Vor Relegations-Hinspiel in Regensburg Gesperrter SVWW-Trainer Döring redet seine Mannschaft stark
Der SV Wehen Wiesbaden geht in die Saison-Verlängerung. Über die Relegation wollen die Hessen den Abstieg aus der zweiten Liga vermeiden. Gegen Drittligist Regensburg sind sie in der Favoritenrolle.
Der Fußballtrainer Nils Döring fordert von seiner Mannschaft genau das, was er selbst zuletzt nicht hinbekam: die Ruhe zu bewahren in einer Extremsituation, im Kampf gegen den Abstieg, wo die Nerven angespannter sind als sonst. Döring, der Coach des Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden, rät seinen Spielern für das am Freitag (20.30 Uhr) anstehende Relegations-Hinspiel beim Drittligisten SSV Jahn Regensburg: "Wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und Klarheit an den Tag zu legen."
Zur Erinnerung: Am vergangenen Sonntag überzog der 44-Jährigen selbst, wurde fuchsteufelswild ob einer Schiedsrichter-Entscheidung und trat eine Wasserflasche weg. Rote Karte, Gang auf die Tribüne, eine Ein-Spiel-Sperre. Döring wird in Bayern seine Mannschaft nicht von der Seitenlinie aus anleiten dürfen.
Seinen Fehler freilich hatte der gebürtige Wiesbadener schnell eingesehen und reflektiert. Direkt nach dem Abpfiff schon entschuldigte er sich – und wiederholte dies am Mittwoch auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Regensburg-Spiels: "Da sind die Emotionen hochgekocht, es war ein großer Fehler." Einer, der ihn obendrein einen nicht näher benannten Betrag für die Mannschaftskasse kostete.
Döring hat "vollstes Vertrauen"
Döring wird von seinen Assistenten Alf Mintzel und Giuliano Modica am Spielfeldrand vertreten, in die er natürlich "vollstes Vertrauen" habe, schließlich sehe er die Trainer-Arbeit auch ansonsten "nie als One-Man-Show".
Stichwort Vertrauen. Das hat der Fußballlehrer auch in seine Spieler. Sagt er zumindest. Die hätten sich nämlich in den vergangenen drei Spielen die Teilnahme an der Relegation verdient. Einerseits erstaunlich, verlor der SVWW doch eben jene Spiele. Andererseits verständlich, bezieht sich Döring eben auf die Leistungen der Profis seit dem Trainerwechsel von Markus Kauczinski hin zu ihm. "Die Art und Weise unsere Auftritte" stimme ihn zuversichtlich, so der Coach. Da redet einer seine Mannschaft stark. Stärker als sie es in Wirklichkeit ist?
Klar ist: Der SVWW geht als zumindest leichter Favorit ins Duell. Zwar schmierten die Hessen in der Rückrunde ab, belegten in der Tabelle der zweiten Saisonhälfte den letzten Platz, auch Regensburg aber erging es kaum besser. Erster nach der Hinserie, 18. in der Rückrundentabelle. Allemal erstaunlich, dass das dennoch für die Relegation reichte. Nils Döring sagt: "Wir spielen auf Sieg, auch wenn es ein 50:50-Duell ist."