Heimpleite gegen Fürth SVWW verliert Acht-Tore-Spektakel
Der SV Wehen Wiesbaden hat gegen Greuther Fürth die Partie des Jahres abgeliefert: Acht Tore, zwei Elfmeter und ein Riesen-Loch im Rasen inklusive. Nur zu jubeln gab es nichts für die Hessen.
Der SV Wehen Wiesbaden hat eine vogelwilde Partie gegen Greuther Fürth verloren. Die Hessen mussten sich am Sonntag 3:5 (2:3) geschlagen geben. Ivan Prtajin (3., 72./Handelfmeter) und Nikolas Agrafiotis (18.) trafen für die Hessen, Branimir Hrogta (26., 90. + 6), Armindo Sieb (38., 43.) und Lukas Petkov (84.) für die Gäste. Hrogta verschoss zudem noch einen Foulelfmeter (67.). In der Tabelle liegt der SVWW damit auf dem Relegationsrang 16.
Die Wiesbadener Doppelspitze sticht sofort
Bei den Hausherren rückten John Iredale und Agrafiotis für Lasse Günther (Muskelfasserriss) und Nick Bätzner (Bank) ins Team. Markus Kauczinski setzte auf ein 4-4-2-System – und das zahlte sich umgehend aus.
Nach einem hohen Ballgewinn bediente Iredale Top-Stürmer Prtajin, der von der Strafraumkante abzog und links unten zum 1:0 traf (3.). Sturmpartner Agrafitios blieb exakt eine Viertelstunde später ebenfalls eiskalt, fing einen Katastrophenpass von Fürth-Schlussmann Jonas Urbig ab und schlenzten den Ball aus acht Metern ins lange Eck zum 2:0 (18.). Die Wiesbadener Doppelspitze, sie hatte sich jetzt schon ausgezahlt.
Erst Loch im Rasen, dann dreht Fürth das Spiel
Das Problem der Hessen war an diesem Nachmittag aber die Defensive. Fürth war das klar bessere Team, ließ sich auch vom Zwei-Tore-Rückstand nicht beirren. Und: Auch die Gäste haben Stürmer, die wissen, wo das Tor steht.
Hrgota, der ein ständiger Unruheherd war, machte den Anfang und verkürzte im zweiten Versuch gegen SVWW-Keeper Florian Stritzel (28.). Eine Loch-Stopf-Aktion, bei der sogar Schiedsrichter Patrick Ittrich zur Mistgabel griff (31.), und ein Doppelpack von Sieb später (38., 43.) war die Anfangseuphorie in Wiesbaden endgültig verpufft: Nach einer vogelwilden Halbzeit gingen die Hessen mit einem 2:3-Rückstand in die Pause.
Elfmeter verschossen, Elfmeter getroffen
Auch in der zweiten Hälfte setze der SVWW die ersten Akzente. Prtajin (per Volleyschuss, 51.) und Agrifiotis (per Schuss, 52.) prüften Urbig, der sich hellwach präsentierte. Die Ereignis-Dichte nahm im Vergleich zu den ersten 45 Minuten aber deutlich ab – zumindest vorerst.
In der 66. Minute nahm die Partie dann wieder an Fahrt auf. Aleksandar Vukotic foulte Simon Asta im Strafraum, Hrogta setzte den fälligen Strafstoß aber klar über das Tor (67.). Nur vier Minuten später gab es auch auf der anderen Seite Elfmeter. Nach einem Handspiel von Oualid Mhamdi trat Prtajin an und verwandelte sicher zum 3:3 (72.).
Fürth hat den längeren Atem
Den Schlusspunkt unter das Spektakel setzten aber die Gäste aus Franken. Nach etwas Ping Pong im Wiesbadener Strafraum verlud Petkov SVWW-Verteidiger Martin Angha und erzielte das vierte Fürther Tor des Tages (84.). In der 96. Minute erhöhte Hrogta auf 5:3.
Die Hessen rutschen durch die Pleite auf den Relegationsrang 16 ab. Vom rettenden Ufer trennt die Wiesbadener ebenso ein Punkt wie vom ersten direkten Abstiegsplatz. In der kommenden Woche haben die Hessen in einem weiteren Heimspiel die Chance, wieder über den Strich zu klettern. Dann ist der Liga-Zweite aus Kiel zu Gast in Wiesbaden.
Sendung: hr3, 28.04.2024, 16 Uhr
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