17-jähriges SVWW-Talent Ben Nink Cooles Debüt im Hexenkessel
Beim Auswärtssieg in Osnabrück kommt SVWW-Nachwuchsspieler Ben Nink zu seinem ersten Startelf-Einsatz. Der 17-Jährige bereitet promt das Siegtor vor - und das auf einer für ihn ungewohnten Position.
Am Ende war Ben Nink platt. Wenige Minuten vor Ende der regulären Spielzeit bei der Drittliga-Partie des SV Wehen Wiesbaden in Osnabrück (0:1) lag der 17-Jährige entkräftet auf dem Boden. Schiedsrichter Markus Speckner kam gar persönlich vorbei und half Nink, den Krampf aus seinem Bein herauszudrücken.
Hinter dem Youngster lag da ein durch und durch erfolgreiches Startelf-Debüt. Eine Umstellung im SVWW-System - Trainer Nils Döring hatte Thijmen Goppel von der rechten Seite hinter die Spitzen gezogen - spülte Nink in die erste Elf. Nach sieben Einsätzen als Joker eine Premiere. "Es ist jetzt an der Zeit, ihn ins kalte Wasser zu werfen", hatte Döring vor der Partie bei Magenta Sport angekündigt.
Nink: "Das ist unglaublich"
Das "kalte Wasser" war in Wahrheit ein echter Hexenkessel: Der SVWW musste beim in diesem Jahr noch ungeschlagenen VfL Osnabrück vor über 14.000 Fans unter Flutlicht bestehen. Und tat das - auch dank Nink. Der 17-Jährige zeigte auf der Außenbahn eine abgezockte Partie und bereitete zudem den Siegtreffer von Goppel vor. "Besser kann man sich so ein Debüt gar nicht vorstellen", schwärmte Nink im Anschluss. "Dass ich dann auch noch einen Assist mache vor der Kulisse - das ist unglaublich."
Und das auf einer eigentlich ungewohnten Position: Nink, der seit der U13 beim SV Wehen Wiesbaden spielt, ist von Haus aus Innenverteidiger. Der U17-Nationalspieler ist allerdings beidfüßig und damit vielseitig einsetzbar - wie er auch in Osnabrück in einer durchaus offensiveren Rolle bewies.
Er habe "von der ersten Minute an übertrieben viel Adrenalin" gehabt, berichtete Nink, der bereits als 15-Jähriger häufig bei den SVWW-Profis mittrainiert hatte. Döring war mit seiner Entscheidung, ihn von Beginn an zu bringen, entsprechend zufrieden. "Dass er das so stabil und unaufgeregt runtergespielt hat - Kompliment an den Jungen. Saubere Leistung", lobte er.
SVWW knackt 40-Punkte-Marke
Beim Trainer war zudem eine große Erleichterung zu spüren: "Ich bin einfach stolz, dass die Jungs wieder so eine Reaktion gezeigt haben." Denn am vergangenen Samstag hatte der SVWW noch sang- und klanglos mit 0:2 gegen Aue verloren. In Osnabrück hielt man den starken Gegner über 90 Minuten in Schach - auch wenn die Partie kein Leckerbissen war und die Wiesbadener Glück hatten, dass ein Foul von Emanuel Taffertshofer an Dave Gnaase im Strafraum nicht geahndet wurde.
In der 3. Liga hat das Team aus der Landeshauptstadt nun die 40-Punkte-Marke geknackt. Dass nach oben noch was geht, ist aktuell dennoch unrealistisch. Dafür kann man sich im Verein nun über den Shootingstar aus den eigenen Reihen freuen. "Er ist ein feiner Junge, er hat eine unheimliche Mentalität. Er ist unheimlich lernwillig", so Döring über Nink. Gut möglich also, dass der Youngster im kommenden Heimspiel gegen 1860 München am Mittwoch (19 Uhr) direkt seinen zweiten Startelf-Einsatz bekommen wird.