Start der Frauen-WM Handball-Reise durch Skandinavien soll in Paris enden
Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen startet am Donnerstag in Dänemark in die Handball-WM. Mit dabei ist auch Amelie Berger von der HSG Bensheim-Auerbach. Ihr Ziel: eine lange Reise.
Das südschwedische Städtchen Ystad ist bekannt für spannende Geschichten. Dank Kriminalkommissar Kurt Wallander hat der beschauliche Ort an der Südküste internationale Berühmtheit erlangt, es gibt sogar Stadtrundfahrten zu den bekanntesten Orten aus den von Henning Mankell geschriebenen und mehrfach verfilmten Krimis. Die Häuser sind geschmückt mit Stockrosen, am Hafen gibt's frischen Fisch. Ein wunderbarer Urlaubsort. Warum das alles hier steht?
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat am Freitag in eben jenem Ystad ihre Reise durch Skandinavien begonnen. Im vorletzten von zwei WM-Generalproben besiegte die DHB-Auswahl den Olympia-Vierten Schweden mit 33:30 und setzte dabei ein kleines Ausrufezeichen. Zwei Tage später verlor die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch dann zwar gegen den gleichen Gegner mit 23:30. Die Weltmeisterschaft, die in Schweden, Norwegen und Dänemark ausgetragen wird, kann dennoch kommen.
Berger liebäugelt mit Medaille
Ob das Turnier ähnlich nervenaufreibend wird wie ein Wallander-Roman, wird sich noch zeigen müssen. Die Vorrausetzungen für ein Happy End sind aber gegeben. Die deutsche Auswahl gehört zum Kreis der Geheimfavoriten, dank einer durchaus machbaren Gruppe ist einiges drin. "Die Qualifikation für Olympia ist unser ganz großes Ziel", unterstrich Amelie Berger, die im echten Leben in der Bundesliga für die HSG Bensheim-Auerbach aufläuft, im Gespräch mit dem hr-sport.
Um sich für das Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren, müsste das deutsche Team mindestens die Hauptrunde überstehen und Platz sieben erreichen. Beim Titelgewinn wäre ein Ticket direkt sicher. "Deswegen gilt es, möglichst jedes Spiel zu gewinnen und uns diesen Traum zu erfüllen", so Berger, die insgeheim mit einem Platz auf dem Treppchen liebäugelt. "Irgendwann wäre es auch mal Zeit für eine Medaille."
Deutschland könnte Dänemark nie verlassen
Eine – zumindest aus touristischer Sicht traurige – Sache steht derweil schon jetzt fest: Die deutsche Mannschaft, die ihre Mini-Vorbereitung in Schweden absolvierte und am Donnerstag (18 Uhr) im dänischen Herning ins Turnier einsteigt, wird das dritte Co-Gastgeber-Land Norwegen im besten Fall gar nicht zu Gesicht bekommen. Da auch die Halbfinal- und Finalspiele in Herning ausgetragen werden, könnte die in Ystad so wunderbar gestartete Skandinavien-Rundfahrt schon nach dem zweiten Stopp zu Ende gehen.
"Unser Ziel ist es, möglichst viele Nächte in Dänemark zu verbringen", so Berger. Solange im kommenden Sommer noch ein paar Nächte in Paris hinzukommen, sollte das also auch aus Weltenbummler-Sicht verkraftbar sein.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 29.11.23, 17.55 Uhr
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