Letztes Testspiel vor Saisonstart "Unfassbar gutes Klima": SVWW präsentiert sich zweitligareif
Der SV Wehen Wiesbaden hat im Test gegen Sittard überzeugt, wird aber noch von Verletzungssorgen geplagt. Der neue Kapitän freut sich derweil bereits auf ein ganz persönliches Highlight.
Besonders lang war sie nicht, die Vorbereitung des SV Wehen Wiesbaden auf die Zweitliga-Saison. Der Aufstieg über den Umweg Relegation ist noch gar nicht lange her, schon geht es am kommenden Wochenende um die ersten Punkte. Die Generalprobe kann dem SVWW auf jeden Fall Mut machen.
Denn gegen den niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard gewann das Team am Samstag durch einen Treffer von Kianz Froese mit 1:0. "Wir haben uns freigeschwommen. Ab der 20. Minute wurde es eigentlich immer besser", sah auch Trainer Markus Kauczinski eine engagierte Leistung nach holprigem Start. "Wir waren recht stabil, aber dann sind wir auch selbst gefährlich geworden. Es war insgesamt ein guter Test."
Hoffnung auf baldige Rückkehr von Prtajin
Sorgen machen dem SVWW noch die vielen Verletzten. Gleich sechs potenzielle Startelf-Spieler mussten gegen Sittard passen, was den Sieg natürlich noch bemerkenswerter macht. Immerhin: Stürmer Ivan Prtajin, der gerade seinen Vertrag langfristig verlängert hat, lief in der Halbzeitpause in Zivil, aber mit sichtbarem Bewegungsdrang über den Platz. Er laboriert noch an einem Muskelfaserriss, den er sich im Test in Biebrich Anfang des Monats zugezogen hat.
"Vorne haben wir gerade nicht so eine Auswahl, wir warten auf Ivan. Er wird jetzt ins Training einsteigen und dann hoffen wir, dass er fürs Wochenende eine Rolle spielt", hat Kauczinski die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Kroate beim Saisonstart dabei sein wird.
Stritzel beim Saisonstart gesetzt
Eine ähnlich Entwicklung erwartet der Coach bei Antonio Jonjic, den eine Sehnenreizung plagt. Nick Bätzner (Sehnenreizung), Max Reinthaler (Muskelfaserriss) und Emanuel Taffertshofer (Leistenprobleme) werden den Saisonstart dagegen von der Tribüne aus verfolgen müssen.
Genauso wie Torwart Arthur Lyska (Innenbandriss), der in einigen Wochen wieder voll dabei sein und Florian Stritzel herausfordern soll. "Stritzel startet und dann wird man sehen, wie er hält und was die anderen im Training machen", so Kauczinski, der dem Schlussmann keine langfristige Garantie geben wollte. "Ein Versprechen für die Saison gibt es sowieso nie."
Mockenhaupt führt Team als Kapitän aufs Feld
Eine Position, die üblicherweise für eine gesamte Saison bekleidet wird, wurde aber doch noch vergeben: Sascha Mockenhaupt ist nach dem Abgang von Johannes Wurtz der neue Mannschaftskapitän. Überrascht sei er eher weniger gewesen, sagte Mockenhaupt zu seiner Wahl. Aber: "Es ist immer schön, wenn Mitspieler und Trainerstab einem so vertrauen. Ich war schon oft auf dem Platz Kapitän, aber war es noch nie von vornherein." Seit Januar 2017 ist er inzwischen im Verein und damit der dienstälteste Profi im aktuellen Kader.
Im Team, das er in der kommenden Saison aufs Feld führen wird, hat er ein "unfassbar gutes Klima" ausgemacht. "Hier kann man einfach super arbeiten. Man sieht es auch an Ivans Vertragsverlängerung, der sicherlich nach dieser Saison auch Optionen gehabt hätte", sagte Mockenhaupt, der den SV Wehen Wiesbaden insgesamt stabiler und "ein bisschen besser vorbereitet" als beim letzten Zweitliga-Abenteuer 2019/2020 sieht.
Kauczinskis Vorfreude lässt noch auf sich warten
Auf ein Highlight freut er sich schon sehr: "Für mich als Dortmund-Fan ist Schalke natürlich extrem besonders, da werde ich extrem motiviert sein." Am 5. Spieltag kommen die Königsblauen nach Wiesbaden, das Rückspiel auf Schalke findet im Februar 2024 statt und könnte für Mockenhaupt ungemütlich werden. "Ich habe schon mit Sebastian Polter geschrieben, der gesagt hat, dass es dann wahrscheinlich schön auf die Hölzer gibt", erzählte der 31-Jährige mit einem breiten Grinsen.
Während neben dem neuen Kapitän auch Geschäftsführer Nico Schäfer schon "riesige Vorfreude" auf die kommenden Zweitliga-Saison verspürt, ist diese beim Trainer noch nicht so richtig angekommen. "Im Moment noch nicht", gab er am Samstag zu Protokoll. "Aber das wird natürlich jetzt kommen, mit dem freien Tag und mit der Vorbereitung auf Magdeburg." Der FCM ist am kommenden Samstag (13 Uhr) der erste Liga-Gegner der Wiesbadener.