Auftakt gegen Verl SVWW-Plan für die Rückrunde: Stabilität statt Großangriff

Vor dem Start der Drittliga-Rückrunde hält sich der SV Wehen Wiesbaden mit Kampfansagen vornehm zurück. Ohnehin hat das Team einige Baustellen zu bearbeiten - und mit der Verfolgerposition in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht.

Der SV Wehen Wiesbaden hat sich in der spanischen Sonne auf die Drittliga-Rückrunde vorbereitet.
Der SV Wehen Wiesbaden hat sich in der spanischen Sonne auf die Drittliga-Rückrunde vorbereitet. Bild © Imago Images

Am kommenden Wochenende startet die 3. Liga in ihre Rückrunde. Für den SV Wehen Wiesbaden geht es am Samstag (16.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Verl los. Aktuell ist der SVWW auf dem Papier eine graue Mittelfeldmaus mit 28 Punkten aus 19 Spielen, die Platz neun bedeuten. Nervös macht das in der hessischen Landeshauptstadt allerdings niemanden.

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SV Wehen Wiesbaden trainiert in Spanien

Im Trainingslager des SVWW geht es vor allem um die Defensivarbeit.
Im Trainingslager des SVWW geht es vor allem um die Defensivarbeit. Bild © Imago Images
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Gegentore sind die größte Baustelle

"Für uns steht jetzt in dieser Saison die Stabilisation und Konsolidierung an", betonte SVWW-Sportgeschäftsführer Uwe Stöver im Gespräch mit dem hr-sport einmal mehr. Heißt: Die Wiesbadener wollen nach dem schmerzhaften Abstieg im Sommer eine Übergangssaison hinlegen, um in der nächsten Spielzeit so richtig anzugreifen und das Ziel, zum hundertjährigen Vereinsjubiläum 2026 wieder in der zweiten Liga zu spielen, zu erreichen. Das Beispiel von Mitabsteiger Osnabrück, der derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz herumdümpelt, zeigt, dass eine solche Demut durchaus angebracht ist.

Ohnehin hat der SVWW einige Baustellen aus der Hinrunde mitgenommen, die es zu bearbeiten gilt. Da wäre nicht nur die hohe Anzahl an Gegentoren, nämlich 32, sondern auch die Verteilung dieser Treffer. Die Heimspiele gegen Hannover und Ingolstadt mit jeweils fünf Gegentreffern waren schmerzhaft, hinzu kamen mehrere Spiele, in denen späte Gegentore Punkte kosteten. "Das darf uns in der Rückrunde nicht passieren, um einfach auch konstant zu punkten", sagte Trainer Nils Döring, der seinen Schwerpunkt im Trainingslager in Oliva Nova in Spanien entsprechend auf die Defensive legte. In jener Defensive muss er übrigens noch lange auf Florian Hübner verzichten, der sich im Herbst einen Innenbandriss zuzog und erst im März im Training zurückerwartet wird.

SVWW hat schon größere Rückstände aufgeholt

Um in die Drittliga-Rückrunde aus hessischer Sicht doch noch etwas Spannung zu bringen, hilft ein Blick in die jüngere Vereinsgeschichte. "Wir haben von Anfang an kommuniziert, dass wir in Schlagdistanz zu den oberen Plätzen sein wollen. Dass wir im Laufe der Rückrunde noch in der Position sind, dass wir was reißen können. Beide Aufstiege, die ich hier erlebt habe, waren genau so", sagte Sascha Mockenhaupt.

Und tatsächlich: Der Rückstand zu Relegationsplatz drei, der 2019 und 2023 zum Aufstieg reichte, beträgt aktuell gerade einmal vier Punkte. Während man in der Saison 2022/2023 konstant oben mitmischte, holte man in der Spielzeit 2018/2019 in der Rückrunde sogar noch zehn Zähler Rückstand auf.

"Wenn es sich dieses Jahr anbietet, werden wir uns nicht wehren", so Stövers Nicht-Kampfansage, wenn es um einen möglichen Aufstieg geht. Bei einem Sieg zum Jahresauftakt klingt das demnächst vielleicht zumindest ein bisschen forscher.

Redaktion: Sonja Riegel

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de