Wiesbadener lassen Muskeln spielen "Wollen mehr" - SVWW quält sich für den Aufstieg

Das Jahr 2022 beendete der SV Wehen Wiesbaden auf Platz drei der 3. Liga, ab jetzt soll es weiter nach oben und in die 2. Liga gehen. Im Trainingslager zieht Trainer Markus Kauczinski dafür ordentlich an.

Florian Stritzel vom SV Wehen Wiesbaden
Florian Stritzel schuftet für sein Comeback. Bild © Imago Images
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SVWW-Trainer Markus Kauczinski
SVWW-Trainer Markus Kauczinski Bild © Imago Images
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An einen gemächlichen Start ins neue Jahr war beim SV Wehen Wiesbaden dieses Mal nicht zu denken. Dank der langen Winterpause und dem frühen Start in die zweite Hälfte der Drittliga-Saison startete der hessische Reisetross schon am 2. Januar in Richtung Trainingslager ins spanische Oliva Nova. Was nach Urlaub und schönem Wetter klingt, entpuppte sich vor Ort schnell als Aufstiegs-Bootcamp.

"Es war anstrengender als ich gehofft hatte. Jetzt bin ich fit wie nie", gab Ex-Kapitän Sascha Mockenhaupt im Gespräch mit dem hr-sport zu.

Kauczinski scheucht sein Team

Da die Grundlagen-Fitness nach der kurzen Winterpause noch intakt war, verzichtete Trainer Markus Kauczinski weitgehend aufs Kilometerschrubben und setzte stattdessen intensivere und schnellere Läufe auf den Trainingsplan. "Wir hatten weniger frei als andere, wir haben härter gearbeitet als sonst. Ich hoffe, dass sich das am Ende auszahlt", fasste Mockenhaupt zusammen." Heißt: Die Wiesbadener machen ernst und bringen sich in Zweitliga-Form. Der Aufstieg soll her.

SVWW überzeugt im Test gegen Darmstadt 98

Dass der SVWW, der bereits am 5. Dezember in die Vorbereitung gestartet war, das Zeug dafür hat, lässt sich aktuell nicht nur an Tabellenplatz drei ablesen. Im letzten Testspiel vor dem Ernstfall am Samstag (14 Uhr) gegen Drittliga-Tabellenführer Elversberg zeigte das Team aus der Landeshauptstadt gegen Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 eine überzeugende Leistung. Dass es am Ende der 90 Minuten 1:1 stand, war eher für die Lilien als für den SVWW ein Erfolg.

"Wir haben gesehen, dass wir einem guten Zweitligisten in nichts nachstehen", fasste Trainer Markus Kauczinski zusammen. "Und wir können noch zulegen." Da die Darmstädter zwei Wochen weniger Vorbereitung in den Beinen haben, sollte das Ergebnis naturgemäß nicht überbewertet werden. Ein Fingerzeig ist es aber allemal. Der SVWW ist bereit.

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Sascha Mockenhaupt
Sascha Mockenhaupt Bild © hr
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Stritzel noch nicht fit

Passend dazu haben sich auch die personellen Probleme der Wiesbadener in den vergangenen Wochen in Luft aufgelöst. Die lange spielfreie Zeit brachte ausreichend Erholung und Zeit für Regeneration. Bis auf Torhüter Florian Stritzel, der nach einer schweren Schulterverletzung noch ein paar Wochen kürzertreten muss, sind alle Leistungsträger fit und einsatzbereit. "Die lange Winterpause war gut für uns", so Mockenhaupt. "Wir fühlen uns gewappnet und sind heiß."

Der Aufstieg soll her

Das Ziel ist dabei klar und wird beim SVWW auch offen nach außen vertreten. Drei Jahre nach dem Abstieg aus der 2. Liga soll es zurückgehen in die Zweitklassigkeit. Klassenprimus Elversberg, der erste Gegner im neuen Jahr, ist zwar bereits zehn Punkte enteilt. Danach ist die Tabelle aber denkbar eng. Am Ende werden Kleinigkeiten und wenige Zähler über Erfolg oder Enttäuschung entscheiden.

"Wir haben die Jungs gefordert, die Jungs haben sich gequält", fasste Kauczinski die Vorbereitung auf die Mission Aufstieg zusammen. "Wir sind Dritter. Wir wollen aber nicht Dritter werden, wir wollen mehr." Die Grundlagen dafür sind gelegt.

Quelle: hessenschau.de/Markus Philipp, Mark Weidenfeller