Zweite Bundesliga Wehen Wiesbaden wacht in Kiel zu spät auf
In der Defensive anfällig, in der Offensive unauffällig - deswegen hat Wehen Wiesbaden seine Auswärtspartie in Kiel verloren. Der SVWW war dem stabil auftretendem Aufstiegskandidaten in allen Belangen unterlegen - auch wenn es am Ende knapp wurde.
Der SV Wehen Wiesbaden hat von Holstein Kiel seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Der Aufsteiger unterlag am Samstag im Zweitliga-Auswärtspiel bei dem Top-Team mit 2:3 (0:2). Steven Skrzybski per Fouelfmeter (19. Minute), Jann-Fiete Arp (37.) und Finn Porath (58.) trafen für die Kieler Störche.
SVWW-Torjäger Ivan Prtajin gelangen die beiden Anschlusstreffer (81., 90.+3/Foulelfmeter) in den Schlussminuten. Die Nordlichter zeigten phasenweise einen glanzvollen Auftritt, setzten sich verdient durch, machten es am Ende aber mit einer schwindenden Führung unnötig aufregend.
Kiel übernahm schnell das Kommando
SVWW-Trainer Markus Kauczinski nahm in Kiel keine Veränderungen in der Startelf vor und vertraute dem Team, das zuletzt 0:2 in Fürth unterlag. Bei den Franken riss die Serie von zuvor vier Siegen in Folge. Und auch gegen Kiel erwischten die Gäste keinen guten Start. Die Hausherren, die bislang eine überraschend gute Saison spielen und zu den Top-Teams der Liga gehören, übernahmen schnell das Kommando.
Nach vergebenen Torchancen von Colin Kleine-Bekel (4.) und Philipp Sander (16.) benötigten die Kieler aber einen Elfmeter zur Führung. Gino Fechner stellte sich im Zweikampf mit Ex-Nationalspieler Lewis Holtby zu unbeholfen an und wusste sich im Strafraum nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Skrzybski souverän und verlud Torwart Florian Stritzel.
Der SVWW, der zuvor die zweitbeste Abwehr der Liga stellte (15 Gegentore in 14 Spielen), sah sich phasenweise einem Dauerdruck der Kieler ausgesetzt und ließ seine defensive Stabilität vermissen. Skrzybski hätte erhöhen können (28., 35.). Doch das 2:0 besorgte dann Stürmer Jann-Fiete Arp. Der ehemalige Ersatzspieler des FC Bayern München nutze eine Hereingabe und setzte einen Flachschuss in die Maschen (37.). Verteidiger Martin Angha konnte ihn nicht daran hindern. Und vom SVWW? Kam wenig in der Offensive. Hyun-Ju Lee schoss in Hälfte eins einmal knapp übers Tor (12.).
Die Wende blieb nach den Seitenwechsel aus
Auch nach dem Seitenwechsel ging's weiter wie in Hälfte eins: Wehen Wiesbaden war in der Offensive auffällig unauffällig - und in der Defensive anfällig. Der Kieler Porath nutzte seinen Freiraum im Strafraum mit einem beherzten Schuss zum 3:0 (58.).
Der SVWW konnte meist nur reagieren statt selbst zu agieren und wirkte phasenweise überfordert. Hätte Kiel seine Torchancen besser genutzt, hätte es auch leicht zu einem Debakel für die Hessen führen können. Gegen Ende zogen sich die Gastgeber aber etwas zurück. Die Gäste kamen zu Möglichkeiten. Torjäger Prtajin gelangen noch zwei Treffer - per Kopf (81.) und per Foulelfmeter (90.+3) - zum 2:3. Doch letztlich wachte Wehen Wiesbaden zu spät auf aus seiner Lethargie.
Im nächsten Spiel trifft der SVWW, der im Mittelfeld der Zweitliga-Tabelle verharrt, am Freitagabend zu Hause auf Eintracht Braunschweig. Kiel hält Kurs auf die Bundesliga und springt auf Rang zwei.