Nächster Rückschlag im Abstiegskampf Wiesbaden unterliegt unglücklich gegen Kiel
Im Kampf um den Klassenerhalt muss der SV Wehen Wiesbaden die nächste Niederlage hinnehmen. Beim Heimspiel gegen Holstein Kiel hat der SVWW gleich doppelt Pech wegen Bennetts Bauch und einer Entscheidung des VAR.
Der SV Wehen Wiesbaden hat im Abstiegskampf der zweiten Liga einen sehr wichtigen Punkt knapp verpasst. Im Heimspiel gegen Holstein Kiel unterlag der SVWW am Sonntagmittag mit 0:1 (0:1). Timo Becker erzielte nach einer Ecke eher glücklich den einzigen Treffer des Tages für Kiel (65.).
Im Vornherein gab es bei den Wiesbadenern personelle Veränderungen auf und neben dem Platz: Nach der Entlassung von Trainer Markus Kauczinski stand erstmals Nils Döring an der Seitenlinie. Der Interims-Coach des SVWW nahm als erste große Amtshandlung drei Veränderungen in der Startelf vor: Bjarke Jacobsen, Thijmen Goppel und Hyun-ju Lee starteten für Gino Fechner, John Iredale und Keanan Bennetts.
Agrafiotis auffällig in Anfangsphase
Auch in Sachen Formation zeigten die Hessen ein anderes Gesicht. Statt Viererkette setzten sie gegen Kiel auf Dreierkette und erzeugten damit mehr Druck nach vorne. Insbesondere durch Stürmer Nikolas Agrafiotis, der in der Anfangsphase durch zwei lange Pässe gut in Szene gesetzt wurde, jedoch mit dem Abschluss auch zwei Mal am guten Gäste-Torwart Timon Weiner scheiterte (9./21.).
Die Kieler hatten fortan mehr Ballbesitz und mehr Abschlüsse. Richtig gefährlich wurden sie in den ersten 45 Minuten aber nicht, weil der SVWW mit viel Laufbereitschaft die Räume gut zulief und den Gegner so vom eigenen Tor weg hielt.
VAR nimmt Wiesbadens Führungstreffer zurück
Zu richtig nennenswerten Chancen kam es in der ersten Halbzeit nur noch ganz zum Schluss - dann aber gleich doppelt: In der Nachspielzeit schloss Wiesbadens Top-Torschütze Ivan Prtajin erst sehenswert per Seitfallzieher ab. Erneut reagierte Kiels Torhüter Weiner stark und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen ins Toraus ab (45. +1).
Die nachfolgende Ecke sorgte dann wieder für Gesprächsstoff, denn zunächst konnte Marcus Mathisen zwar den Ball per Kopf im Kieler Tor versenken (45. +2), doch nach Rücksprache mit dem VAR nahm Schiedsrichter Felix Zwayer den Treffer zurück, weil der Ball bei der Hereingabe kurz im Toraus war.
Mehr Torgefahr und Kiel trifft
Das 0:0 zur Pause war für beide Mannschaften zu wenig, weil Wiesbaden dringend Punkte im Abstiegskampf braucht und die Kieler ihrerseits im Kampf um den Aufstieg. Diese Konstellation sorgte dafür, dass beide Teams im zweiten Durchgang sichtbar mehr fürs Spiel nach vorne taten.
In der 65. Minute durften die Gäste dann jubeln: Nach einer Ecke kam der Ball zu Kiels Abwehrspieler Timo Becker. Sein Kopfball prallte vom Bauch des eingewechselten Bennetts vorbei an Keeper Florian Stritzel ins Tor der Wiesbadener. Mehr als unglücklich und doch irgendwie passend zur Situation des Klubs aus der hessischen Landeshauptstadt.
Auf Wiesbaden wartet das Schlüssel-Duell
Wer von den 10.000 Zuschauern in der Wiesbadener Arena auf eine packende Schlussphase gehofft hatte, wurde enttäuscht. Denn Kiel verteidigte die knappe Führung durch gutes Stellungsspiel souverän, während die Wiesbadener gleichzeitig zu unkreativ im eigenen Offensivspiel waren.
Somit blieb es beim 1:0 für die Kieler, die dadurch an die Tabellenspitze der zweiten Liga springen. Der SV Wehen Wiesbaden muss dagegen weiter um den Klassenerhalt zittern und nächsten Sonntag (13.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig ran. Das Keller-Duell wird im Kampf gegen den Abstieg vorentscheidend sein.