Handball-Bundesliga MT und HSG stehen mit dem Rücken zur Wand
Sowohl die MT Melsungen als auch die HSG Wetzlar warten noch auf den ersten Sieg im Jahr 2023. Um den Befreiungsschlag zu schaffen, bauen die Nordhessen auf ihre Abwehrstärke, die Mittelhessen auf die Statistik.
Fünf Spiele, fünf Niederlagen - diese unrühmliche Statistik haben die MT Melsungen und die HSG Wetzlar gemeinsam. Den verkorksten Start ins neue Handball-Jahr wollen beide mit Siegen am Sonntag vergessen machen: Melsungen spielt um 16.05 Uhr bei Hannover, die HSG zur selben Zeit in Stuttgart.
Die MT und das "große Zweifeln"
Die MT Melsungen hat grundsätzlich hohe Ambitionen und einen namhaften Kader. Umso enttäuschender ist Platz 12 nach 23 Saisonspielen - inzwischen weit weg von den angepeilten Europapokal-Rängen. "Nach fünf Niederlagen in Folge fehlt bei uns das Selbstvertrauen", sagte Sportdirektor Michael Allendorf im vereinseigenen Interview. "Wenn Erfolgserlebnisse ausbleiben und du dich zum Teil enttäuschend präsentierst, beginnt das große Zweifeln, dann triffst du nicht die besten Entscheidungen." In dieser Woche gab es sogar eine Art Krisengipfel mit den eigenen Fans.
Nach einem schwachen Saisonstart hatte sich die MT zwischenzeitlich gefangen. Das soll nun erneut klappen. "Es wird auf die Einstellung ankommen. Gegen Kiel hat sie gestimmt", so Allendorf im Hinblick auf das Spiel in Hannover. Zumindest auf die gute Abwehrleistung im Spiel gegen den THW wird Melsungen dabei aufbauen können.
HSG hofft auf den Lieblingsgegner-Effekt
Bei der HSG Wetzlar gestaltet sich die Suche nach den Lichtblicken der vergangenen Wochen noch schwieriger. Nur beim 25:29 bei den Füchsen Berlin war das Team einigermaßen konkurrenzfähig, ansonsten hagelte es teils deutliche Pleiten. Die Hoffnung ruht dieses Mal auf der Statistik: Stuttgart ist der erklärte Lieblingsgegner der Mittelhessen, von 16 Partien gingen nur zwei verloren. Auch das Hinspiel war mit 32:24 eine klare Sache für Wetzlar und der höchste der vier Saisonsiege.
"Ich erwarte kein schönes, aber ein kampfbetontes Spiel, mit viel Intensität und Körperkontakt", sagte Wetzlars Trainer Hrvoje Horvat, der die Wichtigkeit der Abwehrarbeit betont: "Wir müssen im Kampf um den Klassenerhalt eine noch aggressivere Deckung hinstellen, um auch unsere Torhüter besser ins Spiel zu bringen. Über eine sichere Abwehr können wir uns das nötige Selbstvertrauen für den Angriff holen."
Nach der Partie in Stuttgart wartet übrigens der Abstiegskracher: Dann spielt die HSG gegen Minden, die aktuell noch drei Punkte hinter den Wetzlarern auf dem ersten Abstiegsplatz stehen. Die Partie am 1. April (18.30 Uhr) wird live im Stream auf hessenschau.de übertragen