Paderborn leistet Schützenhilfe SVWW rettet sich trotz Niederlage in die Relegation
Der SV Wehen Wiesbaden verliert das letzte reguläre Heimspiel der Saison und kann trotzdem jubeln. Weil Rostock im Fernduell ebenfalls nicht gewinnt, geht es für die Hessen nun in die Relegation.
Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Sonntag 1:2 (1:0) verloren. Franko Kovacevic brachte die Hausherren früh in Führung (11.), doch Andreas Albers (51.) und Danel Sinani (82.) drehten nach der Halbzeit die Partie für die Gäste, die sich damit zum Zweitligameister krönten. Weil aber Hansa Rostock im Parallelspiel ebenfalls patzte, durfte auch der SVWW jubeln. "Man muss ein Danke an Paderborn sagen, aber ich bin froh, jetzt den ersten Cut machen zu können", sagte SVWW-Torwart Florian Stritzel.
Tabellenplatz 16 wurde verteidigt, für die Hessen geht es nun gegen Jahn Regensburg in die Relegation um den Klassenerhalt. Das Hinspiel steigt am Freitag (20.30 Uhr) in Bayern, das Rückspiel in Wiesbaden am Dienstag darauf (28.5., 20.30 Uhr). "Wir wollen die zweite Liga halten, daher muss die Kommunikation positiv sein", so Stritzel. SVWW-Trainer Nils Döring sprach am hr-sport-Mikrofon verständlicherweise von einem "Wechselbad der Gefühle".
Kovacevic trifft, Stritzel rettet
Schon vor dem Spiel war klar: Der SVWW hatte es in der eigenen Hand, den direkten Abstieg zu verhindern. Ein Sieg gegen die bereits aufgestiegenen Kiezkicker wäre gleichbedeutend mit dem Einzug in die Relegation. Und es fing gut an für die Hessen: Eine Ecke bekam St. Pauli nicht geklärt, Kovacevic schmiss sich im Fünfmeterraum in den Ball und köpfte zur Führung ein (11.).
Dass es nach einer Viertelstunde 1:0 stand, dafür konnte sich die Mannschaft von Trainer Nils Döring aber auch bei Keeper Florian Stritzel bedanken. Der Schlussmann hielt in der Anfangsphase gleich zweimal überragend, erst gegen Connor Metcalfe (5.), dann gegen Lars Ritzka (14.).
Das Spiel lief in etwa so ab, wie man es erwarten konnte: Die Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz und tauchten immer mal wieder in der gefährlichen Zone auf. Der SVWW machte hinten mit einer Fünferkette dicht und setzte vorne Nadelstiche. Ivan Prtajin für Wiesbaden (36., 45. +2) und Metcalfe für St. Pauli (37.) vergaben die besten Möglichkeiten auf weitere Tore.
Rote Karte statt Elfmeter
Kurz nach dem Seitenwechsel stach dann aber der Favorit aus dem Norden zu. Der eingewechselte Albers startete in die Tiefe und ließ Stritzel aus kurzer Distanz keine Chance (51.). Und weil nahezu zeitgleich auch Rostock im Parallelspiel gegen Paderborn in Führung ging, war der SVWW gefordert.
Prtajin hatte die umgehende Antwort auf dem Fuß, kam im gegnerischen Strafraum aber zu Fall (55.). Schiedsrichter Deniz Aytekin pfiff den klaren Stoß von Pauli-Verteidiger Karol Mets nicht und stellte stattdessen SVWW-Trainer Döring vom Feld, der sich etwas zu vehement beschwerte (57.).
Pyro in Rostock
Die Hausherren mussten nun immer mehr ins Risiko gehen. Das eröffnete jedoch Räume für St. Pauli. Oladapo Afolayan scheiterte noch an Stritzel (72.). Sinani drehte zehn Minuten später dann aber das Spiel (82.). Dem SVWW konnte das am Ende egal sein, weil auch Rostock sein Heimspiel noch aus der Hand gab und mit 1:2 verlor.
Weil die Rostocker Fans Pyro zündeten und Böller aufs Feld warfen, wurde die Partie im Ostseestadion kurz vor Schluss allerdings für mehr als 20 Minuten unterbrochen. Die Wiesbadener Niederlage reichte nach bangem Warten aber doch für die Relegation.