbadener Stadion jubeln.

Döring hadert mit fehlendem Matchglück

Während bei Mockenhaupt kurz nach Spielende noch die Enttäuschung über das Pokal-Aus im Vordergrund stand, war sein Trainer schon einen Schritt weiter. "Der Stolz überwiegt", so Nils Döring. "Wir haben eine ausgeglichene Partie gespielt. Am Ende hat ein bisschen das Matchglück gefehlt." Das lag auch daran, dass Mainz-Keeper Robin Zentner einen Kopfball von Moritz Flotho kurz vor dem Halbzeitpfiff sensationell von der Linie kratzte. "Ich habe keine Ahnung, wie er den hält", rätselte Mockenhaupt.

Der übrigens im Vorfeld mit familiärer Hilfe versucht hatte, Zentner aus dem Konzept zu bringen: "Ich verstehe mich auch privat gut mit ihm. Meine Frau war gestern Abend noch bei den Zentners zuhause und hat mit ihnen einen Wein getrunken", berichtete er. Der Torwart selbst ließ sich allerdings nicht zum Alkohol überreden. "Sie hat es versucht, aber Robin ist natürlich auch ein hochprofessioneller Mensch", so Mockenhaupt augenzwinkernd.

SVWW hofft auf Rückenwind für die Liga

Die Freundschaft der Mockenhaupts mit den Zentners dürfte im weiteren Verlauf der Saison nicht mehr auf allzu harte Proben gestellt werden. Denn, auch wenn es am Freitagabend in Wiesbaden nicht danach aussah: Die beiden Teams trennen zwei Spielklassen.

Für die 3. Liga, in die der SVWW mit vier Punkten aus zwei Spielen gut gestartet ist, erhoffen sich die Wiesbadener nun Rückenwind. "Wenn wir gegen Mainz fast gewinnen können, können wir eigentlich gegen jeden gewinnen", formulierte es Mockenhaupt. Das fand auch Torschütze Gözüsirin: "Auf sowas kann man aufbauen." Weiter geht es für den SVWW am Sonntag kommender Woche (19.30 Uhr) bei der Zweitvertretung des VfB Stuttgart.

Quelle: hessenschau.de